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Tage der offenen Tür: Landkreis feiert 50-jähriges Jubiläum

Positive Bilanz im Landkreis Eichstätt 50 Jahre nach der Gebietsreform – „Tag der offenen Tür“ am 2. und 3. Juli in Eichstätt und Lenting

Eichstätt. – Der Landkreis wird 50 und lädt alle Bürger zur Geburtstagsfeier: „Unser wunderschöner Landkreis feiert am 1. Juli sein 50-jähriges Jubiläum nach der Gebietsreform 1972, und dieses Fest möchten wir gerne gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern feiern“, so Landrat Alexander Anetsberger. „Ich freue mich auf hoffentlich viele Besucherinnen und Besucher, wenn wir am 2. Juli in Eichstätt und am 3. Juli im Dienstleistungszentrum Lenting die Pforten unserer Landkreisverwaltung öffnen“ – und zwar für die breite Bevölkerung vom Kind bis zum Seniorenalter, die an diesem Tag Einblicke in die vielfältigen Aufgaben des Landkreises als Dienstleister bekommen.

Jubiläumsfeier in der Residenz: Sitz des Landkreises ist heute die ehemalige fürstbischöfliche Residenz in der einst noch kreisfreien Stadt Eichstätt, die damals in den neu formierten Landkreis Eichstätt „eingemeindet“ wurde., Der wurde gegen manche Widerstände im Zuge der Gebietsreform vor 50 Jahren in seiner heutigen Form aus der Taufe gehoben. Fotos: Zengerle/Landkreis Eichstätt

Tage der offenen Tür am Samstag und Sonntag

Sobald sich die Türen öffnen, werden deshalb nicht nur die Gebäude, sondern auch viele Sachgebiete und Landkreiseinrichtungen und deren Aufgaben gezeigt. Neben einem Rahmenprogramm mit Infoständen, Vorführungen, Ausstellungen und anderem mehr ist natürlich bestens für Verpflegung und musikalische Unterhaltung gesorgt, auch für die Kinder gibt es viele Angebote. So gibt es Mitmachaktionen für Jung und Alt mit einer interaktiven Schnitzeljagd durch die Häuser, Gewinnspiele, Residenzführungen und vieles mehr (Programm siehe Kasten unten). In Eichstätt ist das Ganze zudem in das Altstadtfest in der Innenstadt eingebettet.

Bereits seit mehreren Wochen bietet der Landkreis auf seinen neuen Social-Media-Kanälen auf Facebook und Instagram Informationen rund ums Jubiläum aus erster Hand und stellt nach und nach auch die 30 Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises näher vor (https://www.facebook.com/50jahrelandkreiseichstaett und https://www.instagram.com/50jahrelandkreiseichstaett/). Zum Jubiläum gibt es einen neuen Landkreisfilm und ein neues Landkreisbuch, das am Jubiläumswochenende der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.

Auch im neuen Dienstleistungszentrum des Landkreises in Lenting, das Ende 2018 eröffnet wurde, wird am Sonntag beim Tag der offenen Tür gefeiert.

„Wir blicken voller Dankbarkeit auf 50 Jahre Landkreis Eichstätt zurück und sind stolz darauf, unseren Bürgerinnen und Bürgern unser modernes Informations- und Dienstleistungsangebot präsentieren zu dürfen“, betont Landkreischef Anetsberger. Straffere kommunale Strukturen, um noch leistungsfähiger zu sein – das war das Ziel der Gebietsreform in Bayern von 1972 bis 1978. Sie hat den Grundstein für die positive Entwicklung des Landkreises Eichstätt in den letzten 50 Jahren gelegt. Bei der Gebietsreform in Bayern wurde der Landkreis Eichstätt am 1. Juli 1972 deutlich vergrößert. Aus 143 zumeist kleinen wurden 30 schlagkräftige Städte, Märkte und Gemeinden. Der neu geschaffene Landkreis erstreckte sich nun über eine Fläche von 1.214 Quadratkilometer. Die Bevölkerung stieg von anfangs 85.400 Personen über 122.465 (in 2002) auf insgesamt 133.338 Einwohner (Stand 30. Juni 2021).

Regler musste „viele Kämpfe ausfechten“

Landrat Konrad Regler (Amtszeit 1970-1996, gest. 2012) hat den Landkreis Eichstätt maßgeblich geprägt, „und er hat damals viele Kämpfe ausfechten müssen“, sagt der Eichstätter Karl Zecherle, der damals als Jurist im Ministerium in München tätig war und 1978 zum Landkreis Eichstätt kam. Der Zeitzeuge Zecherle bezeichnet Regler als „genau den richtigen Mann zur richtigen Zeit“, denn Regler habe verhindert, dass der Altlandkreis Eichstätt und die damals noch freie Kreisstadt Eichstätt im damals noch bestehenden Landkreis Ingolstadt aufgegangen seien. Regler habe sich massiv stark gemacht für eine eigenständige und wirtschaftlich tragfähige Region im Norden von München eingesetzt – gegen zum Teil massive Widerstände, die es natürlich – wie bei solchen Veränderungen üblich – auch gab und der Ressentiments, die es auch bis heute noch gibt. Bis heute gibt es noch Ressentiments, und gerade im südöstlichen Landkreis orientieren sich viele natürlich noch eher in Richtung de Großstadt Ingolstadt (mehr zum Jubiläum finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Eichstätter Journals – ab Seite 6).

Konrad Regler (links vorne am Tisch) gilt vielen als „Baumeister des Landkreises Eichstätt“. Er war in der Landes- und Bundespolitik bestens vernetzt, habe aber auch immer einen engen Kontakt zur Bevölkerung gepflegt, bescheinigen ihm Zeitzeugen. Das Bild zeigt ihn im Juli 1984 bei der Veranstaltung „Volksmusik in der Residenz“. Foto: Ettle

Das Ganze sei ein schwieriges Unterfangen mit vielen Gesprächen in den Gemeinden gewesen, vor allem als es um die Grenzziehung der neuen Landkreise ging, so Zecherle. Der Landkreis Ingolstadt wurde aufgelöst, der Landkreis Eichstätt begründet – „und wir dürfen heute eine positive Bilanz der vergangenen 50 Jahre ziehen und dankbar zurückblicken“, so der jetzige Landkreischef Anetsberger (seit 1. Mai 2020 im Amt). Der jetzige Altlandrat Anton Knapp (Amtszeit 2008-2020), der auf Landrat Dr. Xaver Bittl (Amtszeit 1996-2008) folgte, bezeichnet Regler als „Baumeister des Landkreises“ und kann sich an die lebhaften politischen Zeiten noch gut erinnern. pp/el

„Es ist sicher auch ein Landkreisbewusstsein entstanden“

Am Samstag: Volksmusik in der Residenz

Quelle
Landkreis Eichstätt
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