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Zuhören, Respekt, Anerkennung: Seelsorgebegleiter als „Pionierarbeit“

Beauftragungsfeier der Malteser-Seelsorgebegleiter – Kooperation mit Bistum

Eichstätt. Sie wollen niederschwellige Lebens- und Glaubensbegleitung im Alltag bieten: 14 Malteser-Seelsorgebegleiterinnen und Seelsorgebegleiter wurden am Wochenende offiziell für ihren ehrenamtlichen Dienst beauftragt. Im Rahmen einer Wortgottesfeier in der Katharinenkapelle der KHG erhielten sie ein Zertifikat, das die erfolgreiche Teilnahme an einer 60-stündigen Ausbildung bestätigt.

Die frisch beauftragten Seelsorgebegleiter mit den Kursleitern Cordula Klenk (links) und Andreas Weiß (3. von rechts) sowie der Diözesanleitung der Malteser im Bistum Eichstätt: Guy Graf Moy (Diözesanleiter, 2. von links), Cécile Bergmann (Diözesanoberin, 2. von rechts) und Christian Alberter (Diözesangeschäftsführer, rechts). Foto: Christian Klenk

Das noch junge Projekt der Malteser ist als Ergänzung und Unterstützung der hauptamtlichen Seelsorge gedacht. Die Ausbildung fand in enger Kooperation mit dem Bistum Eichstätt und dem KEB-Diözesanbildungswerk e. V. statt. Andreas Weiß, Bistumsreferent für Konzeption und Innovation, leitete gemeinsam mit Cordula Klenk, Referentin für Malteser Pastoral, den Kurs. Er lobte die „lebensbezogene Seelsorge“ des Projekts in seinem Grußwort als „echte Pionierarbeit“.

„Seele im digitalen Angebot überhört“

Tatsächlich freuen sich die Ehrenamtlichen nun auf Einsätze mitten im Leben: Als „Segensdichter“ sind sie auf Stadtfesten, auf Märkten, in Parks präsent – „Ich schreibe einen Segen für Sie“, lautet ihr Angebot. Als „Wegbegleiter“ geben sie Impulse in der Natur; als „Festivalseelsorger“ sind sie für Konzertbesucher ansprechbar, nehmen Not wahr, schenken Aufmerksamkeit und Zeit.

Auch wenn das Angebot niederschwellig sei – das Engagement der Seelsorgebegleiter sei es nicht, betonte Cecile Bergmann, Diözesanoberin des Malteser Hilfsdienstes: „Sie haben sich darauf eingelassen, mit wildfremden Menschen an ungewöhnlichen Orten über Gott, persönliche Sorgen und Freuden ins Gespräch zu kommen. Sie haben den Mut, die Seele in den Mittelpunkt dieser Begegnungen zu stellen. Die Seele, die oft vernachlässigt wird in unserer Gesellschaft in ihrem Streben nach wirtschaftlichen Gütern, nach körperlicher Fitness. Die Seele, die im Überfluss des digitalen Angebotes überhört wird, weil sie sehr leise spricht.“

„Hören, Respekt, Anerkennung und Gastfreundschaft“

Andreas Weiß hob bei der Feierstunde abschließend hervor, dass das von Cordula Klenk entwickelte Konzept das „Wort der deutschen Bischöfe zur Seelsorge“ aus dem Jahr 2022 hervorragend umsetze: „Seelsorge ist eine Haltung, indem sich die Seelsorgerin oder der Seelsorger als Person existentiell einbringt und gleichzeitig die Seelsorge von Gott umfangen wissen. Zur Seelsorge gehören die Grundhaltungen des Hörens, des Respektes, des Interesses, der Anerkennung und der Gastfreundschaft.“

Quelle
Malteser Hilfsdienst Eichstätt
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