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Vorhang auf für neues Riffaquarium im Jura-Museum

Neues Aquarium mit Ehrengästen offiziell eröffnet

Eichstätt. – Die bunte Unterwasserwelt ist für viele Kinder und Jugendliche nicht zuletzt durch den Pixar-Animationsfilm „Findet Nemo“ besonders spannend. Im Jura-Museum auf der Willibaldsburg in Eichstätt kann man „Nemo & Co“ nun noch besser in Aktion erleben: Das neue Riffaquarium ist am Donnerstag im Beisein geladener Festgäste nun auch offiziell eingeweiht worden ist.

Die Freude war groß bei der wissenschaftlichen Leiterin des Museums, Christina Ifrim, die die „tolle Teamarbeit“ lobte, die zum Gelingen der dringend erforderlichen Sanierung beigetragen habe – vom Facility Management der KU und den Mitarbeitenden des Museums über den Aquarienbauer Lars Hopf bis hin zu den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB), die das Projekt finanzierten. Sie dankte zudem den ehrenamtlichen Aquarienbetreuern, die die große Attraktion des Museums etwa im Krankheitsfall des hauptamtlichen Personals im Auge behalten.

Das neue Aquarium bietet den Besuchern durch größere Glasflächen besseren Einblick in eine tropische Korallenlandschaft. Auch die jüngeren Museumsgäste können nun so die mehr als 60 Arten an Korallen, Salzwasserfischen, Seeigeln und weiteren Riffbewohnern besser bewundern. (Foto: Klenk/upd)

Risse im Aquarium

Die Sanierung des alten Aquariums, das seit Eröffnung des Museums im Jahr 1976 genutzt wurde, war unumgänglich: Im Betonsockel, der permanent mit Salzwasser in Kontakt war, hatten sich große Risse gebildet, und das Material bröckelte. Da es außerdem durch die aktuellen Sanierungsarbeiten auf der Willibaldsburg zu Erschütterungen im Boden kommt, war zu befürchten, dass sich die Risse vergrößern. Im Juni 2020 erfolgte somit der Umzug der Korallenstöcke und der farbenprächtigen Riffbewohner, zu denen unter anderem Traumkaiserfische, Riffbarsche und Lippfische gehören. Das Evakuierungsbecken im Vorraum des Museums bot ihnen zwar eine Bleibe für die Zeit der Sanierung, jedoch war es aus Gründen der Betriebssicherheit nicht zugänglich für die Museumsgäste.

Vorhang auf: Museumsleiterin Christina Ifrim (rechts) und die Generalsekretärin der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, Elisabeth Schepers, enthüllten das neue Riff-Aquarium des Eichstätter Jura-Museums. Foto: Schulte Strathaus/upd

Die Generalsekretärin der SNSB, Elisabeth Schepers, schilderte in ihrem Grußwort, dass die naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns seit 200 Jahren nicht einen beliebigen „Kessel Buntes“ darstellten, sondern einen effektiven Zusammenschluss im Sinne eines großen, facettenreichen Museums. Dazu trage auch das Jura-Museum bei. „Exzellentes Sammlungsmanagement, Forschung und Wissenstransfer gelingen im Verbund auf einzigartige Weise“, so Schepers. Für das bayerische Wissenschaftsministerium betonte Ministerialrat Florian Albert, dass die Einweihung des Aquariums einen weiteren Meilenstein seit der Wiedereröffnung des Museums darstelle. Die Vielfalt der Museen in Bayern trage die Sammlungen in die Regionen hinein.

60 Arten in fast 7.000 Litern

Das neue Becken hat nun ein noch größeres Fassungsvermögen von fast 7.000 Litern. Es bietet den Besuchern zudem durch größere Glasflächen besseren Einblick in eine tropische Korallenlandschaft. Auch die jüngeren Museumsgäste können nun die mehr als 60 Arten an Korallen, Salzwasserfischen, Seeigeln und weiteren Riffbewohnern besser bewundern. Der Blick in das Aquarium ist zugleich eine Zeitreise zurück in die Welt vor 150 Millionen Jahren, aus der die im Museum ausgestellten Fossilien stammen. Denn in diesem Erdzeitalter erstreckte sich über Süddeutschland mit dem Jurameer eine Landschaft aus Inseln, Riffen und Lagunen. Auch das neue Aquarium ist noch nicht die dauerhafte Station für das Korallenriff. Es handelt sich um eine Interimslösung, mit der die Zeit bis zur Neukonzeption des Museums überbrückt wird, deren Zeitplan auch vom Fortschritt der Burgsanierung abhängt.

Unterwasserwelt eingeweiht: Ministerialdirektor Florian Albert, Privatdozentin Christina Ifrim und Elisabeth Schepers äußerten in ihren Grußworten die Begeisterung über den Abschluss der fast zweijährigen Sanierung des Riff-Aquariums. Foto: Schulte Strathaus/upd

Hintergrundinformationen zum Jura Museum

Im Jura-Museum in Eichstätt sind insbesondere Fossilien der Solnhofener Plattenkalke zu sehen, die in den Steinbrüchen der Region zutage gefördert worden sind. Zu den eindrucksvollen Versteinerungen aus der Jura-Zeit vor 150 Millionen Jahren gehören das Eichstätter Exemplar des berühmten Urvogels Archaeopteryx, das Fossil des Jahres 2020, und das weltweit einzige Exemplar des Raubdinosauriers Juravenator. Trägerin des Museums ist die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Der größte Teil der Sammlung befindet sich im Besitz des Bischöflichen Seminars St. Willibald in Eichstätt. Wissenschaftlich betreut werden die Sammlung und das Museum von den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.

Das Jura-Museum auf der Willibaldsburg, Burgstraße 19 in Eichstätt, hat täglich außer montags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter jura-museum.de.

Quelle
upd
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