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Ab 4. März: Eichstätter „Frauentage“ mit „kleinem, aber feinem Programm“

8. Auflage mit Führung, Vortrag, Ausstellungen, Kino und Einzelhandelsaktionen vom 4. bis 8. März 2022

Eichstätt. – In gewohntem Format und Umfang können die traditionellen Eichstätter Frauentage in diesem Jahr natürlich nicht stattfinden. Doch das Organisationsteam um Carola Langscheid vom Eichstätter Gewerbeverein Pro Eichstätt, Susanne John-Sparaga von der Tourist-Information der Stadt Eichstätt, Dagmar Kusche, Vorsitzende der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Eichstätt, sowie Angelika Süss vom Verein „Bahnhof lebt e.V.“ sind zufrieden: „Wir konnten trotz der angespannten Corona-Situation ein kleines, aber feines Programm zusammenstellen, das sowohl einige interessante Veranstaltungen als auch vielfältige Aktionen im Einzelhandel und in der Gastronomie bietet“, so die Organisatorinnen.

Eine Ikone der Frauenbewegung ist „Dr. Ruth“. Im Rahmen der Frauentage wird ein Film über sie zu sehen sein. Fotos: oh

Unter Federführung von Pro Eichstätt und in Kooperation mit Stadt und Tourist-Information Eichstätt und vielen Kulturschaffenden und Institutionen aus der Stadt erlebt die Veranstaltungsreihe – zwar ohne Programmheft, aber mit neuem Logo in klassischem Pinkton – in achter Auflage ihre Fortsetzung.

Ab Freitag, 4. März, bieten zwei Ausstellungen interessante Einblicke in verschiedene Themen rund um die Frau. Denn die Bücherei der Stadt Eichstätt und des Sankt Michaelsbundes bietet auch für die Frauentage 2022 wieder einen großen Büchertisch mit Literatur rund um Frauenthemen ein. Er lädt zum Stöbern in Biographien, Sachbüchern und Romanen ein. Zu lesen ist etwa von berühmten, bekannten, mutigen und starken Frauen und über allerlei Themen, die (nicht nur) Frauen bewegen. Nach dem Ende der Ausstellung, also ab dem 15. März, können natürlich alle Titel auch ausgeliehen und zu Hause gelesen werden.

Auch das Haus der Jugend an der Wasserwiese lädt zu einer begehbaren Ausstellung ein, die sich mit dem Thema „Frauenrechte und Frauenbewegung“ beschäftigt und einige Ikonen sowie Gruppierungen der Frauenbewegung vorstellen möchte. Die Ausstellung wurde mit dem Arbeitskreis Juze-Mädchen Eichstätt gemeinsam geplant und organisiert und steht vom 4. bis 18. März allen Interessierten zu den Öffnungszeiten des Haus der Jugend, Dienstag bis Samstag von 14 bis 19 Uhr, offen.

Golden glänzende Barockfiguren, die Schülerinnen der Maria-Ward-Realschule gestaltet haben, werden pünktlich zu den Frauentagen die Marktgasse verschönern und später einen würdigen Platz im KultURwald finden.

Goldenes Eichstätt

Auch die plastische Kunst findet Platz im Rahmen der diesjährigen Frauentage. In eindrucksvollen Tonplastiken gestalteten junge Frauen der Maria-Ward-Realschule in Anlehnung an die barocke Geschichte und Kultur unserer Stadt vielfältige mit Goldfarbe bemalte Plastiken, die im Rahmen der diesjährigen Frauentage in der Marktgasse erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Inmitten der Coronazeit, in den Pfingstferien 2020, entstanden die Tonobjekte in einem freiwilligen, mit Landratsamt, Schulleitung und Eltern abgestimmten Ferienprojekt.

Die Schülerinnen hatten das gemeinsame Arbeiten sehr vermisst und waren begeistert von dem Gedanken, gemeinsam Kunstobjekte für den Eichstätter „KultURwald“ zu gestalten. Der seit 2017 bestehende KultURwald will Natur, Kultur und Geschichte einander nahebringen. Mit Eifer ließen sich die Schülerinnen der damaligen Kunstgruppe 8c von barocken Kunstgütern Eichstätts – Brunnenfiguren, Meeresgetier und Putti-Engelsdarstellungen an barocken Brunnen – und der Architektur inspirieren und gestalteten ihre ganz eigenen Wesen des Barock. Nach der Trocknungszeit wurden die Plastiken gebrannt und abschließend mit einem Goldüberzug veredelt, bevor sie auf Metallstelen befestigt wurden. Die Präsentation in der Marktgasse ist die Vorschau für die spätere Verwendung der Kunstobjekte im Eichstätter KultURwald, wo sie später zu sehen sein sollen. dak

Am Freitagabend, 4. März, lädt die Evangelische Erlösergemeinde Eichstätt um 17 Uhr zum diesjährigen Weltgebetstag der Frauen ein, der unter dem Motto „Hoffnung“ steht und die Region England, Wales und Nordirland in den Fokus nimmt. Eine Gruppe von 31 Frauen aus 18 unterschiedlichen christliche Konfessionen und Kirchen hat gemeinsam die Gebete, Gedanken und Lieder zum Weltgebetstag 2022 ausgewählt. Menschen in über 150 Ländern der Erde werden über Konfessionsgrenzen hinweg am Weltgebetstag der Frauen teilnehmen und den Berichten der Frauen aus England, Wales und Nordirland lauschen, die von ihrem stolzen Land mit seiner bewegten Geschichte und der multiethnischen, -kulturellen und -religiösen Gesellschaft, aber auch von Themen wie Armut, Einsamkeit und Missbrauch handeln. Seit über 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Der Gottesdienst findet von 17 bis 18.30 Uhr in der Schutzengelkirche statt.

Besondere Stadtführung und Schafkopfturnier für Frauen

Am Sonntagnachmittag, 6. März, steht dann wieder eine besondere Führung zu den Eichstätter Frauentagen auf dem Programm: Darin geht es um starke Frauen, leichte Mädchen, Betschwestern und Lehrerinnen, unschuldige Hexen, züchtige Hausfrauen, eine bescheidene Künstlerin oder eine tapfere Soldatin – so heißt es in der Ankündigung. Sie alle hatten ihren Platz und ihre Aufgaben in der Gesellschaft und sind Teil der Eichstätter Stadtgeschichte. Ab 14 Uhr begibt sich eine Stadtführerin auf den Spuren dieser Frauen durch die Straßen und Gassen Eichstätts bis zum Westenfriedhof.

Für die rund zweistündige Führung mit Teilnehmerbegrenzung, die an der Tourist Information am Domplatz 8 beginnt, ist eine Anmeldung bei der Tourist-Information erforderlich, die Gebühr beträgt sieben Euro, ermäßigt vier Euro. Wer als „Kartel-Liebhaber“ alternativ lieber am traditionellen Schafkopfturnier für Frauen teilnehmen möchte, der ist um 14.30 Uhr von Veranstalter Norbert Pabsch wieder herzlich in den Braugasthof Trompete eingeladen. Wie immer winken Geldpreise für die drei besten Spielerinnen: Als Startgebühr bringt jede Frau ein Geschenk im Wert von zehn bis zwälf Euro mit, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Frauengeschichte(n) im Blick: Einen Tisch voll Literatur für und über Frauen gibt es in der Bücherei der Stadt Eichstätt und des Michaelsbundes zu sehen (Bild links). Eine Stadtführung führt zu Schauplätzen bedeutender Frauen in der Eichstätter Geschichte wie Auguste Amalia Ludovika (rechts) oder Caritas Pirckheimer.

Auch der Diözesanverband Eichstätt des Katholischen Deutschen Frauenbunds ist wieder mit einer aktuellen Veranstaltung zum „Equal Pay Day“ dabei: Im Marquardussaal in der Luitpoldstraße 2 (2. Stock) referiert Anja Assenbaum, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt, am Montag, 7. März, von 19 Uhr bis 20.30 Uhr zur Forderung nach „Gleichem Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“, die einen wichtigen Aspekt zur Erreichung der Gleichstellung von Männern und Frauen darstelle, doch aufgrund der bundesweiten Lohnlücke, dem „Gender Pay Gap“, von 18 Prozent noch in weiter Ferne liege. Der Eintritt ist frei, Kartenvorbestellung wird jedoch unter Telefon 08421-50673 oder in der KDFB Geschäftsstelle, Pedettistr. 4, Eichstätt, erbeten.

Film über Frauenrechts-Ikone und Einzelhandelsaktionen

Zum Abschluss der 8. Eichstätter Frauentage steht am 8. März der Film „Fragen Sie Dr. Ruth“ um 20 Uhr im Filmstudio auf dem Programm. Im Mittelpunkt des in Kooperation mit dem KDFB Diözesanverband Eichstätt ausgestrahlten Films, in den Isolde Wiechmann-Böhm eine Einführung bietet, steht die in den 1980ern mit der Radiosendung „Sexually Speaking“ bekannt gewordene Ruth Karola Westheimer. Sie wurde zu einem Emblem der sexuellen Aufklärung in den USA und einer wichtigen Stimme der AIDS-Krise. Ihr Spitzname „Grandma Freud“, ihr deutscher Akzent und ihre kleine Statur machten sie zu einem Phänomen der amerikanischen Pop-Kultur. Der Dokumentarfilm zeichnet nun das beeindruckende Leben der unter dem Namen Karola Siegel in Frankfurt geborenen Jüdin nach, die 1939 als Zehnjährige in einem Kindertransport in ein Schweizer Waisenheim kam, mit siebzehn Jahren nach Israel auswanderte und 1956 in die USA emigrierte.

Wie immer halten auch die Eichstätter Einzelhändler wieder viele Überraschungsaktionen rund um den 8. März für ihre Kunden bereit. Einige Eichstätter Geschäfte bieten besondere Rabattaktionen, andere halten kleine Aufmerksamkeiten für ihre Kundinnen bereit, so zum Beispiel eine rosafarbene Schutzmaske. Die Gastwirte der „Trompete“ und im „Gutmann“ verwöhnen ihre Gäste im Rahmen des Projekts „Eichstätt kocht“ wieder mit kulinarischen Köstlichkeiten und halten darüber hinaus ein kleines Geschenk oder Extra bereit. Dagmar Kusche

Die Frauentage 2022 im Überblick:

  • Freitag, 4. März, 17-18.30 Uhr: Weltgebetstag der Frauen in der Schutzengelkirche.
  • Sonntag, 6. März, 14.30 Uhr: Schafkopfturnier in der „Trompete“.
  • Sonntag, 6. März, 14-16 Uhr: Spurensuche – Frauen in Eichstätt. Führung. Treffpunkt Tourist Information, Anmeldung unter Tel. 08421-6001400.
  • Montag, 7. März, 19-20.30 Uhr, Marquardussaal, Luitpoldstraße 2 (2. Stock): Anja Assenbaum, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt: „Equal Pay Day“, Anmeldung beim Diözesanverband Eichstätt e.V. des Katholischen Deutschen Frauenbunds, Tel. 08421-50673.
  • Dienstag, 8. März, 20 Uhr: „Fragen Sie Dr. Ruth“, Filmstudio Eichstätt.
  • Bücherei der Stadt Eichstätt und des Michaelsbundes: Literatur von und über Frauen. Ausstellung vom 4. bis 14. März 2022. Öffnungszeiten: Dienstag 11-14 Uhr, 16-18 Uhr, Mittwoch 9.30-11.30 Uhr, 16-18 Uhr, Donnerstag 16-18 Uhr, Freitag 15-18 Uhr.
  • Haus der Jugend: Ausstellung „Frauenrechte und Frauenbewegung“, 4.-18.3.22, Dienstag bis Samstag von 14-19 Uhr
  • „Goldenes Eichstätt“: Präsentation von Tonobjekten – Installation in der Marktgasse vom 4. März bis 3. April.

Alle Informationen finden sich auch auf https://www.eichstaett.de/veranstaltungsreihe/eichstaetter_frauentage-120/

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