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„Sichel und Sense“ im Jura-Bauernhofmuseum

Ausstellungseröffnung und Hoagarten mit der Sausackschleifer Tanzlmusi

Hofstetten. – Es sind zwei einfache Werkzeuge, aber mit großer Tradition und Symbolik, die in modernen Zeiten immer weniger zum Einsatz kommen und immer meht in Vergessenheit geraten: Sichel und Sense. Kreisheimatpfleger Dominik Harrer stellte nun im Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten seine diesjährige Sonderausstellung „Sichel und Sense – Archaisches Werkzeug mit großer Symbolkraft“ vor. Landrat Alexander Anetsberger, zugleich 1. Vorsitzender des Museumsvereins, gratulierte ihm zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern des Fördervereins, zur gelungenen Konzeption und Umsetzung. Viele weitere Mitglieder wie die Altlandräte Xaver Bittl und Anton Knapp sowie Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder wohnten der Eröffnung bei und folgten der Präsentation des traditionellen Werkzeugs durch den Museumsbetreuer.

Interesse an der Ausstellung zu einem besonderen Thema herrschte bei der Eröffnung der neuesten Ausstellung „Sichel und Sense“ im Jura-Bauernhofmuseum des Landkreises. Foto: Landkreis Eichstätt

Dem Besucher wird ab sofort eine große Auswahl an historischen Sicheln, Sensen, Schleifsteinen, Dengelhämmern und Ambossen geboten, untermalt von einzelnen besonderen Exponaten wie einem Dengelstock, der im Museum immer noch seine Dienste erfüllt und einer historischen Fotosammlung, die Heinrich Ullmann in den 1930er-Jahren bei Grösdorf und Böhming aufgenommen hat. Eine Rückschau in der Zeit wagen vor allem die Sicheln in der Ausstellung, denn auch Repliken aus der Jungsteinzeit können in der Ausstellung aufwarten und das Vorläufermodell unserer heutigen Form der Sichel veranschaulichen. Seit der Eisenzeit wurde bis auf wenige Abwandlungen und Spezialisierungen keine größeren formlichen Veränderungen bei Sichel und Sense vorgenommen – die Ausstellung kann als Würdigung und zu Ehren des archaischen Werkzeuges verstanden werden.

Musikalische Unterhaltung und humorvolle Geschichten von Julius Beck gab es beim Hoagarten mit der Sausackschleifer-Tanzlmusi

Auch der symbolische Charakter der beiden Gerätschaften, die die beiden durch ihre Jahrhunderte überdauernde Benutzung zum Schnitt der Ernte und daraus ableitend die Bedeutung für das Ende der Zeit entwickelt haben, kommt nicht zu kurz: Ein Teil der Ausstellung widmet sich der Sichel in der Heraldik, und ein anderer Bereich dem sogenannten Sensenmann beziehungsweise Gevatter Tod, der auch im Eichstätter Raum als Begrifflichkeit seine Spuren hinterlassen hat. Die Ausstellung kann bis zum Kirchweih-Sonntag am 16. Oktober im Museum besucht werden.

Im Anschluss fand man die Besucher beim Hoagarten mit der Sausackschleifer-Tanzlmusi im Garten den Museums. Aber nicht nur unterhaltsame Volkmusik war hier geboten: Der Eichstätter Gerhard Julius Beck brachte mit seinen lustigen Geschichten rund um Ritter „Bitzi“ wieder einmal alle Anwesenden im Museumsgarten zum Schmunzeln. Geschlemmt wurde außerdem mit den leckeren Kuchen vom Bäuerinnen-Backservice Ingolstadt. Weitere Veranstaltungen und das abwechslungsreiche Jahresprogramm des Museums sind unter www.jura-bauernhof-museum.de zu finden.

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