EventKultur

Bühne frei im „Maria Ward Stadtgarten“

Eichstätter Kultursommer startet am Sonntag mit „Luz Amoi“ – Freiluftbühnen im Residenzinnenhof und hinter Maria Ward stehen

Die Zwangspause war lang und schmerzlich für viele Kulturschaffende, aber auch Kulturbegeisterte. Jetzt soll alles wieder besser werden – beim „Eichstätter Kultursommer“ im Freien und in einer ganz neuen Umgebung: dem „Maria-Ward-Stadtgarten“, wie Fred Pfaller ihn nennt. In dem durchaus idyllisch gelegenen Areal zwischen Maria Ward und der Altmühl eröffnet der Gastronom und Kulturveranstalter am Sonntag die bunte Freiluftsaison mit dem Konzert der Band „Luz Amoi“. Die Bühne steht hier bereits  ebenso wie im Innenhof der Residenz, wo eine zweite solche Freiluftspielstätte für Kulturveranstalter aller Art kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Bühne frei im „Maria Ward Stadtgarten“
Auftakt im Maria-Ward-Stadtgarten: „Luz Amoi“ ist am Sonntag beim ersten Freiluftkulturabend im Eichstätter Kultursommer auf. Foto: oh

„Die sind heilfroh, wieder spielen zu dürfen”

Kultur sei wichtig und müsse gerade in der aktuellen Situation unterstützt werden – so hatte es der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger im Vorfeld gesagt. Im Schulterschluss mit Diözese, dem Landratsamt, das den Innenhof der Residenz unentgeltlich öffnet, und dem Förderverein Eichstätt Basketball, der seine gerade frisch gepachteten Hartplätze für die Kultur freimacht, stellt die Stadt damit Kulturschaffenden kostenlos Rahmenbedingungen wie Bühne, Strom und Wasser sowie technische Infrastruktur zur Verfügung, die „grundsätzlich jeder Veranstalter“ nutzen könne, wie Lars Bender, der für die Stadt die Organisation übernommen hat, betont.

Pfaller ist glücklich, dass es auch für ihn am Sonntag endlich wieder losgeht. Nach quälend langen Monaten, in denen Kultur weitestgehend brachliegen musste, ist das für ihn eine große Erleichterung. Der Vorverkauf sei zwar etwas schleppend angelaufen, aber er ist sich sicher, dass sich das nun schnell ändert. Und aus Gesprächen mit den Künstlern weiß er, „wie heilfroh die sind, wieder spielen zu dürfen“.  Ab sofort verwandelt sich das Areal um die Basketballfelder hinter der ehemaligen Maria-Ward-Schule in den „Maria-Ward-Stadtgarten“. Der hat auch etwas von einem Biergarten, denn neben dem eigentlichen Konzertareal vor der Bühne, das mit entsprechendem Abstand bestuhlt wird, gibt es auch einen Biergartenbereich mit Ausschank mit Selbstbedienung sowie Sitzgarnituren, an denen man sich entsprechend der geltenden Coronaregeln hinsetzen kann.

Bühne frei im „Maria Ward Stadtgarten“
Bühne frei: Stefan Kirschner (links), Felix Auernhammer von Diesel Ton+Lichttechnik und Lars Bender von der Stadt Eichstätt bei den letzten Vorbereitungen für den Start des Kultursommers. Ab Sonntag herrscht Betrieb auf der Freiluftbühne im Maria-Ward-Stadtgarten. Foto: Stephan Zengerle

„Endlich” Basketball im Freien

Am Mittwoch hat das Team von Diesel Ton+Lichttechnik die Bühne aufgebaut – „mit vier Tonnen ballastiert“, erklärt Stefan Kirschner – „das hält auch ein Sommergewitter aus“. Dort trainieren inzwischen bereits regelmäßig die Basketballer der DJK Eichstätt. Nach langen Verhandlungen hat der „Förderverein Eichstätt Basketball“ gerade erst einen Pachtvertrag mit der Diözese Eichstätt abgeschlossen, der das Areal gehört. Nun überlassen sie die Flächen bei Bedarf   gerne der Kultur – und wollen sie vielleicht auch gleich selbst nutzen, wie Julian Reichardt erklärt. Man denke über ein Basketballfest zur offiziellen Eröffnung des „Eiba Court“, wie sie das Freiluftspielfeld getauft haben, nach. In Zukunft seien alle Basketballfreunde eingeladen, abseits der regulären Trainings der DJK-Mannschaften hier zu spielen. „Endlich hat Eichstätt wieder einen Freiluftplatz“, freut sich Reichardt.

Bühne frei im „Maria Ward Stadtgarten“
Endlich Basketball im Freien: Auf dem „Eiba Court“ trainieren bereits die Basketballer der DJK Eichstätt. Nun soll er auch für alle anderen Basketballbegeisterten offen stehen. Foto: Stephan Zengerle

Der wird sich nun regelmäßig in einen Veranstaltungsort verwandeln. Neben den bereits geplanten Kulturveranstaltungen (siehe Kasten) gebe es auch Interesse an Freiluftgottesdiensten und mehr, so Bender, der für beide Bühnen auf viele Anfragen für weitere Events  hofft. Im Innenhof der Residenz wird unterdessen gerade die Bühne bereitet für das Jugendtheater  „Stumm – Mittelmeer in Eimern“, das am 20. Juni hier den Auftakt macht. Auch die Volksmusiktage „mittendrin“ finden hier vom 16. bis 18. Juli wieder statt. Später wird die Bühne gegen eine Leinwand getauscht, auf der vom 3. bis 29. August beim Kino-Open-Air Filme gezeigt werden.

Public Viewing nur eingeschränkt erlaubt

Die Bühnentechnik sei vorerst bis Ende August gebucht, könne aber bei Bedarf bis Ende September verlängert werden, sagt Bender. Mit rund 10 000 bis 12 000 Euro gehe die Stadt hier in Vorleistung, um der Kultur wieder Raum zu geben: Im Stadtgarten, wo es am Sonntag bereits einen Biergarten mit Ausschank in Selbstbedienung geben wird, finden 350 Besucher Platz, in der Residenz sind es je nach Bestuhlung etwa 100. Interessenten können sich bei Annette Fürsich melden, die sonst unter anderem die Events im Alten Stadttheater koordiniert. Die Stadt biete den Rahmen, trete aber nicht als Veranstalter auf, so Bender. Für Hygienekonzepte, Auf- und Abbau und alles Weitere seien die Veranstalter selbst zuständig.

Biergarten geöffnet: Neben dem Bühnenbereich gibt es einen Sitzbereich mit Biertischgarnituren und Ausschank mit Selbstbedienung. Fotos: Stephan Zengerle

Und Public Viewing? Eine Frage, die sich viele kurz vor der EM stellen. Das sei derzeit nur im kontrollierten Rahmen bei bestehenden Einrichtungen erlaubt, weiß Fred Pfaller nach Rücksprache mit dem Landratsamt Eichstätt. Das bestätigt auch dessen Pressesprecher Manfred Schmidmeier: Public Viewing in Gaststätten oder Biergärten dürfe nicht beworben werden, und es müsse ein Betrieb wie in einer Gaststätte mit entsprechendem Hygienekonzept vorherrschen. Dann dürfe auch im Biergarten ein TV-Gerät aufgestellt werden. Die Sitzordnung dürfe allerdings nicht zu einer Reihenbestuhlung geändert werden, und auch eine Leinwand aufzustellen, sei nicht erlaubt. Vorerst bleiben die „Schland“-Rufe im „Stadtgarten“ also aus. Der Kultursommer im Freien aber hat jetzt in Eichstätt zwei „offene Bühnen”.

Das (bisher feststehende) Programm:
Innenhof der Residenz:
20. Juni:
Jugendtheater KOJA – „Stumm – Mittemeer in Eimern“
11. Juli: Mia Luna (Bauchtanz)
16. bis 18. Juli: Volksmusiktage „mittendrin“; 29.07.: Jugendpreisverleihung der Kommunalen Jugendarbeit im Landkreis Eichstätt
03.-29.08.: Kino-Open Air

Maria-Ward-Stadtgarten:
13.06.: Konzert mit „Luz Amoi“
26.06.: Kabarett: Die Leonhardsberger& Schmidt Show
18.07.: Konzert mit Vocality
24.07.: Benefizkonzert für Schwester Karoline Mayer
30.07.: Konzert mit Pianovoice
14.08.: Austria EI

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