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Kulturtage Nassenfels: Stimmungsvoller Abschluss mit Fiddler‘s Green und „Star Fours“

Organisatorin Lena Oginski zieht positive Bilanz – Neuauflage 2023 noch unklar

Nassenfels. – Es war der krönende Abschluss der diesjährigen Kulturtage in der Burg Nassenfels: Zum Finale durfte noch einmal gefeiert und getanzt werden: Die Band „Fiddler‘s Green“ und brachte den Burghof so richtig zum Kochen. Am Samstag hatte zudem das Revival der wiedervereinten Musikkabarettgruppe  „Star Fours“ mit regionalen Wurzel bereits für Begeisterung im historischen Burghof gesorgt. Die Veranstalter zogen zum Abschluss gestern Abend eine positive Bilanz. Ob es auch 2023 Kulturtage in Nassenfels geben wird, sei aber noch nicht klar.

Gelungenes Finale: Feierstimmung herrschte zum Abschluss der Nassenfelser Kulturtage mit der Band Fiddler’s Green. Fotos: Gabler
Positive Bilanz: Zufrieden mit Stimmung, Wetter und Besucherzahlen bei den Kulturtagen war Organisatorin Lena Oginski.

Die irische Folkmusik war ansteckend gestern Abend im Burghof in Nassenfels. Die Erlanger Band „Fiddler’s Green“ sorgte zum Abschluss des Comebacks der Kulturtage nach der Coronazeit für einen stimmungsvollen Abschluss. „Ich bin sehr positiv gestimmt“, so die Bilanz von Organisatorin Lena Oginski sichtlich zufrieden. Die gesamte Organisation sei reibungslos verlaufen. Von der allgemeinen Stimmung sei sie „richtig überwältigt“.

Die Besucherzahlen seien grundsätzlich zufriedenstellend, auch wenn das gesetzte Ziel knapp verfehlt worden sei. Aber nach den Jahren mit Corona brauche es Zeit, um größere Ereignisse wieder wie früher anzunehmen. Dennoch: „Es war eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit“, freute sie sich. Das Wetter hatte hervorragend mitgespielt über alle fünf Tage. Und auch ihr Mann, Marcel, fand, dass es Top gelaufen sei. Fragen zum nächsten Jahr ließ sie offen. Für konkrete Planungen sei es noch zu früh.

Für gute Stimmung zum Finale sorgten „Fiddler’s Green“.

Zuvor hatte Fiddler’s Green noch für einen weiteren Höhepunkt zum Abschluss des fünftägigen Kulturfestivals gesorgt. Die irisch-dynamischen Klänge und Rhythmen der 1990 gegründeten  Folk-Rock-Band aus Erlangen animierten erfolgreich zum Mittanzen. Der Platz vor der Bühne war für diesen Abend daher auch nicht bestuhlt und gab den zahlreichen Besuchern Bewegungsfreiheit. Das war unbedingt nötig, denn die Musik ließ keinen ruhig stehen. Das ging über leichtes Wippen bis fast zur Standgymnastik. Die Stimmung war grandios und die Luft aufgeladen von einer durch und durch gehenden Musikalität.

Irish Speedfolk nennt die Band selbst den Stil, den man auch als irischen Folk und Folk-Rock bezeichnen kann. Darunter mischten sie aber auch gestern Elemente aus anderen Musikrichtungen wie Ska, Punk, Metal und Reggae. Der Bandname leitet sich übrigens aus der irischen Bezeichnung für das mythische Paradies der Seeleute ab. Passend dazu wurden neben Eigenkompositionen auch irische Jigs, Reels und Traditionals gespielt.

„Star Fours“ und der Rücktritt vom Rücktritt

Zuvor hatte am Samstagabend bereits ein weiteres regionales Higlight für Stimmung gestorgt. Bereits der Einzug glich dabei einem Triumphmarsch: Mit ihrem Rücktritt vom Rücktritt begrüßten die Musikkabarett-Legendentruppe „Star Fours“ nach 17 Jahren einen randvollen Burghof mit von Beginn an stimmungsbereiten Besuchern bei den Nassenfelser Kulturtagen. Für den Möckenloher Dominik Harrer war es sowieso ein Heimspiel. Auch mit dabei Johannes Kutschera, Alexander Berger und Andreas Hofmeir. Die letzten Jodler beklagten dabei aus ihrer Sicht den Wegfall der Masken. Sie würden auch kostenlos auftreten, beziehungsweise ihre Gage spenden für ein Logopädiezentrum in Möckenlohe, so die Musikkabarettisten. Die Spendenbereitschaft gehe nämlich immer mehr zurück und entwickele sich eher nicht „kongruent“ zur Größe des Anwesens der Menschen.

Als wären sie nie weg gewesen: Für die „Star Fours“ wurde ihr Comeback zum Heimspiel.

Für die „Metropole“ Möckenlohe sahen sie ein Epizentrum verschiedenster Sprachstämme und verarbeiten diese in eine eigene Übersetzung. Spitzfindig und mit hochkarätig beißendem Humor nahmen sie musikalisch alles aufs Korn, was ihnen auf der Zunge lag. Der nach ihrer Ansicht extrem hässliche und unbedeutende „Vorort Ingolstadt“ wurde trotzdem mit einem Lobgesang bedacht.

Klassische Musik im Konzert durfte nicht fehlen: Zur Aufführung kam mit „Carmina Bavaria” ein Meilenstein der Klassik mit 47 Teilen und Instrumental-Intermezzis. Für die notwendigen Pausen wünschen sie sich total „enthusiastischen“ Jubel. Leisere Töne versprühten die Lokalmatadoren bei ihrem Heimspiel mit einem „geraden Krummhorn nach EU-Verordnung“. Mit ihren gefürchteten Gstanzln kamen so mache Politiker schwer unter den Hammer. Auch hochmelodiöse Chorale, mehrstimmig und untereinander in bayerischer Tradition fehlten nicht. Und sogar „sogenannte Tanzeinlagen zeigten Musikalität“, wobei der extrem schwierige Rhythmus einer Person mit seinem Kardiologen abgesprochen sei. Die „Star Fours“-Tonveteranen begeisterten nach ihrer Rückkehr auf die Bühne das Publikum wie früher und man hatte das Gefühl, dass sie nie weg waren. Hans-Peter Gabler

Bildergalerie vom Sonntagabend mit Fiddler’s Green:

Bildergalerie vom Sonntagabend mit „Star Fours“:

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