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Eichstätter Dom wird barrierefrei

Renovierung im Zeit- und Kostenplan – Zusatzmaßnahmen kosten dennoch Zeit und Geld

Im Soll befinden sich die Sanierungsmaßnahmen im Eichstätter Dom – jedenfalls abgesehen von einigen Zusatzmaßnahmen, die nun bereits in die aktuellen Baumaßnahmen integriert werden. „Was die Kosten und den zeitlichen Ablauf betrifft, liegen wir im Plan“, sagte Thomas Sendtner, Bereichsleiter Hochbau beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt, bei einem Pressegespräch gestern im Eichstätter Dom. Derzeit werden das Langhaus und das Querschiff saniert. Diese wiesen zuvor massive Schäden auf. So waren zahlreiche Balken von unten verfault und hatten zu starken Verformungen im gesamten Tragwerk geführt. Außerdem hat sich eine Neueindeckung der gesamten Dachflächen als notwendig erwiesen. „Die Sanierung war dringend notwendig“, fasste Sendtner zusammen.

Baustellenfoto: Die Verantwortlichen für die Baumaßnahmen am Dom (von links): Thomas Sendtner, (Staatliches Bauamt Ingolstadt), Architekt Hermann Keim, Domkapitular Reinhard Kürzinger („Summus Custos“), Domkapitular Josef Blomenhofer (Dompfarrer) und Ralph Lutz (Diözesanbauamt). Foto: Bernhard Löhlein/pde.
Blick in den Eichstätter Dom während der Renovierung. Foto: Anika Taiber-Groh/pde.

Aufzug für barrierefreien Zugang und neuer Standort für Taufstein

Dennoch gebe es abseits des groben Zeitplans auch Verzögerungen und zusätzliche Kosten in Millionenhöhe: Dafür verantwortlich sind unter anderem Maßnahmen, die sich im Laufe der Sanierungsarbeiten von Seiten der Diözese ergeben haben, wie Architekt Herrmann Keim und von kirchlicher Seite Domkapitular Reinhard Kürzinger als „Summus Custos“ und damit Hausherr im Dom, gestern verkündeten. Unter anderem soll ein barrierefreier Zugang zum Dom geschaffen werden. „Wir denken dabei auch an die vielen älteren Menschen und die Familien mit Kinderwägen. Ein barrierefreier Zugang gehört heute einfach dazu“, erklärte Kürzinger. „Nachdem verschiedene Möglichkeiten geprüft worden sind, haben wir uns für einen Aufzug mit Zugang vom Domplatz aus entschieden“. In diesem Zusammenhang wird auch der Taufstein an die Achse zwischen Längs- und Querschiff versetzt.

Gesamtkosten steigen durch Zusatzmaßnahmen auf 17,2 Millionen

Weitere neu geplante Schritte sind die Installation einer Brandmelde- und Brandbekämpfungsanlage, die Überarbeitung der Uhren- und Glockensteuerung, Schutzmaßnahmen für die

Große Pläne: Architekt Hermann Keim am derzeit mit Holz verschalten Altar. Foto: Zengerle

Orgel sowie der Einbau einer Lüftungsanlage für ein besseres Raumklima zum Schutz der Orgel und der Holzobjekte. „Es ist sinnvoll, diese Maßnahmen jetzt durchzuführen, weil sie baulich zusammenhängen und somit Kosten sparen“, ergänzte der Leiter des Diözesanbauamts, Ralph Lutz. Die Mehrkosten dafür betragen rund 1,7 Millionen Euro und werden von der Diözese übernommen. Insgesamt gehen die Verantwortlichen von Kosten in Höhe von 17,2 Millionen Euro aus. Davon übernimmt 12,2 Millionen der Staat.

Gottesdienste im Dom erst wieder 2023

Die Renovierung des Eichstätter Doms ist in drei Bauabschnitten geplant: Im Herbst 2019 wurde mit der Sanierung des Westchores der erste abgeschlossen. Von 2020 bis 2021 stand die Sanierung des Langhauses und des Querschiffs an, die bereits weit fortgeschritten sind. Für 2022 und 2023 sind die Restaurierungen des Ostchors, sowie der Türme mit der Kapitelsakristei vorgesehen. In dieser Zeit bleibt der Dom komplett geschlossen – entgegen der urpsünglichen Planung, den Dom inTeilen bereits 2022 wieder für Gottesdienste zu nutzen. Davon sei man inzwischen abgekommen, weil die Baustelle einfach störe, so Dompfarrer Josef Blomenhofer.

Weitere Informationen unter www.eichstaetter-dom.de sowie in der kommenden Oktober-Ausgabe des Eichstätter Journals.

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