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Zum fünften Mal: Eichstätt bleibt „Fairtrade-Stadt“

Siegelorganisation Fairtrade Deutschland e.V. verleiht fünfte Urkunde für die nächsten zwei Jahre

Eichstätt. – Die Stadt Eichstätt bleibt „Fairtrade-Stadt“. Sie erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade Towns-Kampagne und darf den Titel daher auch im Zeitraum 2022 bis 2024 tragen, wie die unabhängige Siegelorganisation Fairtrade Deutschland e. V. der Stadtverwaltung Eichstätt nun mitteilte. Die Auszeichnung wurde erstmalig im September 2014 verliehen und bereits 2016, 2018 und 2020 verlängert. Seitdem arbeiten sowohl die Kommune Eichstätt mit ihrer eigenen Steuerungsgruppe als auch viele verschiedene Fairtrade-Akteure der Stadt stetig am Ausbau ihres Engagements für die Idee des fairen Handels.

Faire Produkte spielen in Eichstätt in allen Bereichen eine immer größere Rolle, so auch im Sport: Anlässlich des Basketball-Turniers „Jura Jam“, das der DJK-Förderverein Eichstätt Basketball im Juli für die Eichstätter Schulen organisiert hatte, überreichte OB Josef Grienberger (l.) im Namen der Fairtrade-Stadt Eichstätt Vertretern jeder teilnehmenden Schule und dem Förderverein, vertreten durch Trainerwart Julian Reichardt (2.v.r.) und Kassier Christian Wieser (r.), einen fair produzierten Basketball. Foto: oh

Vor wenigen Tagen erst hatte Oberbürgermeister Josef Grienberger die bereits erwartete Bestätigung aus Köln, dem Sitz des Vereins Fairtrade Deutschland, erhalten: Eichstätt darf sich weiterhin „Fairtrade-Stadt“ bezeichnen. Der Titelerneuerung vorausgegangen war die Zusammenstellung umfangreicher Materialien, Projektberichte, Pressebeiträge und Fotos, die die Aktivitäten der Stadt und seiner Fairtrade-Akteure im Bereich des fairen Handels zwischen September 2020 und Juni 2022 dokumentieren.

Grienberger zeigte sich über die Verlängerung des Titels sehr erfreut: „Die aktuelle Erneuerung des Fairtrade-Stadt-Titels ist ein schönes Zeugnis für die erfolgreiche Verankerung des fairen Handels in unserer Stadt.“ Er sprach den lokalen Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft seinen Dank dafür aus, sich gemeinsam lokal für den fairen Handel und Gedanken stark zu machen: „Es ist erfreulich, dass es in Eichstätt viele Engagierte gibt, die etwas zum Positiven verändern und der faire Handel auf kommunaler und regionaler Ebene in allen gesellschaftlichen Bereichen eine zunehmend wichtige Rolle spielt.“

Zum fünften Mal erhielt die Stadt Eichstätt die Urkunde als Fairtrade-Stadt und wird diesen Titel damit 2024 bereits zehn Jahre tragen.

Im September 2014 hatte Eichstätt erstmalig die Auszeichnung für das Engagement im fairen Handel erhalten, für das die Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste: In Stadtverwaltung und Stadtrat werden regelmäßig fair gehandelte Produkte konsumiert, die Fairtrade-Stadt-Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, es werden Bildungsveranstaltungen und -angebote durchgeführt, und die lokalen Medien berichten kontinuierlich über die Aktivitäten vor Ort.

Diese Kriterien waren bereits im Jahr 2013 erfüllt. Nicht nur durch die inzwischen ebenfalls wiederholte Auszeichnung der Maria-Ward-Realschule zur Fairtrade-School (seit 2016) und die Zertifizierung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zur Fairtrade-Universität (2017) ist inzwischen ein lebendiges Netzwerk entstanden. Seit 2019 trugen auch die drei Workshops zur Fairen Beschaffung, in denen Stadtverwaltung, Landratsamt, die Verwaltungsgemeinschaft Eichstätt, die Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt und weitere Institutionen Strategien für eine nachhaltige und faire Beschaffung in ihrem Arbeitsumfeld erarbeiten, zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema bei.

Eine von 800 Fairtrade-Städte in Deutschland

Inzwischen haben sich auch die drei Kinderbetreuungseinrichtungen von Tabeki in der Westenstraße, am Domplatz und am Hofgarten erfolgreich für die Fairtrade-Zertifizierung als „Eine-Welt“-Kindertageseinrichtung, dem Pendant zur Fairtrade-Kita, beworben und erwarten die offizielle Überreichung des Zertifikats im Spätsommer. Diese Auszeichnung richtet sich nicht nur auf den Konsum fairer Produkte in den Kitas, sondern auch auf faire Spielwaren und die inhaltliche Beschäftigung mit Eine-Welt-Themen. Auf Landkreisebene hat die Grund- und Mittelschule Denkendorf bereits die Bestätigung als zertifizierte Fairtrade-School erhalten und plant die entsprechenden Auszeichnungsfeierlichkeiten ebenfalls im neuen Schuljahr. Aktuell gibt es in der Bundesrepublik genau 800 zertifizierte Fairtrade-Städte, 843 Fairtrade-Schulen und 39 Fairtrade-Universitäten. Weltweit umfasst das Fairtrade-Stadt-Netzwerk bereits 2079 Städte. ddk

Fairtrade-Veranstaltungen von September bis November

Auch in den nächsten Monaten stehen in Eichstätt wieder viele Veranstaltungen und Aktionen zum Fairen Handel auf dem Programm Hier ein Überblick:

Anlässlich der „Fairen Woche 2022“ vom 16. bis 30. September 2022 lädt die Welt-Brücke unter dem Motto „Fair steht Dir – #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ am Mittwoch, 21. September, um 19 Uhr in das Evangelische Gemeindezentrum Eichstätt zu einem Informationsabend über faire Textilien ein. Zu Gast ist Jano Orlando Vásquez, Geschäftsführer der peruanischen Fairtrade-Organisation Raymisa, der über die aktuellen Herausforderungen auf dem internationalen Textilmarkt und die Situation der Hand- und Kunsthandwerker*innen von Raymisa in Peru berichten wird.

Am 14. Oktober findet um 19 Uhr eine große Faire Herbstmodenschau der Welt-Brücke in der Johanniskirche statt. Tänzerinnen der Orientalischen Bauchtanzschule Mia Luna umrahmen die Modenschau nicht nur mit einer Auswahl lebensfroher Tanzeinlagen, sondern laufen selbst als Models mit.

Am 22. Oktober lädt Adalbert Lina im Rahmen seiner Reihe „Eichstätt für Eichstätter“ um 16 Uhr in die Welt-Brücke ein, um die Idee des fairen Handels und die Arbeit des Weltladens kennenzulernen.

Am 19. November um 19 Uhr ist schließlich Dr. Rainer Pütz, Geschäftsführer der Regenwaldladen GmbH aus Hetzerath, mit einem Vortrag im Vinzenzheim/Caritas-Pirckheimer-Haus zum Thema „Die Regenwälder am Amazonas und was haben wir damit zu tun?“ zu Gast in Eichstätt. Er zeigt die Gefahrenpotentiale für die Regenwälder auf, stellt anhand von Projektbeispielen Strategien für einen dauerhaften Regenwaldschutz und die nachhaltige Nutzung durch traditionelle Bevölkerungsgruppen vor und geht auf die aktuelle politische Situation in Brasilien ein. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zum Kennenlernen und Erwerb von Produkten aus dem Regenwaldladen.

Auch in der Adventszeit planen die Mitglieder der Steuerungsgruppe und die Welt-Brücke wieder eine Fairtrade-Aktion.

Weitere Infos über die Arbeit der Steuergruppe sowie Mitwirkungsmöglichkeiten gibt es bei den beiden Vorsitzenden der Gruppe: Andreas Spreng, Stadt Eichstätt, Tel. 08421/6001/-122 oder Dagmar Kusche, Tel: 08421-3432.

 

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