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„Action-Theater“: Impro-Show des „g’scheiterhaufen“ am Freitag im Klenzepark

Improvisationstheater um 20 Uhr im „Kunst-Werk im Klenzepark“ in Ingolstadt

Ingolstadt. – Theater folgt einem „Drehbuch“, einem Skript mit Dialogen und exakten Regieanweisungen, oder? Nun, nicht immer: Das beweist das Improvisationstheater „g’scheiterhaufen“ seit Jahren – unter anderem mit einer Impro-Show am kommenden Freitagabend im Klenzepark in Ingolstadt.

Spontane Unterhaltung: Das Improvisationstheater g’scheiterhaufen aus Ingolstadt steht am Freitag wieder auf dert Bühne (Plakat: siehe unten). Fotos: g’scheiterhaufen theater e. V.

„Wer genießt nicht gerne den Blick durch ein Kaleidoskop, das faszinierende Spiel von Formen, Farben und Mustern, den Wechsel zwischen klein und groß, schnell und langsam?“, fragt Uli Rödiger vom „g’scheiterhaufen“-Theater mit seinem Team. Kaleidoskop heiße übersetzt so viel wie „schöne Formen sehen“. Und genau darum geht es bei der Show des Improvisationstheaters am kommenden Freitag, 24. Februar, um 20 Uhr im „Kunst-Werk im Klenzepark“ (Flankenbatterie 105) in Ingolstadt. Doch seien die Formen und Muster hier nicht wie bei einem Kaleidoskop baulich vorgegeben, sondern die Akteurinnen und Akteure erschaffen sie dann im Hier und Jetzt aus ihren Körperwahrnehmungen heraus.

Improvisation und „Action-Theater“

Körperorientierte Improvisation nenne sich diese Spieltechnik, bei der durch körperliche Bewusstheit spontan, immer wieder neue, theatrale Aktionen entstehen. Diese gehen viel weiter als beim situationsbezogenen Theaterspiel, wo meist klar ist, welche Personen, zu welcher Zeit an welchem Ort handeln. Dennoch dürfe beim körperbasierten Theaterspiel die gegenseitige Wahrnehmung räumlicher, zeitlicher und emotionaler Beziehungen nicht fehlen: Bewegung, Stimme und Sprache stehen als Ausdrucksmittel gleichwertig neben einander, so Rödiger. Als Besonderheit kommen an diesem Abend musikalische Elemente hinzu, die von den Musikern des „g’scheiterhaufen“-Theaters auf der Bühne präsentiert werden. Mit diesem Konzept wagt sich das Ensemble weit über die übliche Form des Improvisationstheaters hinaus. Die Spielweise gründet sich auf das sogenannte Action-Theater, eine Kunstform, die von der amerikanischen Theaterkünstlerin Ruth Zaporah vor rund 50 Jahren in Kalifornien entwickelt wurde.

Bezug zum Ukraine-Krieg

Die Entstehungsgeschichte des Action-Theaters sei eng verknüpft mit der Protest- und Emanzipationsbewegung der 1970er-Jahre, vor allem in Kalifornien, mit dem Ziel des Abbaus von Hierarchien, von Rassen- und Geschlechterdiskriminierung, so das „g’scheiterhaufen“-Team zu den Hintergründen. Ruth Zaporah reiste während des Kosovo-Krieges 1990 und 1992 mit ihrem Theater-Team mitten in die Kriegsgebiete und gab dort viele kleine Theater-Vorstellungen. Diese Einstellung möchte der g’scheiterhaufen anlässlich des Jahrestags des barbarischen Überfalls auf die Ukraine aufgreifen und in Dankbarkeit zeigen, wie sich bei uns in weitgehender Freiheit Theater, Kunst und Kultur ausdrücken dürfen.

Tickets gibt es bei https://www.yesticket.org/ ab 12 Euro je Person, 6 Euro ermäßigt oder an der Abendkasse.
Weitere Informationen unter http://www.gscheiterhaufen.de.

Quelle
„g'scheiterhaufen“-Theater
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