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Spritztour mit dem Papst: Eichstätter Ministranten fahren im Papamobil mit

Unvergessliches Erlebnis: Delegation mit rund 500 Ministranten aus Bistum Eichstätt zieht positive Bilanz

Eichstätt/Rom. (pde) – Für vier Ministranten aus dem Bistum Eichstätt ist die Ministrantenwallfahrt nach Rom zu einem außergewöhnlichen Erlebnis geworden: Papst Franziskus hat sie im wahrsten Sinne des Wortes eingeladen, nämlich in sein Auto. Sie durften während der Generalaudienz auf dem Petersplatz eine Runde mit dem Papst im Papamobil drehen. Mit Eindrücken und Erlebnissen, die „sie noch ihren Kindern und Enkeln erzählen werden“, sind auch die anderen die rund 500 Ministranten einer Pilgergruppe des Bistums Eichstätt aus Rom zurückgekehrt.

Händeschütteln mit dem Papst: Papst Franziskus hatte vier Ministranten aus dem Bistum Eichstätt zu einer Runde im Papamobil eingeladen. Sebastian Zach aus Hainsberg, Jonas Wenger aus Beilngries, Paula Brandl und Marlene Pantel (beide aus Batzhausen) durften mit dem Kirchenoberhaupt eine Runde auf dem Peterasplatz drehen. Foto: Johannes Heim/pdeFotos: Vatican Media

Sebastian Zach aus Hainsberg, Jonas Wenger aus Beilngries, Paula Brandl und Marlene Pantel (beide aus Batzhausen) durften zu Papst Franziskus ins Auto. Nach der Fahrt zeigten Sie sich beindruckt. Sebastian Zach: „Es war ein besonderes Ereignis“, Jonas Wenger: „Ein schönes Ereignis in meinem Leben“, Marlene Pantel: „Ein atemberaubendes Gefühl“, Paula Brandl: „Es war sehr aufregend, auch weil es nicht geplant war. Ganz überraschend“. Nach der Audienz stand ein Gottesdienst mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke im Petersdom auf dem Programm.

Doch nichts „ausgefressen“

Niemand der Teilnehmer und auch nicht die Betreuer habe im Vorfeld damit gerechnet, wie intensiv die Begegnung mit dem Papst und die Erlebnisse in Rom werden würden, so dsas Fazit der Gruppe – insbesondere natürlich die Fahrt mit Papst Franziskus im Papamobil über den Petersplatz zu Beginn der Generalaudienz, zu der das Kirchenoberhaupt die Eichstätter Ministranten eingeladen hatte. Als die Sicherheitsbeamten auf sie zukamen und sie zum Mitkommen aufforderten, waren sie zunächst erschrocken, und dachten sie hätten etwas „ausgefressen“. Schließlich waren sie einfach nur glücklich, dieses Privileg erlebt zu haben. Aber auch die anderen „Minis“ waren sichtlich überrascht und bewegt, als der Papst mit vieren von ihnen im Papamobil an ihnen vorbeifuhr und sie grüßte.

Ein Videobericht der Romwallfahrt ist ab Donnerstag, 16. Juni, unter www.minis-eichstaett.de abrufbar. Hier schon ein paar Videoimpressionen:

Nach der Generalaudienz gratulierte der Papst den Geburtstagskindern, die während der Wallfahrt Geburtstag feiern konnten, persönlich und mit Handschlag. Auch die Ministrantenreferentin des Bistums Eichstätt und Hauptorganisatorin der Ministrantenwallfahrt, Sarah Hairbucher, wurde zusammen mit Bischof Gregor Maria Hanke vom Papst persönlich empfangen. Auf Deutsch bedankte sich Franziskus bei Hairbucher „Dankeschön für Ihren Dienst“ und fügte auf italienisch hinzu „brava, brava“ um anschließend mit Blick zu Bischof Hanke zu betonen: „Lei è brava“ („Sie ist gut!“). Hanke bestätigte und wiederholte diese Feststellung – wie sollte er da auch widersprechen?

„Jeder Tag war ein Fest“

Hairbucher bestätigte nach der Rückkehr, dass dieses Lob und das Dankeschön direkt vom Papst eine ganz besondere Freude für sie gewesen sei. Es motiviere sie nun noch mehr, zusammen mit „meinem großartigen Team“ die nächste Wallfahrt 2024 für die Ministrantinnen und Ministranten des Bistums Eichstätt zu planen. „Jeder Tag war ein Fest“, sagtv sie. Ein Gedanke, der vor allem auch dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wichtig ist: „Diese Wallfahrt soll dazu dienen, dass die Minis Freude an ihrem Dienst entfalten und vor allem Freude am Glauben. Die Tage hier in Rom sind wunderbar dazu geeignet. Dieser Austausch, dieses gemeinsame Gebet, die gemeinsame Liturgiefeier, der Besuch der heiligen Stätten, die Begegnung mit dem Papst, der sich Zeit genommen hat, mit jeder der Eichstätter Gruppen ein Foto zu machen.“

Am Grab des heiligen Apostels Petrus erneuerten die Ministranten dann auch ihr Ministrantenversprechen. Bischof Hanke ging in seiner Predigt auf den Gedanken der Heiligkeit ein. Dabei nahm er den heiligen Petrus als Vorbild: Petrus, der am Ölberg in der Nacht vor der Kreuzigung davon gelaufen sei, der Jesus sogar dreimal verleugnet habe, werde zum Fels, zum Fundament der Kirche. Ein Heiliger müsse also nicht perfekt sein, sondern dürfe durchaus Ecken und Kanten haben. Zum Schluss der Heiligen Messe ertönte im Petersdom dann lautstark die Bayernhymne, begleitet vom Ministrantenorchester – einer ad hoc zusammengestellten Bläsergruppe aus den teilnehmenden Ministranten.

Freude erleben, statt „Mief“: Bischof Gregor Maria Hanke feiert mit den Ministranten die Eucharistie im Petersdom
Fotos: Johannes Heim/pde

Weitere Höhepunkte waren die Messen mit dem Bischof in der ranghöchsten katholischen Kirche, der Lateranbasilika, die auch als „omnium urbis et orbis ecclesiarum mater et caput“, zu deutsch „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“, bezeichnet wird, sowie der Basilika „Santa Maria Maggiore“. Ein weiterer Gottesdienst am Grab des heiligen Paulus in der Basilika „Sankt Paul vor den Mauern“ stand für Freitag auf dem Programm, ebenso ein Besuch am Strand für etwas Abkühlung von den Temperaturen von teils weit über 30 Grad in Rom bringen.

Hanke: „herauskommen aus diesem Mief, den wir allzu leicht in Deutschland einatmen“

„Es ist wunderbar mit so vielen jungen Menschen auf Wallfahrt zu sein, Gottesdienste zu feiern, den Austausch zu pflegen, auch die Fröhlichkeit des gemeinsamen Freizeitvergnügens zu erleben“, so Bischof Hanke über seine Eindrücke von der Wallfahrt. „All das ist eine Gesamtmischung, die tut mir richtig gut. Und ich höre von den Minis, dass ihnen das Zusammensein auch richtig gut tut“. Er ergänzt: „Das sind einfach Highlights und zeigen uns, gläubig zu sein, den Weg des Glaubens zu gehen, macht Freude. Wir müssen ein wenig herauskommen aus diesem Mief, den wir allzu leicht in Deutschland einatmen: diese Schwere. Ich glaube, da hilft uns so eine Ministrantenwallfahrt enorm – diese Freude an Jesus, diese Freude am Glauben, an der Feier der Liturgie neu zu entdecken und mit nach Hause zu nehmen.“

Jugendpfarrer Clemens Mennicken sieht das auch so: „Ich glaube, es ist eine ganz große Bestärkung im Glauben zu sagen: Aha, ich bin gar nicht allein unterwegs. Manchmal in der Pfarrei fehlen die jungen Menschen. Aber hier merke ich: So viele junge Leute sind gemeinsam unterwegs, teilen die Freude im Glauben, beten gemeinsam, lachen gemeinsam, leben Gemeinschaft. Und sie erfahren hier natürlich auch die Weltkirche. Zur Kirche gehören ganz viele Länder, gehören ganz viele Nationen. Und das zu spüren, was Weltkirche heißt, das ist etwas Großartiges und prägt wahrscheinlich viele junge Menschen, viele Ministrantinnen und Ministranten für ihr kommendes Leben.“ Die nächste Ministrantenwallfahrt ist schon in Planung. Das Bistum Eichstätt wird sich im August 2024 an der internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom beteiligen.

 

„Brava, brava“: Papst Franziskus bedankte sich persönlich bei der Ministrantenreferentin des Bistums Eichstätt und Hauptverantwortlichen der Ministrantenwallfahrt, Sarah Hairbucher und nannte sie „brava“, also „toll“. Foto: Vatican Media
Päpstliche Glückwünsche: Einige Teilnehmerinnen konnten während der Ministrantenwallfahrt Geburtstag feiern. Papst Franziskus gratulierte ihnen nach der Generalaudienz persönlich. Foto: Vatican Media
Unter den Geburtstagskindern war auch Simon Witt – hier mit dem grauen Schlüsselband –, der als Betreuer auf der Ministrantenwallfahrt dabei war und am Tag vor der Audienz seinen 18. Geburtstag feiern konnte.
Besonderer Moment: Papst Franziskus fährt an der Gruppe der Eichstätter Ministranten vorbei. Mit im Auto Paula Brandl und Marlene Pantel (beide aus Batzhausen).
Die „Spritztour“ im Papamobil werden die vier Ministranten aus dem Bistum Eichstätt nach eigener Aussage nie vergessen.

Quelle
pde
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