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Freude in Eichstätt: Zwei neue Priester sind geweiht

Freude in Eichstätt: Zwei neue Priester sind geweiht

Eichstätt. – Das Bistum Eichstätt hat zwei neue Priester. Bischof Gregor Maria Hanke hat Armin Drechsler (26) aus Heideck und Thomas Büttel (26) aus Bischberg bei Bamberg gestern in der Schutzengelkirche zu Priestern geweiht. Knapp 500 Menschen feierten mit den beiden Neupriestern ihre Weihe in Eichstätt. „Evangelisierung ist nicht Publicity!“, so eine der Botschaften in der Predigt von Bischof Hanke.

Demut und Vertrauen auf Gott: Die beiden Kandidaten liegen bei der Allerheiligenlitanei vor dem Altar.

Darin sprach Hanke über das Priestertum aller Christen. Der Ursprung sei das Priestertum Christi. „Er verleiht in zweifacher Weise Teilhabe, im Priestertum aller Getauften und im Priestertum des sakramentalen Dienstes“, sagt Hanke. Durch die Taufe auf Tod und Auferstehung des Herrn seien alle Christinnen und Christen Glieder des Leibes Christi und somit zum Dienst in dieser Welt berufen, führt Hanke aus. Allein das Lebenszeugnis eines jeden sei bereits Gottesdienst in dieser Welt. Christsein lasse sich aber nicht reduzieren auf den Einsatz für ethisches Handeln oder auf die Pflege von Kult, erklärt Hanke. Der wahre Kern des priesterlichen Dienstes aller sei die Evangelisierung. „Evangelisierung ist nicht Publicity! Vernachlässigt die Kirche ihre von Christus kommende priesterliche Berufung, mutiert sie zum Religionsverein, zu einer Erziehungsanstalt für Werte oder zu einer NGO.”

Die Relevanz von Priesterweihen

Angesichts des Priestertums aller fragt Bischof Hanke in seiner Predigt nach der Relevanz von Priesterweihen für die Kirche. „Als Kirche sind wir nicht nur Jesus People, sondern stehen in Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott. In seinem amtlichen Handeln steht der Priester in der Anwaltschaft des Vaters, und setzt Christi Stellung fort.“ In seinem sakramentalen Wirken habe der Priester den Auftrag nicht nur den Heilsplan Gottes fortzusetzen, sondern auch Christus als seinen Gesandten zu repräsentieren. In vielen Amtsgebeten in Gottesdiensten zeige sich in den Formulierungen, dass alles auf Gott ausgerichtet sei. „Die Perspektive auf den Vater Jesu Christi als Quelle hat die Kirche davor zu bewahren, sich selbst an die Stelle Christi zu setzen. Das Bewusstsein bleibt wach, als Kirche durch Christus vom Vater beschenkt zu sein. So ist der Dienst des geweihten Priesters essentiell für das Priestertum der ganzen Kirche“ – so erklärte Hanke die Notwendigkeit von Priesterberufungen. Er erinnerte die beiden Kandidaten an ihre Berufung der Anwaltschaft und warnte sie vor Selbstermächtigung aber auch Selbstaufgabe.

Salbung und Gesicht zu Boden

Bischof Gregor Maria Hanke legt den beiden Kandidaten die Hände auf.

Im Anschluss an seine Predigt legte der Bischof den Männern die Hände auf und weihte sie zu Priestern. Danach wurden ihre Hände mit Öl gesalbt. Bischof Hanke überreichte ihnen schließlich symbolisch Brot und Wein. Für den Neupriester Armin Drechsler war die Allerheiligenlitanei ein Höhepunkt. Darin bittet die Gemeinde die Heiligen um Unterstützung. Die Priesteramtskandidaten liegen währenddessen längs ausgestreckt mit dem Gesicht zum Boden – das verdeutlicht, dass sie sich ganz in die Hände Gottes begeben. „Es geht einem schon sehr nahe, wenn man dort auf dem Teppich liegt, die Allerheiligenlitanei hört und weiß, dass alle für einen beten. Jetzt ist es eine übergroße Freude, dass die Weihe vollzogen ist und es nun losgehen kann“, berichtet Drechsler nach der Weihe. Auch Thomas Büttel blickt gespannt auf seine neuen Aufgaben. „Ich freue mich darauf, mit den Menschen aus meiner Heimatpfarrei und meiner Praktikumspfarrei nun zu beten, die Messe zu feiern und ihnen den Segen zu spenden.“

Nach der Weihe spendeten beide vielen Besuchenden und Angehörigen den Primizsegen und feierten im Anschluss mit ihren Gästen im benachbarten Priesterseminar. Neben der Weihe war für viele die musikalische Begleitung der Messe ein Höhepunkt, die vom Domkapellmeister Manfred Faig geleitet wurde. Der Eichstätter Domchor gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit dem Gloria und dem Agnus Dei aus der Missa Brevis von Palestrina, Ubi Caritas von Duruflé und einer Vertonung von Psalm 150 von Wolfram Menschick. Domorganist Martin Bernreuther spielte zum Auszug Marcia Festiva op. 118/8 von Bossi.

Brot und Wein gabe es traditionell und symbolisch für die beiden Neupriester – hier für Armin Drechsler (llinks).

Primizfeiern in ihren Heimatorten

Ihre erste Messe nach der Priesterweihe, die Primiz, werden die Männer in ihren Heimatorten feiern, eine Nachprimiz ist an ihrem jeweiligen derzeitigen Praktikumsort geplant. Armin Drechsler feierte seine Primiz gleich am heutigen Sonntag im Freien auf dem Marktplatz in Heideck. Sein Primizprediger war Pfarrer Michael Krüger aus Walting. Die Nachprimiz in seiner Praktikumspfarrei ist zwei Wochen später, am Sonntag, 5. Mai, in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Pleinfeld geplant. Die Primiz von Thomas Büttel ist für Sonntag, 28. April vorgesehen. Sie beginnt um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Markus in Bischberg. Primizprediger ist Pfarrer Volker Sehy, Direktor des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg im Bistum Speyer. Büttel feiert seine Nachprimiz am Sonntag, 5. Mai, um 9.30 Uhr in der Europahalle Berching.

Neupriester Armin Drechsler wird Dekanatsjugendseelsorger und Kaplan in Herrieden

Armin Drechsler. Foto: Norbert Staudt/pde

Eichstätt/Herrieden/Heideck. – Neupriester Armin Drechsler (26) wird zum 1. September neuer Dekanatsjugendseelsorger des Dekanates Herrieden und gleichzeitig Kaplan in allen Pfarreien des Pfarrverbandes Herrieden-Aurach. Der Aufgabenbereich des Dekanatsjugendseelsorgers ist neu zu vergeben, nachdem der bisherige Stelleninhaber, Domvikar Michael Harrer, ab September Pfarrer der Stadtkirche Eichstätt wird.

Armin Drechsler wurde am gestrigen Samstag in Eichstätt zum Priester geweiht. Sein neuer Einsatzort wurde im Rahmen der Primiz bekanntgegeben, die der Neupriester heute auf dem Marktplatz seines Heimatortes Heideck feierte. Drechsler ist derzeit in seiner Ausbildungspfarrei Pleinfeld tätig, zunächst als Pastoralpraktikant, seit der Diakonenweihe im vergangenen Jahr als Diakon. Bis zu seinem Wechsel nach Herrieden im September wird er als Kaplan in Pleinfeld bleiben.

Quelle
pde
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