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Mehr Partizipation?

Synodalität in der Kirche war das Schwerpunktthema der Vollversammlung des Diözesanrates im Bistum Eichstätt auf Schloss Hirschberg in Beilngries. Zu Formen der Partizipation sprach auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke zu den Delegierten. Im Blick auf die bevorstehende nächste Etappe beim „Synodalen Weg“ bekräftigte Bischof Hanke den Wunsch nach mehr Partizipation. Allerdings warf er die Frage auf, ob das demokratische System das adäquate System für die Kirche sei.

„Wollen wir Parteien in der Kirche?“

Der synodale Weg und die damit verbundenen möglichen Reformen in der Kirche sind umstritten. Grafik: DBK

„Das geht nur über Parteien. Wollen wir Parteien in der Kirche?“, fragte Hanke letztlich rhetorisch-skeptisch und legte vielmehr große Hoffnung auf die im Oktober beginnende Weltsynode. Weiterhin berichtete er über die gerade zu Ende gegangene Herbstvollversammlung der Deutschen Bischöfe. Diese sei atmosphärisch viel besser verlaufen, als es in der Berichterstattung dargestellt worden sei. „Bei all den Meinungsverschiedenheiten, die wir Bischöfe in einigen Punkten haben, konnten wir uns doch sachlich sehr gut austauschen“, so der Eichstätter Bischof. Allerdings waren bei dem Treffen unter den 68 Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz erneut durchaus heftig über Reformen – etwa, was das Zölibat, die Rolle der Frauen in der Kirche oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften angeht – und den Missbrauchgsskandal diskutiert worden.

Mitbestimmungsmöglichkeiten ohne Änderungen des Kirchenrechts

Für einen Vortrag zum Thema „Vollmacht und Synodalität – ein Widerspruch?“ war Professorin Dr. Sabine Demel, Lehrstuhlinhaberin für Kirchenrecht an der Universität Regensburg, online bei der Vollversammlung im Beilngrieser Ortsteil zugeschaltet. „Es gibt viele Mitbestimmungsmöglichkeiten für Laiengremien, ohne dass das Kirchenrecht geändert werden muss. Bischöfe könnten sich jetzt bereits an Abstimmungsergebnisse von Gremien freiwillig binden“, resümierte die Kirchenrechtlerin.

Informationen über den weltweiten synodalen Prozess zur Vorbereitung der Bischofssynode 2023 gab Domvikar Thomas Stübinger. Er ist der bischöfliche Beauftragter für diesen Prozess. „Ich hoffe auf die Unterstützung der Gremien im Bistum, damit dieser Vorbereitungsprozess gelingen kann“, sagte Stübinger zu den Mitgliedern des Diözesanrates. pde/sze

Quelle
pde
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