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Gegen Ohnmacht, für psychische Widerstandskraft: Inklusionskurs startet

Caritas und Diözese Eichstätt bieten Inklusionskurs an

Eichstätt. – Den einjährigen Weiterbildungskurs „Sehen – Helfen – Handeln“ für alle im pädagogischen Bereich Tätigen bietet der Diözesan-Caritasverband in Kooperation mit dem Bistum Eichstätt ab 30. September an – und zwar kostenfrei. Die Inhalte des Inklusionskurses sollen sowohl den pädagogischen Kräften als auch allen betroffenen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund zugutekommen.

Unter anderem Jugendliche mit Traumaerfahrungen stehen im Mittelpunkt des neuen, kostenlosen Inklusionskurses von Caritas und Diözese. Foto: oh

Hintergrund des Angebotes sind Erfahrungen von tiefgreifenden Verunsicherungen und Ängsten, psychologische Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie sämtliche Folgen von traumatischen Kriegssituationen für alle Beteiligten. Im Mittelpunkt des Kurses stehen daher aktuelle Brennpunktthemen wie Inklusion, Traumata-Bewältigung, Toleranz, Umgang mit Angst sowie Resilienz- und Handlungsaktivierung.

Chiara Thoma leitet den Inklusionskurs „Sehen – Helfen – Handeln“ ab 30. September. Foto: Caritas/Andrea Forster

Gestärkt werden sollen laut der offiziellen Beschreibung Engagierte, „die besonders mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun haben, die durch Erfahrungen mit der Pandemie und verschiedenen Kriegs- und Traumata-Situationen in ihrem Alltag besondere inklusive Förderung benötigen“. Bei den Engagierten selbst sollen Ohnmacht, Burnout-Symptomen und Überforderung vorgebeugt werden. Zum Wohl der Kinder, die in letzter Zeit vermehrt pädagogisch herausforderndes Verhalten zeigen, werden den Kursbeteiligten Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie sie den Betroffenen ermutigend, stärkend und psychische Widerstandskraft vermittelnd zur Seite stehen können.

Den Großteil der Gesamtkosten des Kurses in Höhe von gut 53.000 Euro deckt ein Zuschuss der „GlücksSpirale“ von 32.500 Euro. Ferner unterstützt die St. Willibald-Stiftung das Anliegen mit 10.000 Euro. Die Federführung beim Bischöflichen Ordinariat Eichstätt hat die Schulabteilung. Nach Mitteilung von Caritasdirektor Alfred Frank wird das Projekt nach einem Jahr von der Stabstelle Qualitätsmanagement und Bildung beim Caritasverband Eichstätt evaluiert. Bei einer positiven Beurteilung soll das Projekt nach Möglichkeit langfristig fortgeführt werden.

Bis zu 35 pädagogisch interessierte und aktive Personen – auch Ehrenamtliche – können an dem Inklusionskurs in ihrer Freizeit teilnehmen. Er findet in Form von vier zweitägigen Veranstaltungen und vier Einzeltagen statt. Referentin ist Chiara Thoma. Sie ist bereits beim Bischöflichen Ordinariat beschäftigt. Als Seminar- und Fortbildungsleiterin sowie als Referentin für Inklusion ist sie dafür qualifiziert, über die Kursthemen hinaus Reflexions- und Beratungsgespräche anzubieten. Daher wird sie den Beteiligten – auch außerhalb der Präsenzzeit des Kurses – für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen. Für das vorläufige einjährige Projekt stellt der Caritasverband die Referentin an.

Der Kurs beginnt am Freitag, 30. September, mit der Begrüßung und einer Einführung ins Thema Inklusion. Bei der Blockveranstaltung am 7. und 8. Oktober geht es neben verschiedenen Formen von Inklusionsarbeit um Konflikte und Eskalationsstufen sowie deren Deeskalation. Am 25. und 26. November wird der Umgang mit traumatisiertem Verhalten von Kindern und Jugendlichen thematisiert. Am 20. und 21. Januar 2023 stehen der Umgang mit Fragen nach Leid und Tod sowie Hilfen und die Erarbeitung von Möglichkeiten der Hoffnung für Leidende und Trauernde auf dem Programm.

Am 10. Februar setzen sich die Teilnehmer mit „Ethischem Lernen“ auseinander. Dabei geht es auch um Gestaltungsmöglichkeiten von Festen zur Förderung des kulturellen Basisverständnisses und von Toleranz. Am 17. und 18. Februar wird der Kurs mit der Thematik „Resilienzförderung“ angeboten. Dieser wird durch „Entspannungs- und Meditationsübungen zum Stressabbau“, „Reflexion und Einübung von stärkenden Fähigkeiten für Kinder und Jugendliche“ und „Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen über den Sinn des Lebens und Hoffnungsträume“ erweitert. Speziell um die Gestaltung von interreligiösen Feiern in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche geht es am 26. Mai. Den Abschluss des Kurses bilden am 16. Juni die Einheiten „Reflexions- und Handlungsfähigkeit für das Leben der Kinder, Jugendlichen und pädagogisch Engagierten“ sowie „Reflexion von lösungsorientierten Ansätzen in schwierigen Lebenssituationen“.

Durch die finanzielle Unterstützung der GlücksSpirale und der St. Willibald-Stiftung der Diözese Eichstätt, die die Not dieser Zeit in den Blick nehmen und alle Beteiligten unterstützen wollen, fallen für die Beteiligten keine Kosten für den gesamten Kurs bezüglich Übernachtung, Verpflegung und Kursmaterialien an.

Weitere Informationen über den Kurs gibt es bei der Schulabteilung der Diözese Eichstätt, cthoma@bistum-eichstaett.de, und beim Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V., andrea.forster@caritas-eichstaett.de. Anmeldungen erfolgen bei der Diözese Eichstätt: Telefonnummer: (08421) 50-242, oder per E-Mail: fortbildung-schule@bistum-eichstaett.de, Stichwort: Inklusion.

Quelle
pde
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