Eichstätt. – Rechtzeitig zum Beginn der Hauptsaison hat das Eichstätter Gästeführerteam dringend benötigte Unterstützung erhalten: Acht frisch ausgebildete Gästeführerinnen und vier Gästeführer nahmen am vergangenen Mittwoch im Sitzungssaal des Rathauses ihre Urkunden von Oberbürgermeister Josef Grienberger und Lars Bender, dem Leiter des Sachgebiets Tourismus, Kultur und Standortmanagement, entgegen. Letzterer betonte die große Bedeutung der Aufgabe: „Kaum eine andere Person hat stärkere Möglichkeiten, den Besuchern nachhaltige Eindrücke zu vermitteln, als der Gästeführer.“
Zwischen 800 und 1.000 Führungen fänden jedes Jahr in Eichstätt Stadt, wie Bender erklärte. Rund 600 bis 800 davon seien gebuchte Gruppenführungen mit jährlich zwischen 11.000 und 16.000 Teilnehmern. Dazu stehen im Jahr etwa 200 öffentliche Führungstermine auf dem Programm, an denen rund 2.000 Menschen teilnähmen. Für viele ist die geführte Tour der erste und manchmal auch der einzige Eindruck von Eichstätt. „Das in der Führung vermittelte Bild unserer Stadt ist somit oft prägend und entscheidet über das Wiederkommen oder die Weiterempfehlung“, betonte der Tourismus-Chef. „Dies ist eine große Verantwortung für die Gästeführerinnen und Gästeführer als Botschafter für Eichstätt!“
Erste Verstärkung seit 2012
Um diese wichtige Rolle professionell ausfüllen zu können, durchlaufen alle im Eichstätter Gästeführerteam eine umfassende Ausbildung. Diese startete die Stadt 2021 zum ersten Mal seit rund zehn Jahren, nachdem zuletzt nur noch etwa 15 von ursprünglich rund 30 Gästeführern regelmäßig aktiv waren. Sobald die Bewerbungsfrist eröffnet war, meldeten sich zahlreiche Interessenten bei der Tourist-Information. In persönlichen Bewerbungsgesprächen wurden anschließend zwölf angehende Gästeführerinnen und Gästeführer mit unterschiedlichsten Lebensläufen, Fähigkeiten und Persönlichkeiten ausgewählt. Im Januar begannen Angelika Süss, Isolde Wiechmann-Böhm, Richard Auer, Johanna Horst, Dr. Marlit Bauch, Huberta Glasel, Melanie Neumayr-Markiewicz, Daniela Cyhlar, Hermann Redl, Stefan Köch, Brigitte Schmidt und Lorenz Kemethmüller mit der Ausbildung.
Ausbildung auf hohem Niveau
In den kommenden Monaten durchliefen die angehenden Gästeführer ein umfassendes Programm – wobei zwischendurch Flexibilität gefragt war: Mitte März musste wegen der Corona-Infektionslage ein Teil der Seminare digital durchgeführt werden. Das tat dem hohen Ausbildungsniveau aber keinen Abbruch. Mit insgesamt 90 Unterrichtseinheiten in Theorie und Praxis sind die Neuen bestens auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Claudia Grund, Leiterin des Domschatz- und Diözesanmuseums, Stadtheimatpflegerin und seit 40 Jahren selbst als Gästeführerin aktiv, vermittelte ihnen das fachlich-theoretische Wissen für ihre Tätigkeit. Dazu kam ein praktischer Teil, in dem wichtige Führungstechniken wie Präsentation, Kommunikation und der Umgang mit Gruppen Thema waren.
Zum Abschluss galt es, sowohl eine schriftliche als auch eine mündliche Prüfung in Form einer Führung zu bestehen. Dafür gab es am Mittwoch nicht nur Urkunden, sondern auch herzliche Glückwünsche von Oberbürgermeister Josef Grienberger, Lars Bender als Leiter der Tourist-Information und seinem Stellvertreter Thomas Hollweck, in dessen Arbeitsgebiet die Führungen fallen, sowie von Susanne John-Sparaga, die als Mitarbeiterin der Tourist-Information für die Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Gästeführerausbildung zuständig war.
Alle in der Gruppe, da waren sich die Dozenten einig, waren mit großem Engagement bei der Sache. Auf ihren ersten Einsatz müssen die zwölf Neuen nicht lange warten, denn die Führungssaison ist in vollem Gange. Das ganze Führungsangebot der Stadt – sowohl die buchbaren Führungen als auch diejenigen mit festem Termin – ist online unter www.eichstaett.de/fuehrungen zu finden.
