AllgemeinBreaking NewsPolitikTopthemaWirtschaft

Spatenstich für den „Sprung auf den Berg“

Erschließung des Eichstätter Gewerbegebiets „Lüften West“ gestartet

Was lange währt, wird endlich gut: Mehr als fünfeinhalb Jahre nach dem ersten Grundsatzbeschluss im Eichstätter Stadtrat ist gestern endlich der erste Spatenstich für das neue Eichstätter Gewerbegebiet „Lüften West“ vollzogen worden – zumindest offiziell der erste. Denn die Bauarbeiten laufen längst. Schließlich solle noch in diesem Jahr der Kanalbau abgeschlossen sein. Im Frühjahr soll dann die restliche Erschließung fertig sein, damit die seit Jahren ersehnten neuen Gewerbeflächen der Stadt bereits Mitte nächsten Jahres bezogen werden können – ein erster Schritt hinaus aus der beengten Tallage.

„Sprung auf den Berg“: Mit dem Spatenstich hat die Erschließung des neuen Eichstätter Gewerbegebiets „Lüften West“ auch offiziell begonnen. Oberbürgermeister Josef Grienberger, Vertreter der Stadtratsfraktionen, Stadtwerkechef Wolfgang Brandl sowie Planer und Baufirma beteiligten sich am symbolischen Spatenstich (Foto unten). Fotos: Zengerle

Der „Sprung auf den Berg“ sei endlich geglückt, sagte Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) in seiner Ansprache inmitten des neuen Eichstätter Hoffnungsträgers auf der „Hochebene von Eichstätt“. Das Interesse an den zehn neuen Parzellen für Gewerbetreibenden sei groß, bestätigt Grienberger gegenüber Ei-live. Man habe sich im Schulterschluss mit Stadtverwaltung und Stadtratsvertretern bereits auf eine Größenordung für die Bepreisung geeinigt, die einerseits den aktuell hohen Grundstückspreisen Rechnung trage, aber andererseits auch deutlich unter denen im Raum Ingolstadt lägen, verrät Grienberger.

Die Erschließung der Parzellen, die zwischen 2000 und 6000 bis 7000 Quadratmeter umfassen, jedenfalls hat bereits begonnen, wie die Bagger des Bauunternehmens Strabag zeigen, mit dem man bereits erfolgreich beim interkommunalen Teil des Gewerbegebiets (gemeinsam mit der Gemeinde Pollenfeld) an der Lüften – direkt gegenüber auf der anderen Seite der Straße – gut zusammenarbeite, so der OB. Nun entstehen also auch auf Eichstätter Seite auf einer Bruttofläche von rund vier beziehungsweise netto drei Hektar Gewerbeflächen, die dringend gesucht werden – wie unter anderem der Zuwachs im benachbarten Preither Gewerbegebiet in den letzten Jahren zeigt.

Auch in der Kreisstadt hatte man seit geraumer Zeit nach geeigneten Flächen gesucht – kein einfaches Unterfangen in der Tallage. Schon vor weit über einem Jahrzehnt hatte man daher an neue Flächen für Gewerbetreibende auf der Hochfläche oberhalb Eichstätts gedacht, wie auch Alt-OB und Stadtrat Arnulf Neumeyer (SPD) erinnert. Damals aber sei es aus verschiedenen Gründen nichts geworden, so der Alt-OB, der sich nun erfreut zeigte, dass es endlich etwas wird mit dem neuen Gewerbegebiet „am Berg“. Schließlich hatte man in den Jahren zuvor letztlich die eine oder andere Chance verpasst, Unternehmen und Gewerbesteuerzahler anzusiedeln, weil man die entsprechenden Flächen schlichtweg nicht anbieten konnte.

Es dauerte bis zum März 2016, bis der Stadtrat schließlich den Grundsatzbeschluss fasste, das Gewerbegebiet Lüften West direkt gegenüber des wachsenden Preither Gewerbegebiets anzugehen. Am 18. Dezember 2020 schließlich fiel der Satzungsbeschluss, der nun umgesetzt wird. Auch hier sind die Flächen für größere Betriebe nicht gerade üpig bemessen. Er wisse von einem Interessenten, der etwa gerne auch rund 20.000 Quadratmeter hätte, so Neumeyer – also deutlich mehr als die bis zu rund 7000 Quadratmeter, die die gößten Parzellen nun bieten. Immerhin: Es bestehe die Möglichkeit, mehr als eine Parzelle zu erwerben, bemerkt Grienberger.

Und das sei wohl nur ein erster, wichtiger Schritt, wie der OB hofft. Eine Erweiterung in Richtung des Eichstätter Ortsteils Wintershof sei denkbar – und erwünscht. Und noch ein angenehmer Nebeneffekt des gelungenen „Sprungs auf den Berg“: Mit dem Gewerbegebiet werde auch ein Teilstück eines Radwegs errichtet, der hoffentlich der Beginn eines weiterführenden Weges sein könne, der die Gemeinden auf der Hochfläche für Zweiradfahrer besser an Eichstätt anbinden könnte – da würde er sich als Wintershofer auch ein wenig „eigennützig“ und persönlich freuen, so E-Bike-Fahrer Grienberger.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"