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Donaukurier bald aus Regensburg?

Süddeutsche Zeitung berichtet über mögliche Auflösung der Druckerei des Donaukuriers

Ingolstadt. – Die Vermutung geisterte schon länger durch die Redaktionsräume – nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist es nun vielleicht beschlossene Sache: Der Donaukurier und seine Lokalausgaben wie der Eichstätter Kurier werden wohl in Zukunft nicht mehr in Ingolstadt gedruckt. Mitarbeiter sprechen demnach von einem weiteren Schritt der Entkernung des Ingolstädter Traditionsblattes.

Der Schriftzug am Hauptgebäude ist noch an Ort und Stelle. Der Donaukurier und seine Lokalausgaben aber werden in Zukunft möglicherweise nicht mehr hier gedruckt: Foto: oh

Der Donaukurier wird zwar weiter an der Donau gedruckt, aber nach einem Artikel der Süddeutschen Zeitung möglicherweise bald nicht mehr in Ingolstadt, sondern in Regensburg. Zukünftig solle die Zeitung mit ihren sieben Lokalausgaben wie dem Eichstätter Kurier im Druckzentrum der Mittelbayerischen Zeitung gedruckt werden, die wie der Donaukurier ebenfalls vom Verlag hinter der Passauer Neuen Presse übernommen worden war. In dem Artikel ist vom „nächsten Schritt einer Demontage des Ingolstädter Blattes“ die Rede, das 1945 gegründet worden war und sich seit 2016 im Besitz der Passauer Verlegerin Simon Tucci-Diekmann befindet.

Zudem ist in dem Artikel mit Verweis auf Insider vom „Niedergang“ der Zeitung die Rede: Redaktionsräume seien verkleinert, Geschäftsstellen geschlossen, Sektretärinnen und Layouter entlassen worden – eine Entwicklung, die Insider und aktuelle Mitarbeiter schon lange mit Sorge beobachten und auch gegenüber Ei-live bestätigen. „Demontage – anders kann man es nicht nennen“, sagt eine ehemalige Mitarbeiterin, die inzwischen wie andere auch zu einer anderen Zeitung gewechselt ist. Auch DK-Chefredakteur Gerd Schneider teilt sich seine Zeit derzeit auf seine Tätigkeit als Chefredakteur der Mittelbayerischen Zeitung und den Donaukurier auf – und verbringe dabei derzeit deutlich mehr Zeit in Regensburg, wie es heißt.

Die Verlagerung des Drucks dorthin macht besonders in Zeiten der digitalen Medien aus betriebswirtschaftlicher und technischer Sicht wohl durchaus Sinn: Schließlich sei das Druckhaus in Regensburg deutlich größer und moderner. Daher wird schon länger über eine möglicher Verlagerung spekuliert, die nach dem Artikel der Süddeutschen Zeitung nun vielleicht schon bis Jahresende kommen könnte. Für den Donaukurier aber heißt das, dass er sich weiter von seinen Wurzeln entfernen würde und immer weniger eine Ingolstädter Zeitung wäre. Im Druckhaus seien derzeit 20 festangestellte Mitarbeiter und rund 50 Teilzeitkräfte tätig, heißt es in dem Artikel. Die Aktualität und die Zustellung könnten durch den früheren Andrucktermin und die Zentralisierung leiden. Auch über die mittelfristige Zukunft des Hauptgebäudes wird schon länger spekuliert. Schon heute seien dort ehemalige Verlagsräume anderweitig vermietet.

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