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Sirenen und „Cell Brodcasting“: Bundesweiter Warntag am 8. Dezember

Auch im Landkreis Eichstätt werden die Bürger probeweise vor einer Katastrophe gewarnt

Eichstätt. – Heulende Sirenen und erstmals unerwartete digitale Warnungen auf das Handy: Das ist Teil einer bundesweiten Aktion, die auch unter dem Eindruck der katastrophalen Überschwemmungen im Ahrtal 2021 zu einer besseren Koordination und Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall beitragen soll: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz führt am kommenden Donnerstag, 8. Dezember, um 11 Uhr einen bundesweiten Warntag durch. Auch der Landkreis Eichstätt wird daran teilnehmen.

Nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal 2021 – hier eine Überschwemmung am Rhein – arbeitet man in Sachen Katastrophenschutz in Deutschland an neuen Konzepten.

Die Warnung der Bevölkerung ist im Landkreis Eichstätt auf fünf Säulen aufgebaut und wird durch den Bund um eine sechste erweitert: Waren bisher Sirenenwarnung, Rundfunkdurchsagen, Mobile Lautsprecher- und Sirenenanlagen, Social Media sowie die Warnapp „NINA“ die vorhandenen „Warnmittel“, wird das Bundesamt für Bevölkerungsschutz am Donnerstag erstmals das sogenannte „Cell Brodcasting“ testen. Dabei erhalten die Bürger eine Benachrichtigung auf ihr Mobiltelefon auch ohne dass eine Warnapp (z. B. NINA) installiert sein muss. Hierzu muss das Handy eingeschaltet sein und einen gewissen Softwarestand haben.

Was passiert am Warntag genau? Hier weitergehende Informationen dazu:

Der bundesweite Warntag:

Der bundesweite Warntag wird zentral durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz gesteuert. Die teilnehmenden Sirenen im Umkreis von zehn Kilometern um Störfallbetriebe (siehe unten) werden durch die Integrierte Leitstelle Ingolstadt ausgelöst und werden einen einminütigen auf- und abschwellenden Heulton wiedergeben. Die Warnapps (z.B. NINA) sowie das Cell Brodcasting werden durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz zentral für das gesamte Bundesgebiet ausgelöst werden. Die Landkreisverwaltung löst an diesem Tag keinen Probealarm mittels Social Media aus.

Sirenenwarnung:

Im Freistaat Bayern ist im Umkreis von zehn Kilometern um sogenannte Störfallbetriebe Warnung der Bevölkerung mittels Sirenenwarnung flächendeckend vorhanden. Im Landkreis Eichstätt betrifft das daher nur folgende Gemeinden: Adelschlag (nur OT Möckenlohe), Buxheim, Egweil, Eitensheim, Großmehring, Hepberg, Pförring, Kösching, Lenting, Mindelstetten, Nassenfels, Oberdolling, Stammham, Wettstetten. Diese Gemeinden nehmen mit ihren Sirenen am Bundesweiten Warntag teil. In den übrigen Gemeinden ist derzeit in der Regel nur der Feueralarm mittels Sirene möglich, daher werden diese am Warntag still bleiben.

Mit der geplanten Umstellung der analogen Funktechnik der Sirenen auf den Digitalfunk Bayern, werden künftig alle Sirenen zur Auslösung des Signals „Warnung der Bevölkerung“ ertüchtigt sein, um auch im Landkreis Eichstätt eine flächendeckendere Sirenenwarnung zu gewährleistet.

Wie laufen Warnungen der Bevölkerung im Landkreis im Ereignisfall üblicherweise ab?

Wenn zum Beispiel durch einen Brand die Fenster in näherer Umgebung aufgrund der Rauchausbreitung geschlossen bleiben sollen, wird die Bevölkerung mittels Mobiler Lautsprecher- und Sirenenanlagen informiert werden. Diese werden auf dem Dach eines Einsatzfahrzeuges montiert und fahren durch die betroffenen Straßen um mittels gut verständlicher vorgefertigter Texten die Bewohner zu informieren und zu warnen.

Zusätzlich zu solchen Szenarien wird meist die Warnapp NINA mit ausgelöst sowie entsprechende Information über Social Media verbreitet. Situationsbedingt wird die Warnung gegebenenfalls auch über eine amtliche Gefahrenmeldung der Rundfunkanbieter eingespielt. Diese sind verpflichtet, beim Eingang entsprechender Warnmeldungen das laufende Programm zu unterbrechen und die Warnmeldung an die Hörer durchzugeben. lkr

Quelle
Landkreis Eichstätt
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