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Erst Stau, dann 0:3

VfB unterliegt im Totopokalfinale in Illertissen

„Ich kann mich nicht gegen einen Sieg gegen Illertissen erinnern“, hatte VfB-Trainer Markus Mattes den Medien vor dem Spiel gesagt. Es bleibt dabei: Im Totopokal-Halbfinale unterlag sein Team beim FV Illertissen nach frühem Rückstand am Ende klar mit 3:0. In sieben Begegnungen in den letzten Jahren gab es für den VfB vier Niederlagen und drei Unentschieden. Damit ist auch der Traum von der DFB-Pokalhauptrunde geplatzt.

Blick nach vorne: Nach dem letzten Spiel einer schier endlosen Corona-Saison 2019/21 kann VfB-Trainer Markus Mattes sich jetzt endlich auf die anstehende Saison konzentrieren – derzeit aber dabei noch nicht aus dem Vollen schöpfen. Archivfoto Traub

Darüber sind aber manch einer von den Verantwortlichen beim VfB auch wieder nicht so böse. Denn das wäre ein erneuter Kraftakt gewesen, ein großes Spiel zu stemmen – möglicherweise gegen einen weniger attraktiven Gegner wie Sandhausen, dazu mit beschränkter Zuschauerzahl und in einem fremden Stadion. Und vor den Grün-weißen liegt nach einer endlos langen Saison, die letztlich nun erst nach über zwei Jahren ein Ende fand, eine weitere, neue und wohl ebenfalls anstrengende Saison in einer attraktiven Liga – in der man unter anderem bereits am 24. Juli im Liqui-Moly-Stadion in Eichstätt bereits wieder auf Ligakonkurrent Illertissen trifft.

Nur zwei Feldspieler auf der Bank

Die Schwaben stellten im Pokal gestern die Weichen auf eigenem Platz früh auf Sieg, als Fabian Rupp nach einem Freistoß von Maurice Strobel einköpfte (8.) – dabei war die Lufthoheit im Strafraum zuletzt eigentlich oft eine Stärke des VfB. Doch momentan ist ohnehin vieles noch schwierig. Schon auf der Anreise stand man im Stau, sodass das Spiel sogar mit rund einer Dreiviertelstunde Verspätung angepfiffen werden musste. Hinzu kommt der zumindest für Pflichtspiele weiter sehr enge Kader, an dem im Hintergrund noch intensiv gearbeitet wird: Mit nur zwei Feldspielern – und das schon inklusive Co-Trainer Florian Grau – hatte Mattes gerade einmal zwei Feldspieler auf der Bank. Dann auch noch das frühe 0:1, das ihm so gar nicht gepasst haben dürfte. Schließlich hatte man sich den Sieg zuletzt in Burghausen auch vor allem durch eine stabile und kompakte Abwehrformation erarbeitet, aus der man dann einmal selbst bei einer Ecke zuschlug.

Dabei wurde auch wie zuletzt im Virtelfinale in Burghausen deutlich, dass die bewährte Taktik mit Anspielen in die Spitze auf Fabian Eberle, der dann häufig die Bälle festmachte und verteilte oder Räume für flinke Mitspieler wie Athedon Lushi schuf, aktuell noch nicht so einfach umzusetzen ist. Ohne Spielgestalter Jonas Fries

Pirner gleich in Startelf

Neu in der Startelf stand immerhin erstmals Neuzugang Fabio Pirner, der vom Nordbayernligisten DJK Gebenbach an die Altmühl gewechselt war (ei-live berichtete), von dem man sich in Zukunft offensiv Impulse erhofft. Beinahe hätte allerdings Illertissen schon früh erhöht: Nach 25 Minuten traf zunächst Leif Estevez Fernandez aus 20 Metern die Latte, wenig später Lukas Rietzler den Pfosten (33.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit prüfte Fabian Neumayer mit einem Schuss auch erstmals FV-Torhüter Felix Thiel. Die Gäste agierten nun etwas engagierter, sollten aber am Ende dennoch von abgezockten Illertissener Gastgebern bestraft werden: Lukas Rietzler (85.) und Yannick Glessing (89,) machten am Ende per Doppelschlag alles klar und beendeten die Pokalhoffnungenfür den VfB, sodass nach dem Stau auf der Hinfahrt auch die Rückfahrt nicht so ganz angenehm gewesen sein dürfte. Damit kann man nun aber auch endlich nach vorne schauen und sich auf die Vorbereitung auf die neue Regionalligasaion konzentrieren. Denn auch die wird – wie gesagt – vorerst wohl anstrengend, bis sich das nach dem personellen Umbruch neu formiertes beziehungsweise noch neu zu formierendes Team dann findet. Aber auch in dieser Hinsicht bleibt man beim VfB ruhig: „Wir wissen, dass wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten jedes Jahr ins Risiko gehen”, sagt Vorstandsmitglied Dominik Schmidramsl. „Aber bisher hat es immer geklappt.”

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Junghan – Graßl, Zitzelsberger, Waffler, Lamprecht – Federl, Fiedler (87. Grau), Topalaj – Pirner, Neumayer (78. Selz), Kügel.

FV Illertissen: Thiel – Gölz, Rupp, Wegmann, Zeller (74. Bergmiller) – Estevez Fernandez (78. Glessing), Keckeisen, Maiolo, Rietzler, Strobel (83. Boyer) – Telalovic.

Tore: 1:0 Rupp (8.), 2:0 Boyer (85.), 3:0 Glessing (89.).

Schiedsrichter: Elias Wörz (TSV Riesenried).

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