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Solide Handwerkskunst: Neuer Schwung beim „Ball der Wirtschaft“

Kreishandwerkerschaft und Wirtschaftsjunioren feiern stimmungsvolles Comeback des „Handwerkerballs“

Eichstätt. – Die ersten Fanfarentöne und Trommelwirbel, dazu ein Publikum, das gleich voll mitklatschte, und schon konnte er losgehen, der Handwerkerball im bunt und festlich erleuchteten Festsaal des Alten Stadttheaters in Eichstätt – „endlich wieder nach schwierigen drei Jahren für die Menschen und nicht zuletzt die Wirtschaft“, so Kreishandwerksmeister Hermann Meier und David Capriati, Kreissprecher der Eichstätter Wirtschaftsjunioren, in ihrer Begrüßung. Dafür durfte beim Comeback am gestrigen Samstagabend umso ausgelassener getanzt und gefeiert werden.

Gut gefüllt war die Tanzfläche und gut besucht war der Handwerkerball am gestrigen Samstagabend. Fotos: Zengerle

Er gehört zu den großen und traditionsreichen Bällen der Faschingssaison in Eichstätt und wurde nach der Coronapause bereits sehnsüchtig erwartet: der „Handwerkerball“, wie er traditionell heißt, oder „Ball der Wirtschaft“, wie er inzwischen auch genannt wird – schließlich sind es seit einigen Jahren nicht nur die Kreishandwerkerschaft, sondern auch die Wirtschaftsjunioren, die den Ball gemeinsam ausrichten – inzwischen zum dritten Mal. Dabei hatte das Event aufgrund mangelnden Interesses noch vor wenigen Jahren schon einmal beinahe vor dem Aus gestanden. Doch der Ball hat, wie die Wirtschaft auch, wieder Schwung aufgenommen.

„Aufgeben gibt‘s nicht“

Die Unternehmen hätten nicht nur wegen Corona-Lockdowns, sondern auch wegen Personamnagels und Lieferschwierigkeiten keine einfachen Zeiten hinter sich, so Meier in seiner Begrüßung. Aber das unternehmerische Motto laute ja schließlich: „Aufgeben gibt‘s nicht“. Und so sei es auch keine Frage gewesen, dass es eben in diesem Jahr wieder etwas werden sollte, mit dem inzwischen wieder beliebten gesellschaftlichen Event und einem ausgelassenen Ballabend, zu dem auch zahlreiche Ehrengäste wie die Landtagsabgeordneten Eva Gottstein und Tanja Schorer-Dremel, Landrat Alexander Anetsberger, Bezirksrat Reinhard Eichiner, der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger sowie zahlreiche Vertreter der Wirtschaftsverbände und der Unternehmen in der Region gekommen waren und einen gelungenen Abend mit Tanz, Spaß, einem leckeren Ballmenü oder einem Cocktail und Plausch an der Bar erlebten.

Einen Toast auf die regionale Wirtschaft und den Handwerkerball, die beide erfolgreich den jüngsten Krisen getrotzt hätten, brachte Kreishandwerksmeister Hermann Meier (rechts) gemeinsam mit David Capriati, dem Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren, aus.

Und so erhoben Capriati und Meier zum Ende ihrer Begrüßung gemeinsam ihr Glas auf den Restart in Sachen Ball der Wirtschaft nach drei Jahren Pause, und nach dem Ausmarsch des Fanfarenzug konnte es losgehen mit der Band „Chlorfrei“ aus Neuburg an der Donau. Marianne-Rosenberg-Klassiker „Er gehört zu mir“ und dann ein Wiener Walzer von Johann Strauß, und schon war die Tanzfläche gut gefüllt, und die Wirtschaft zeigte, dass sie nicht nur der Energiekrise und anderen Herausforderungen zum Trotz nicht nur im realen Leben, sondern auch auf der Tanzfläche wieder (Hüft-)Schwung aufgenommen hat. Übrigens: Die Band „Chlorfrei“ besteht passenderweise beinahe ausnahmslos aus Handwerkern – einem Metzgermeister, der auch filigran mit den Saiten seiner Bassgitarre umgehen kann, zum Beispiel. „Nur die Sängerin ist Personalerin“, aber das zähle ja auch schon fast wieder, scherzte ein Teammitglied der Band.

Kurzer Schreckmoment und Auszeichnungen

Es folgte der gut gelaunte Auftritt der Eichstätter Faschingsgarde und die tänzerisch-musikalische Zeitreise in die Rockabilly-Ära der 50er-Jahre – irgendwo zwischen Grease, Elvis, „Be My Baby“ von den Sonettes, Sinatra und der ein oder anderen modernen Adaption wie Christina Aguileras „Car Wash“ – das Ganze als gut abgestimmtes und farbenfrohes Showprogramm, das sie seit dem Eröffnungsball am 7. Januar nun regelmäßig zeigen – und diesmal mit einem kurzen Schreckmoment beim „Schlussbild“: Bei der allerletzten Szene zum Finale, bei dem noch einmal der ganze närrische Hofstaat auf der Bühne steht und die Prinzessin auf den Schultern der Tänzer sitzt, verlor Prinzessin Annika I., die sich bei Proben bereits zwei Rippen gebrochen hatte, den Halt und fiel nach hinten – wurde aber gekonnt aufgefangen. Nur wenig später konnte sie längst wieder darüber lachen und mit Prinz Alexander II. und ihrem Hofstaat noch kräftig an der Bar und Tanzfläche im Foyer-Bereich feiern.

Ihre bunte Rockabilly-Show zeigte die Faschingsgesellschaft Eichstätt.

Zuvor hatte es aber auf der Bühne im offiziellen Teil noch kurze Höhepunkte gegeben: Roland Stössl, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung sowie Sebastian Fitzek als neuer Obermeister der Metallinnung hatten für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz den neuen Orden der FGE verliehen bekommen. Und dann gab es noch eine besondere Anerkennung für den aktuellen Vorsitzenden der Wirtschaftsjunioren: Für besonderes und vorbildliches Engagement erhielt ein sichtlich gerührter David Capriati die silberne Juniorennadel des Bundesvorstands der Wirtschaftsjunioren, die sein Vorstandskollege Thomas Hirsch, der auch als Moderator durch den Abend führte, mit einer rührenden Ansprache über Gründergeist und Unternehmermut überreichte.

Ausgezeichnet: Orden erhielten die beiden Innungsobermeister Roland Stössl (Foto 2 von links) und Sebastian Fitzek (Foto 3). Blumen gab es für Giuseppina Sichert, Geschäftsführerin der Kreisnahdwerkerschaft, die den Ball federführend organisiert hatte. David Capriati erhielt die Silberne Juniorennadel der Wirtschaftsjunioren überreicht von Moderator Thomas Hirsch und Gardetänzerin Verena Hirsch.

„Das Leben ist nicht die Generalprobe, sondern die Uraufführung“, hatte Capriati in seiner kurzen Dankesrede gesagt, und ein Mensch sei immer auch die Summe seiner Erfahrungen und seiner Umgebung, seiner Mitmenschen. Am Samstagabend war er jedenfalls von vielen gut gelaunten Ballbesuchern umgeben, die sich trotz mancher Herausforderungen in der Wirtschaft den Spaß am Ball nicht nehmen ließen, tanzten, scherzten, Fotos an der Fotowand schossen und die Ballnacht gemütlich oder tanzend ausklingen ließen.

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