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Hoffnungsklänge für die Ukraine 2025 


Bayerische Posaunenchormusik bringt in Ushgorod Freude und Ermutigung auch im dritten Kriegsjahr

Dagmar

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Usgorod/Eichstätt. – Bayerische Posaunenchormusik aus Bayern und Eichstätt brachte den Menschen im ukrainischen Ushgorod ein wenig Freude und Ermutigung – auch im dritten Kriegsjahr.

Die vielen Soldatenporträts mitten auf dem am zentralen Platz der Stadt Mukacevo im Westen der Ukraine machen es den Besuchern schlagartig deutlich: Es herrscht Krieg, der auch die Oblast Transkarpatien an der Grenze zur Slowakei und zu Ungarn erreicht hat – selten direkt, sonst wäre das Land längst gefallen. Die Menschen versuchen, ein einigermaßen geordnetes Leben zu führen. Aber die Opfer gibt es auch hier, wie die unzähligen Bilder von Männern in den besten Jahren zeigen – sie blicken ernst oder halten ein Maschinengewehr in der Hand, manchmal lächeln sie den Betrachter auch an – ein letztes Mal. Die Menschen hier haben sich daran gewöhnt – vergessen können sie es nicht, sie beten für sie – und dass der Krieg enden möge, aber nicht so wie Putin will, sondern mit einer lebendigen Ukraine.

Ein wenig Hoffnung und Solidarität kam nach Ostern aus Bayern: Zum dritten Mal sind nach Ostern Bläser aus 17 Posaunenchören aus ganz Bayern Richtung Ukraine aufgebrochen. Unter dem Motto „Hoffnungsklänge“ wollten sie unter Führung von Pfarrer i.R. Hans Scholz von der GGE (Geistliche Gemeinde Erneuerung) und zusammen mit dem Verband evangelischer Posaunenchöre in Bayern als Veranstalter den ukrainischen Gemeinden zeigen: In Deutschland denkt man an und betet für sie. Ihre Situation sei nicht vergessen, auch nicht nach drei Jahren Krieg – dieses Signal sei wichtig, findet auch Gerd-Otto Eckstein, der mit dabei war.

Musik von 21 Trompeten, Posaunen und Hörnern sollte unter dem Motto „Hoffnungsklänge“ und unter Leitung von Michael Kurzmann die Menschen ermutigen und ein wenig Freude bringen. Die Gruppe hatte auch Spenden für die Versorgung von Binnenflüchtlingen mit im Gepäck. Es gibt viele Völker und Sprachen in Transkarpatien, einige noch heute deutschsprachige Dörfer wurden von Siedlern etwa aus Nürnberg und Bamberg gegründet. Die kirchliche Vielfalt ist verwirrend groß. In der Stadt Ushgorod versuchen die christlichen Gemeinden die ökumenische Zusammenarbeit auszubauen. Auch dazu trage die Initiative Hoffnungsklänge Ukraine mit Unterstützung der Posaunenchöre bei, so Eckstein.

Miroslav Bertan, Ansprechpartner und Organisator vor Ort, ermöglichte Begegnungen mit verschiedenen Kirchengemeinden und Konfessionen und Auftritte in der Öffentlichkeit, etwa vor dem historisch bedeutsamen Rákóczi-Schönborn-Palast in Mukacevo oder im Stadt- und Vergnügungspark von Ushgorod. 1.000 Kilometer ist die Bläsergruppe gereist, um ein wenig Freude zu vermitteln – die Menschen hier Ushgorod wissen das sehr zu schätzen.

In der von Jesuiten errichteten barocken Kreuzerhöhungskathedrale dirigiert der griechisch-katholische Pater Vladislav souverän 200 Kinder aus seiner kirchlichen Schule. Ihr begeisterter Gesang übertönt beim „Gebet für die Ukraine“ die Bläser. Beim Jahrestreffen der Eparchie Transkarpatien im Priesterseminar von Ushgorod lassen sich rund 200 Priester und Bischöfe der ruthenisch griechisch-katholischen Kirche von den Posaunenchorklängen in Bewegung versetzen.

Gerade diese Einladung seitens der griechisch-katholischen Kirche, die Rom untersteht, dabei den orthodoxen Ritus praktiziert, ist für Pfarrer Scholz ein großer Schritt in Richtung Zusammenarbeit. Auch hier bedanken sich die Verantwortlichen vor allem für den mit der Musik geschenkten Moment der gemeinsamen Freude – und für das Zeichen des Beistands aus Deutschland. „Deutschland weiß, was Krieg ist, deswegen steht uns Deutschland bei“, sagt der örtliche Bischof Teodor Andrij Mazapula. Es schwingt vor allem die Hoffnung mit, dass dies so bleiben möge.

Persönliche Berichte von Militärseelsorgern, Erinnerungsstätten mit den Porträts gefallener Soldaten mitten in der Fußgängerzone, dumpfe Gongschläge beim Gedenken während der Eröffnung einer Ausbildungsmesse, Trauerfeier für einen Gefallenen mit militärischem Geleit: Die bayerischen Bläserinnen und Bläser bringen die Erkenntnis mit nach Haus, dass der Krieg die Menschen auch außerhalb der Kampfzonen in der Ukraine trifft. Und dass die Menschen in der Ukraine noch lange Zeit Unterstützung benötigen werden, finanzielle und mentale.

Kontakt:

 

 

 

Hier ein paar Bilder vom Treffen mit den Binnenflüchtlingen und der Küche, die die Verpflegung kocht.

Hallo Stephan, hier ein paar erste Bilder von den Wänden mit den Bildern der Gefallenen – z.T. lebensgroße Bilder.
Ich schicke noch mehr.

 

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