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„Hoffnungsbaum“ Rotbuche: Erster Baustein für den „Zukunftsgarten“ des Landkreises

Baumpflanzaktion in Dollnstein zum 70-jährigen Bestehen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Dollnstein. – „Die Baumpflanzzeit ist zwar schon vorbei“, erklärte Tanja Schorer-Dremel gestern Vormittag in Dollnstein. Doch die Rotbuche, die anschließend neben dem Rieder Weiher im gleichnamigen Ortsteil gepflanzt wurde, passe gut zu dem Grundstück und sei als „Zukunftsbaum“ auch bestens auf die wärmeren Temperaturen des Klimawandels eingestellt. Der „Baum des Jahres“ 2022 war daher ein passendes Geschenk, das Schorer-Dremel neben anderen Baumarten für die anwesenden Vertreter der Gartenbauvereine im Landkreis selbst mitgebracht hatte: Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), deren Vorsitzende Schorer-Dremel in Bayern ist, feiert in diesen Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Es war aber zugleich quasi auch ein früher erster Spatenstich für den „Zukunftsgarten“ des Landkreises Eichstätt, der auf dem idyllisch und ruhig im Rieder Tal gelegenen Areal entstehen soll.

Startschuss für den Zukunftsgarten: Vor Vertretern von Gartenbauvereinen und Altlandrat Anton Knapp pflanzten (von links) Anne Fröhlich, der Dollnsteiner Bürgermeister Wolfgang Roßkopf, Landrat Alexander Anetsberger mit Unterstützung von Florian Funk vom Kreisbauhof die von Tanja Schorer-Dremel (rechts) sowie der SDW gestiftete Rotbuche. Fotos: Zengerle

Von Stephan Zengerle

Die Rotbuche sei ein „Hoffnungsbaum gegen den Klimawandel“, sagt Schorer-Dremel. Denn sie sei wie andere der sogenannten „Zukunftsbäume“ relativ gut an die klimatischen Veräenderungen angepasst und habe daher auch hier am Rieder Weiher nahe Dollnstein gute Chancen – jedenfalls, wenn Florian Funk vom Kreisbauhof sie in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder gut wässert, wie er ankündigte. Zuvor hatte er mit Unterstützung durch Schorer-Dremel, Landrat Alexander Anetsberger, den Dollnsteiner Bürgermeister Wolfgang Roßkopf und andere den bisher rund vier Meter hohen Baum bereits fachmännisch eingepflanzt – „fast schon ein Startschuss für den Zukunftsgarten“, freute sich Roßkopf, der sich mit seiner Gemeinde und jenem Grundstück am Weiher und in der Nähe der Wanderrouten am nahegelegenen Jägersteig als Standort für den Zukunftsgarten beworben hatte.

Lebendiger Garten auf vielleicht bald einem Hektar Fläche

Altlandrat Anton Knapp, der ebenfalls anwesend war, und der ehemalige Kreisgartenfachberater Peter Hecker hatten den „Zukunftsgarten“ bei Dollnstein bereits auf den Weg gebracht. Nun werde man versuchen, die Pläne von Heckers Nachfolgerin Anne Fröhlich möglichst schnell konkreter werden zu lassen und auch Schritt für Schritt umzusetzen, kündigte Anetsberger an. Die Spielgeräte, die sich bereits auf dem rund 0,6 Hektar großen Areal am Weiher befinden, sollen stehenbleiben – schließlich gehörten auch Kinder zu jedem Garten, so Fröhlich gegenüber Ei-live. Man sei in Gesprächen, das Areal noch um ein angrenzendes, kleineres Grundstück auf dann insgesamt ein Hektar zu erweitern. Und auch der Parkplatz auf der anderen Seite solle noch anwachsen, wie Roßkopf bestätigte.

Vor allem aber soll der Garten nicht nur zeigen, wie man zum Beispiel Pflanzbeete oder Kräutergärten anlegen und Obst und Gemüse anpflanzen könne, sondern auch wilde Blühflächen, Steingärten oder Insektenhotels und anderes mehr schaffen könne. Möglichst bunt und vielfältig solle der „Zukunftsgarten“ werden – und dadurch auch möglichst artenreich – und er soll auch im Rahmen von Workshops von Interessierten etwa aus den Gartenbauvereinen angelegt werden. Denn die seien auch wichtige Wissensvermittler in Sachen Natur und Garten, wie auch Schorer-Dremel betonte – und als Dankeschön daher für die anwesenden Vertreter der Gartenbauvereine im Kreis auch jeweils einen der „Bäume des Jahres“ als Geschenk zum SDW-Jubiläum dabei hatte. Als solche Zukunftsbäume werden etwa bald eine Mehlbeere in Ochsenfeld gepflanzt, und eine Elsbeere wird hoffentlich in Adelschlag Wurzeln schlagen – andere Arten in anderen Gemeinden im ganzen Landkreis.

„Positives Beispiel“ statt „erhobener Zeigefinger“

Die Rotbuche wächst und gedeiht hoffentlich schon bald als erste, ganz neue Bewohnerin des „Zukunftsgartens“, der ein „lebendiger“, weil sich immer weiterentwickelnder Garten werden solle, so Landrat Alexander Anetsberger. Vor allem solle es eben kein versiegelter Garten mit quasi englischem Rasen sein, wie man ihn auf leider nicht wenigen Grundstücken finde, sondern eben ganz besonders voller Vielfalt und Leben. „Wir wollen zeigen, wie es funktionieren kann – und zwar ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einem positiven Beispiel.“

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