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„Klimazusagen einhalten“: Bistum unterstützt ökumenische Petition

Kirchen untertützen Petition des Ökumenischen Netzwerkes Klimagerechtigkeit (ÖNK)

Eichstätt. (pde) – Das Bistum Eichstätt unterstützt die Petition des Ökumenischen Netzwerkes Klimagerechtigkeit (ÖNK) „Klimazusagen einhalten: für einen gerechten Umgang mit der weltweiten Klimakrise“. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, lädt das Referat Schöpfung und Klimaschutz alle Menschen guten Willens ein, sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen.

Eine Petition für entschiedenes Vorgehen in der Klimapolitik unterstützt auch das Bistum Eichstätt. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Das Bündnis kirchlicher Institutionen fordert in seiner Petition die Bundesregierung zu entschiedenem Handeln in der Klimapolitik auf. Konkret verlangt das ÖNK „deutlichere Anstrengungen aller Vertragspartner des Pariser Klimaabkommens, die Umsetzung des 100-Milliarden-Dollar-Versprechen für die internationale Klimafinanzierung und angemessene Unterstützung bei der Bewältigung von Schäden und Verlusten“. Um den Forderungen der Petition Gewicht zu verleihen, „wäre es sehr wichtig, dass sie eine breite Unterstützung erfährt“, sagt Lisa Amon, Nachhaltigkeitsreferentin der Diözese Eichstätt. Viele Menschen hätten angesichts der globalen Klimakrise das Gefühl, nichts tun zu können und fühlten sich ohnmächtig oder hilflos. „Die Unterschrift unter diese Petition ist jedem und jeder einfach und ohne großen Zeitaufwand möglich. Jede Stimme zählt.“ Interessierte können sich unter https://innn.it/Klimagerechtigkeit in die Liste der Unterstützer eintragen.

Klimazusagen des Pariser Abkommens unzureichend

Für die Initiatoren der Aktion sind die bisher eingereichten Klimazusagen der Vertragsstaaten des Pariser Abkommens unzureichend, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Sie fordern die Bundesregierung auf, den eigenen Verpflichtungen nachzukommen und sich dafür einzusetzen, dass sich alle Länder ehrgeizigere Ziele für das Jahr 2030 setzen und diese entschieden umsetzen. Bereits 2009 hatten sich die Industrieländer dazu verpflichtet, die finanzielle Unterstützung für ärmere Länder bis 2020 auf jährlich 100 Milliarden Dollar zu steigern. Dieses Ziel wurde nach Angaben des kirchlichen Klimabündnisses bisher verfehlt. Deshalb soll die deutsche Regierung darauf hinwirken, dass das bestehende Ziel von 100 Milliarden Dollar international vor allem durch neue Zusagen und zusätzlich zur öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit erreicht wird.

Dringenden Handlungsbedarf sieht das ÖNK auch bei der Bewältigung von Schäden und Verlusten in Folge des Klimawandels. Die größten Wirtschaftsmächte (G20) seien für rund 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Die ärmsten Länder, in denen neun Prozent der Weltbevölkerung leben, hätten bisher nur 0,5 Prozent zur menschengemachten Erderhitzung beigetragen. „Sie haben aber ein ungleich höheres Risiko, unter den Folgen der Klimakrise zu leiden“, heißt es in der Petition. Nach dem Verursacherprinzip sollten die Bundesregierung und andere Industrieländer zusätzliche Finanzmittel für die Bewältigung von klimabedingten Verlusten und Schäden bereitstellen. Diese Zusagen sollten über die zugesicherten Beiträge für Minderung und Anpassung hinausgehen. Deutschland mit seinem G7-Vorsitz sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen.

Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit wird Ende Oktober seine Forderungen nach einem entschiedeneren Einsatz für die Bedürfnisse der Ärmsten der deutschen Delegation zur Weltklimakonferenz mit auf den Weg geben. Die Petition soll auch an Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck übergeben werden. Die 27. Weltklimakonferenz (COP 2022) findet vom 6. bis 18. November in Scharm El-Scheich, Ägypten, statt. Weitere Informationen zu dem kirchlichen Klimabündnis gibt es unter www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de.

Quelle
pde
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