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Unbekannter Beruf: Infotag der Dorfhelferinnenschule Pfaffenhofen

Großes Interesse am Informationstag über zweijährige Fortbildung im Dorfhelferinnen-Beruf

Ingolstadt. – Sie ist bayernweit einzigartig und bietet die Möglichkeit, in einem attraktiven und gefragten Sozialberuf im ländlichen Raum tätig zu sein: die staatliche Dorfhelferinnenschule in Pfaffenhofen. Über 100 Interessierte aus ganz Bayern nutzten die einmalige Gelegenheit, beim diesjährigen Infotag diesen Beruf der Dorfhelferin auf die bestmögliche Weise kennenzulernen und sich aus erster Hand über die Fortbildungsmöglichkeiten an der Schule ab Sommer 2023 zu informieren. Die Dr.- Eisenmann-Landwirtschaftsschule hatte nach Aussage von Schulleiterin Petra Praum dazu ein breit gefächertes und reichhaltiges Info-Paket geschnürt, das in zu Themenräumen umfunktionierten Lehrsälen präsentiert wurde: Details zum Ablauf der Fortbildung waren dabei genauso gefragt wie die späteren beruflichen Einsatzmöglichkeiten in einem weitgehend unbekannten Beruf: Dorfhelferin.

Viel los: Auch wenn sich die interessierten Besucher in den Gängen der Landwirtschaftsschule drängten, gab es immer die Möglichkeit für Gespräche mit Lehrkräften und Studierenden. Foto: Kegel/AELF

Zweijährige Fortbildung in Pfaffenhofen und Neuburg

Die 15 Studierenden des aktuellen Jahrgangs und alle zehn Lehrkräfte standen auf den dicht gedrängten Gängen im Schulgebäude an der Gritschstraße für ein Gespräch parat und beantworteten alle Fragen der Interessenten, die sich vor Ort einen persönlichen Eindruck machen wollten – von den Klassenzimmern und den Unterkünften im Wohnheim über den naturnahen Schulgarten bis zur Lehrküche und den Hauswirtschaftsräumen. Im Fokus standen vor allem Fragen zur insgesamt zweijährigen Fortbildung, wovon fünfzehn Monate in Pfaffenhofen und anschließend neun Monate an der Katholischen Fachschule für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer in Neuburg an der Donau absolviert werden. Deren Schulleiterin Irina Grimm ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, über diesen zweiten Fortbildungsabschnitt detailliert zu berichten.

Großes Interesse galt auch den Beschäftigungsmöglichkeiten. Deshalb hatte die Schule auch einige Vertreter der Arbeitgeberseite wie die Geschäftsführungen der gemeinnützigen Einrichtung Katholische Dorfhelferinnen und Betriebshelfer in Bayern (KDBH) aus Landshut sowie der Maschinenringe Eichstätt und Ilmtal zum Infotag eingeladen. In kleinen Gruppen wurden zusammen praktische Fragen wie die Verdienstmöglichkeiten nach erfolgreicher Fortbildung bis hin zur Abrechnung der Fahrkosten hin zu Einsatzorten auf den landwirtschaftlichen Betrieben geklärt. Anstellung finden die Dorfhelferinnen auch in Sozialstationen oder bei Wohlfahrtsverbänden unter anderem zu Familienpflege, Altenhilfe oder Behindertenarbeit.

200 Dorfhelferinnen im Einsatz

Landesweit sind etwa 200 Dorfhelferinnen auf landwirtschaftlichen Betrieben und in ländlichen Haushalten im Einsatz und übernehmen dort professionell Aufgaben, wenn ein Elternteil längere Zeit ausfällt. Auch zur Unterstützung in Krisensituationen sind sie vor Ort – von der Mithilfe auf den landwirtschaftlichen Betrieben über die Pflege und Erziehung bis hin zur gesunden Ernährung der gastgebenden Familien. Die entsprechend breitgefächerte zweijährige Fortbildung zur staatlich geprüften Dorfhelferin bereitet in Vollzeitform auf diese anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgabe vor. Sie richtet sich an ausgebildete Hauswirtschafterinnen. Die beruflichen Chancen als Angestellte oder auch als Selbständige sind sehr gut. Alle Informationen und Kontaktdaten rund um die Fortbildung sind online unter www.aelf-ip.bayern.de/bildung/hauswirtschaft/275207 zu finden.

Quelle
AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen
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