SportTipp

Gleich geht’s los: VfB Eichstätt will im letzten Heimspiel heute Befreiungsschlag

Eichstätter Regionalligist braucht Sieg gegen Absteiger SV Heimstetten

Eichstätt/Augsburg. – Was geht noch für den VfB in der Regionalliga Bayern? Um der Abstiegsrelegation noch zu entgehen, müsste für den VfB Eichstätt schon alles passen: Zwei Niederlagen der DJK Vilzing, zwei Niederlagen der SpVgg Ansbach und zwei Siege des VfB gegen Heimstetten und bei Wacker Burghausen. Aber es droht auch noch bei vier Punkten Vorsprung auf die SpVgg Hankofen-Hailing auch noch der direkte Abstieg. Zwei Niederlagen des VfB, zwei Siege von Hankofen gegen Greuther Fürth II und in Aubstadt – auf den ersten Blick auch nicht sehr wahrscheinlich, aber eben möglich. Mit einem Sieg heute um 14 Uhr könnte der VfB Eichstätt zumindest letzteres Szenario aus der Welt schaffen – es wäre somit ein Befreiungsschlag und mit etwas Glück auch die Chance auf ein Endspiel um den Klassenerhalt. Indes gibt es auch gute Nachrichten – zwei Neuzugänge, ein Talent und Rückkehrer Lucas Schraufstetter.

Gute Nachricht: Lucas Schraufstetter trifft hier noch im Mai 2021 für den VfB Eichstätt im Ligapokal zum 2:0 gegen den 1. FC Schweinfurt 05. Ab Sommer spielt er wieder im grün-weißen Trikot. Fotos: Traub

Die Spannung ist groß heute im letzten Heimspiel (14 Uhr) für den VfB Eichstätt dieser Saison – jedenfalls dem letzten in der regulären Saison. Selbst wenn es nicht mehr klappen sollte mit dem direkten Nichtabstieg, sondern der Weg in die Relegation führen sollte – es braucht ganz dringend Erfolgserlebnisse für die Mannschaft von Interimscoach Jürgen Steib. Denn auch in der Relegation würde man auf erfolgsverwöhnte Mannschaften wie die DJK Gebenbach treffen, die in der Bayernliga Nord bisher in 32 Spielen beeindruckende 89 Treffer erzielt hat. Oder auf den FC Memmingen, der in der Bayernliga Süd, mit dem sich der VfB in vielen Aufeinandertreffen meist schwergetan hat.

Aber genau solche Gedankenspiele will man beim VfB Eichstätt derzeit vermeiden. Zwar muss man auch die Planung für die neue Saison vorantreiben – und hat mit dem 19-jährigen Talent Elias Herger vom 1. FC Nürnberg aus Heideck und dem Raitenbucher Lucas Schraufstetter, der über Jahre als „Mentalitätsmonster“ bereits zu den festen Größen beim VfB zählte, bereits weitere Weichen im Kader gestellt, der sicher noch mehrere Verstärkungen benötigen wird – egal, für welche Liga. Aber aktuell tut man beim VfB gut daran, sich voll und ganz auf den Moment und die heutige Partie zu konzentrieren.

Volle Konzentration ist gefragt gegen den SV Heimstetten, der punktgleich mit Schlusslicht FC Pipinsried am Tabellenende liegt. Der Gast muss aus der Regionalliga absteigen und hat in Eichstätt nichts zu verlieren. Eine technisch sehr gute Mannschaft, die allerdings in dieser Saison arg vom Verletzungspech gebeutelt war. 87 Gegentore sind einfach zu viel, um nicht in schwerste Abstiegsnöte zu geraten. Und so hofft man auf Seiten des VfB Eichstätt, dass man diese Negativbilanz der Gäste heute weiter ausbauen kann und endlich wieder die Tore macht, die man in den letzten Spielen – zum Teil unglücklich, zum Teil fahrlässig – liegengelassen hat.

In den letzten fünf Spielen war jeweils mehr drin. Man war oft auf Augenhöhe oder wie zuletzt beim Gastspiel beim FC Augsburg II sogar überlegen – am Ende aber stand auch im dortigen Rosenaustadion die fünfte Niederlage in Folge.Heute soll daher endlich wieder ein Sieg her.

Trotz Chancenflut: VfB mit bitterer Niederlage im Rosenaustadion

VfB Eichstätt unterliegt beim Steib-Comeback beim FC Augsburg II unglücklich mit 1:0

Während sich die Profireserve des FC Augsburg durch einen 1:0 -(0:0)-Erfolg über den VfB Eichstätt endgültig den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern sicherte, konnte sich der VfB mit seinem neuen Trainer Jürgen Steib für einen sehr couragierten Auftritt im Abstiegskampf nicht mit drei wichtigen Punkten belohnen.

Kaum zu glauben war für den eingewechselten Jonas Halbmeyer und sein Team die völlig unverdiente Niederlage trotz Chancenflut in Augsburg. Foto: Traub

Vor 300 Zuschauern, darunter sehr viele Fans des VfB, startete der VfB im Spiel eins nach der Ära von Markus Mattes, sehr motiviert. Bereits in der vierten Spielminute hätte Julian Kügel die Führung erzielen können, doch sein Schuss aus zentraler Position war zu hoch angesetzt. Nach einem schlampig ausgeführten Freistoß von Hendrik Hofgärtner ging Jonas Fries dazwischen, nach seinem feinen Pass in die Tiefe traf Daniel Haubner allerdings nur das Außennetz. Die Maßnahme von Trainer Jürgen Steib, das technisch versierte Duo Fries und Haubner gemeinsam im Mittelfeld aufzubieten, machte sich sehr positiv im Spiel des VfB bemerkbar.

Nach rund 20 Minuten kamen die Gastgeber etwas besser ins Spiel und verzeichneten durch einen Schuss von Hans Rathgeber eine ihrer wenigen Torchancen. Gefährlicher war da schon der verdeckt angesetzte Schuss von Franjo Ivanovic, der knapp das von Florian Rauh gehütete VfB-Gehäuse verfehlte. Das Spiel machte aber weiterhin der VfB. Zielstrebig wurden die Angriffe vorgetragen und auch in den Zweikämpfen waren die VfB-Akteure präsenter. Einzig beim Torabschluss versagten erneut die Nerven und das sollte sich auch bis zum Spielende so fortsetzen. Nach einem harten Einsteigen gegen Haubner sah Raphael Akoto die gelbe Karte. Haubner musste minutenlang behandelt werden, konnte aber leicht angeschlagen weiterspielen.

Eberle fehlen nur Zentimeterm Haubner verschießt Strafstoß

Beim folgenden Freistoß von Fries köpfte Philipp Federl zur vermeintlichen 1:0-Führung ein, allerdings verstummte jäh der Torjubel des VfB-Anhangs, da eine Abseitsposition angezeigt wurde. Nach einer Balleroberung des fleißigen Dominik Wolfsteiner setzte Fabian Eberle zu einem Sololauf an, zielte aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff des guten Unparteiischen Florian Böhm kam erneut Eberle frei aus zehn Metern Torentfernung zum Abschluss und auch hier fehlten nur Zentimeter.

Weiter im Vorwärtsgang begann der VfB die zweite Halbzeit. Nach nur wenigen Sekunden landete ein abgefälschter Schuss von Haubner über dem Querbalken. Dann die 47. Minute und Elfmeter für den VfB. Fabian Eberle war im Strafraum von Fabian Wessig gefoult worden und Schiedsrichter Böhm zeigte sofort auf den Punkt. Vielleicht hatte Elfmeterschütze Haubner zu viel Zeit zum Überlegen, da Eberle länger auf dem Spielfeld behandelt werden musste, denn Haubner setzte den Strafstoß in die Wolken.

„Chancenwucher“ rächt sich

Wie sollte es anders sein, der Chancenwucher des VfB wurde prompt bestraft. Zunächst verweigerte der Unparteiische dem FCA einen Strafstoß, als Florian Rauh dem Augsburger Marcus Müller den Ball vom Fuß spitzelte. Das Spiel lief jedoch weiter und nach der scharfen flachen Hereingabe von Dorian Cevis brauchte Müller nur den Fuß hinhalten und Augsburg führte mit 1:0 (52.).

Es folgte ein einziger Sturmlauf des VfB, es boten sich Chancen über Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Tor. Selbst FCA-Trainer Tobias Strobl konnte das Glück seiner Mannschaft kaum fassen: „Zunächst einmal ein riesiges Kompliment an Eichstätt, das uns über weite Strecken des Spiels beherrscht hat. Noch nie hat eine Mannschaft hier in der Rosenau so unverdient gewonnen wie heute meine Mannschaft. Für uns ging es nur um den Klassenerhalt und der ist uns gelungen.“ Jürgen Steib war natürlich enttäuscht, sah aber auch viel Positives: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sehr gut Fußball spielen kann. Leider konnten wir uns nicht mit Toren und drei Punkten belohnen. Jetzt gilt es die Köpfe der Jungs freizubekommen, um am kommenden Samstag gegen Heimstetten zu gewinnen.“

Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit hielten die Gastgeber dem Angriffsdruck des VfB stand. Immer wieder fehlten die berühmten Zentimeter oder Torhüter Marcel Lubik war auf dem Posten. Als er auch noch einen fulminanten Flachschuss von Julian Kügel aus dem rechten Eck abwehren konnte, war der Augburger Klassenerhalt perfekt, während die Spieler des VfB erst einmal getröstet werden mussten.

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Rauh – Golla (90. Waffler), Moratz, Trslic, Lamprecht – Fries (85. Halbmeyer), Federl, Haubner (85. Meixner), Wolfsteiner (71. Stoßberger) – Kügel (90. L. Eberle), F. Eberle.

FCA II: Lubik, Subaric, Haimerl, Wessig, Rathgeber (59. Katic), Kömür (71. Gruber), Ivanovic (79. Dell Erba), Müller (90. Berisha), Cevis, Hofgärtner, Akoto

Schiedsrichter: Florian Böhm

Tore: 1:0 (52.) Marcus Müller

Gelbe Karten: VfB: Golla, Fries – FCA II: Akoto, Wessig

Besondere Vorkommnisse: Haubner verschießt Elfmeter für VfB

Zuschauer: 300

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