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„Bei uns läuft’s echt top“: Ehrenamtsbeauftragte in Hitzhofen zu Gast

Bayerische Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein im Gespräch mit Matthias Rentzsch vom FC Hitzhofen-Oberzell

Hitzhofen. – „30 Trainer im Einsatz, keine Einbußen durch Corona – bei uns läuft’s echt top.“ Matthias Rentzsch, Vorsitzender des FC Hitzhofen-Oberzell, ist zufrieden mit Spielbetrieb und Vereinsleben seines Vereins – und das, obwohl viele Sportvereine stark unter der Pandemie gelitten haben, wie die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, weiß. Und doch gebe es etliche Probleme, mit denen Vorstände von Sportvereinen zu kämpfen haben, glaubt auch Rentzsch. Über eine Reportage im Bayerischen Rundfunk wurde er auf Gottsteins Tätigkeit aufmerksam und vereinbarte kurzerhand einen Gesprächstermin.

Im Gespräch mit der Ehrenamtsbeauftragten: Matthias Rentzsch vom FC Hitzhofen mit Eva Gottstein. Foto: oh

„Unser Verein hat 973 Mitglieder, davon 270 Kinder“, erläuterte Rentzsch, der seit 20 Jahren – parallel zum Beruf – ehrenamtlicher Vorsitzender ist und noch lange nicht ans Aufhören denkt. Einen Nachfolger zu finden, sei ohnehin schwierig. Er schilderte Gottstein einige Beispiele aus der Praxis, insbesondere aus den Bereichen Baurecht, Förderungen und Steuerangelegenheiten, bei denen aus seiner Sicht Optimierungsbedarf besteht, um den Ehrenamtlichen die Arbeit nicht unnötig zu erschweren. „Wir reiben uns oft an Sachfragen auf“, so Rentzsch, der sich einen Ansprechpartner auf lokaler oder regionaler Ebene speziell für alle Vereinsfragen vorstellen könnte, um professionelle Begleitung auf dem Weg durch den Behördendschungel zu erhalten.

„Denen, die operativ arbeiten, muss der Rücken freigehalten werden. Jugendtrainer beispielsweise brauchen keine zusätzlichen administrativen Belastungen“, betonte der Vorsitzende. Der FC Hitzhofen-Oberzell sei daher einen besonderen Weg gegangen: „Wir haben einen Jugendförderverein, der ausschließlich fürs Finanzielle zuständig ist. Außerdem gibt es Kümmerer, die sich um Ausrüstung und Förderanträge des Jugendfußballs kümmern.“ 80 Prozent der Zeit, die diese Kümmerer aufwenden, gingen für Bürokratie drauf. Der Verein habe erkannt: „Jetzt ist die entscheidende Zeit für uns, um die Basis für die Zukunft zu legen.“

Daher werde ein Generalstrukturplan mit Themen wie energetische Sanierungen, Wasserverwendung, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit erarbeitet, „um die Weichen für die nächsten 50 Jahre zu stellen“. So sei beispielsweise die Bewässerung von Sportplätzen mit Trinkwasser generell nicht mehr zukunftsfähig, ist Rentzsch überzeugt. Dem konnte die Ehrenamtsbeauftragte vollkommen zustimmen: „Die Vorstandschaft zeigt Weitblick zum Wohle des Vereins.“ Sie versprach, das Thema Nachhaltigkeit und damit verbundene Fördermöglichkeiten speziell für Sportvereine im Rahmen ihrer politischen Arbeit aufzunehmen.

Quelle
Büro Eva Gottstein
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