Eichstätt. – Für den Stadtverkehr Eichstätt ist ab Februar 2024 eine Neuvergabe der Verkehrsleistungen notwendig. Landrat Alexander Anetsberger und der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger haben dafür durch die Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen Stadt und Landkreis eine grundlegende Weiche gestellt.
Kooperation ist gefragt in Sachen ÖPNV. Denn für den gesamten ÖPNV im Landkreis Eichstätt ist der Landkreis selbst zuständiger Aufgabenträger und somit verantwortlich für die Vergabe der Verkehrsleistungen. Wegen der besonderen Bedeutung des Stadtverkehrs für die Stadt Eichstätt haben Stadt und Landkreis aber ein Modell entwickelt, wie die Stadt Eichstätt selbst verantwortlich für den Stadtverkehr bleiben kann, wobei aber sichergestellt wird, dass die Interessen des Landkreises an einer einheitlichen Weiterentwicklung im Landkreis sowie im gesamten Verkehrsgroßraum Ingolstadt beibehalten werden. Stadt und Landkreis wollen künftig den Stadtverkehr an sich verbessern und zusätzlich Verknüpfungen an angrenzende Verkehrsleistungen optimieren, um das ÖPNV-Netz insgesamt zu verbessern.
Die Kosten für den Stadtverkehr trägt auch künftig die Stadt Eichstätt. Das beinhaltet den wichtigen Vorteil für die Stadtwerke, dass ein Betriebsdefizit innerhalb der Stadtwerke steuerlich berücksichtigt werden kann. OB Grienberger begrüßt die Vereinbarung: „Wir sind froh, dass wir damit weiterhin die Möglichkeit besitzen, auf dieses für die Stadtwerke so wichtige Instrument zurückgreifen zu können.“
Dadurch, dass die Aufgabenträgerschaft für den ÖPNV-Stadtverkehr Eichstätt weiterhin beim Landkreis Eichstätt verbleibt, kann der Landkreis weiter einheitliche Standards wie einheitliche Tarife und nutzerfreundliche Fahrgastinformationen im gesamten Landkreis vorantreiben. Landrat Anetsberger freut sich über diese Regelung: „Dies stärkt den Verbundgedanken, gewährleistet einen einheitlichen und abgestimmten ÖPNV im Landkreis beziehungsweise im VGI-Gebiet und verhindert insofern einen Flickenteppich durch einen isolierten Stadtverkehr.“ VGI steht dabei für den Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt.
Durch die Vereinbarung bleibt einerseits die Stadt Eichstätt Herrin über den Stadtverkehr, andererseits aber spricht sie sich dafür aus, gemeinsam mit dem Landkreis an einer einheitlichen Weiterentwicklung des ÖPNV zu arbeiten. Insofern sprachen Landrat Anetsberger und Oberbürgermeister Grienberger unisono nach der Unterzeichnung der Vereinbarung von einer „Win-Win-Situation“ für beide Seiten.