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Fahrradfreundliche Kommune: Zertifizierung für Stadt Eichstätt in Aussicht

Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune könnte Anfang 2023 beginnen

Eichstätt. – Die Stadt Eichstätt wird voraussichtlich Anfang 2023 als fahrradfreundliche Kommune zertifiziert. Das ist das Ergebnis der sogenannten Hauptbereisung der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK) Anfang Mai. Das Zertifikat wird als eine Anerkennung für die bisher geleisteten Maßnahmen der Kommune rund um den Fahrradverkehr in der Stadt vergeben.

Natürlich per Fahrrad untersuchten Vertreter des Bewertungskomitees gemeinsam mit solchen der Stadt Eichstätt auf ihre Fahrradfreundlichkeit (von links): AGFK-Geschäftsführerin Sarah Guttenberger, Klaus Helgert (ADFC), Birgit Zehetmaier (Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr), Stadtrat Willi Reinbold, Tourist-Chef Lars Bender, Stadtbaumeister Jens Schütte, Oberbürgermeister Josef Grienberger und Stadträtin Maria Lechner. Foto: Stadt Eichstätt

Für die abschließende Prüfung auf dem Weg zu diesem Prädikat reiste das Bewertungskomitee, bestehend aus Vertretern der AGFK, des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), nun eigens nach Eichstätt an. Mit dabei waren auch einige Mitglieder des Eichstätter Stadtrates.

Der theoretische Teil der Hauptbereisung zu den wichtigsten Fakten hatte im April 2021 aufgrund der Pandemie-Lage bereits in Form einer Videokonferenz stattgefunden. Nun präsentierten Oberbürgermeister Josef Grienberger, Stadtbaumeister Jens Schütte und Lars Bender, Leiter der Tourist–Information, noch in aller Kürze, was sich seither in Sachen Radverkehr in Eichstätt getan hatte und wagten einen kleinen Blick in die Zukunft. Dabei legte die Kommission besonderen Wert auf einen Grundsatzbeschluss des Eichstätter Stadtrates vom Dezember 2021, der unter anderem die Vollmitgliedschaft in der AGFK und die Erhöhung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehrsaufkommen als Ziel festsetzt. Daneben zeigten Schütte und Grienberger die Planungen zu künftigen großen Bauvorhaben, die sich auf den Radverkehr auswirken – zum Beispiel Göpfertsteg oder Pfahlstraße – und zu kommenden Radwegen zur Verbindung mit den Ortsteilen und Umlandgemeinden.

Direkt im Anschluss ging es dann endlich an die Praxis – und auf das Fahrrad. Eine vorher abgestimmte Route führte vom Rathaus zunächst zur Tourist-Information, wo Bender kurz die Möglichkeit vorstellte, Räder direkt in der Tourist-Information auszuleihen – dank des Kooperationsmodells mit einem örtlichen Radverleiher. Durch die Pfahlstraße, deren fahrradfreundlicher Umbau Thema war, gelangte die Gruppe zum Herzogsteg, der gleich in mehreren Punkten begeistern konnte. Zum einen beeindruckte die architektonische Besonderheit des Steges die Kommission, zum anderen überzeugten die geringe Steigung (maximal sechs Prozent) und die Tatsache, dass die Brücke nun auch auf dem Rad überquert werden kann.

Über das Altmühlauen-Areal, wo die Stadtverwaltung die Planungen für die Neugestaltung vorstellte, führte der Weg zum Göpfertsteg. Weiter radelte die Gruppe zum Bahnhofsareal, wo die neuen Fahrradabstellanlagen und hier besonders die abschließbaren Fahrradboxen mit kostenfreien Lademöglichkeiten die Kommission überzeugten. Über die Aumühle und die geöffnete Umlaufsperre an der B13 führte der Weg weiter in den Seminarweg, wo die Planungen für eine Fahrradstraße Thema waren. Immer wieder war dabei die allgemeine Fahrradfreundlichkeit, besonders aber die Kennzeichnung und Beschilderung der Knotenpunkte, Thema. Am Kardinal-Preysing-Platz schließlich testete die Bewertungskommission zusammen die Fahrrad-Reparatur-Station und nahm die E-Bike-Lademöglichkeit in Augenschein, ehe es über die Ecke Am Graben/Luitpoldstraße und die Fahrradbügel dort weiter in die fahrradfreundlich ausgebaute Luitpoldstraße und über den Domplatz zurück zum Rathaus ging. Nach einer kurzen Verpflegungspause schließlich stellte die Bewertungskommission ihr Ergebnis vor.

Dabei stellte sie fest, dass sich die Stadt Eichstätt sehr in Sachen Radverkehr engagiere und zahlreiche Anforderungen bereits zur vollen Zufriedenheit erfüllt seien. Insbesondere die Serviceangebote und Aktionen rund um das Fahrrad hätten die Bewertungskommission überzeugt. Allerdings stellte das Komitee für die finale Auszeichnung noch einige wenige Bedingungen, die bis Ende 2022 vonseiten der Kommune erfüllt werden müssen. Dazu gehört unter anderem die Umsetzung der Fahrradstraße als wichtiges Signal sowie die Weiterentwicklung der wegweisenden Beschilderung. Das Zertifikat als fahrradfreundliche Kommune wird jeweils für sieben Jahre verliehen, ehe es einer Re-Zertifizierung bedarf.

Die AGFK

In der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) haben sich 93 bayerische Kommunen mit insgesamt mehr als 6,6 Millionen Einwohnern mit dem Ziel zusammengeschlossen, gemeinsam den Radverkehr zu fördern, Erfahrungen auszutauschen und Synergieeffekte zu nutzen. Die AGFK Bayern vertritt die Interessen ihrer Mitglieder im Radverkehrsbereich unter anderem in der Landes- und Bundespolitik und bei kommunalen Spitzenverbänden. Dazu zählen sowohl eine fahrradfreundliche Infrastruktur und Mobilitätskultur als auch die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer.

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Quelle
Stadt Eichstätt
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