Eichstätt. – Gerade erst am gestrigen Mittag brannte in Titting eine Wiese großflächig. Die alarmierten Feuerwehren konnten Schlimmeres verhindern. Doch die Gefahr großflächiger Vegetationsbrände in Deutschland und anderen europäischen Ländern wird derzeit immer größer. Nach Einschätzung von Experten wird insbesondere die Kombination aus hohen Temperaturen, extremer Trockenheit und starken Winden die Lage in den nächsten Wochen weiter verschärfen. Selbst nachts fallen die Temperaturen nur geringfügig nach unten.
„Unsere Partner im Einsatz, die Landwirte oder Feuerwehren mit großen Tankfahrzeugen, handeln schnell und unterstützen die eingesetzten Feuerwehren vor Ort. Jedes Glutnest kann bei dieser Wetterlage spätestens mit auffrischendem Wind sofort für den nächsten Brand sorgen. Insbesondere die Nachlöscharbeiten müssen daher sorgfältig und möglichst mit Wärmebildkontrolle auch aus der Luft durchgeführt werden, so Martin Lackner, Kreisbrandrat des Landkreises Eichstätt“
Das Landratsamt, Sachgebiet öffentliche Sicherheit und Ordnung und der Kreisbrandrat bitten daher die Bevölkerung Folgendes zu beachten:
– Rauchen, offenes Feuer, Grillen etc. ist vom 1. März bis 31. Oktober in den Wäldern in ganz Deutschland (in einigen Ländern ganzjährig!) verboten;
– das Verbrennen von Astholz auf den eigenen Waldgrundstücken ist bei der derzeitig hohen Waldbrandgefahr (Stufe 4 und 5) nicht zulässig;
– Jeder Verdacht auf ein Feuer sofort über die Notrufnummer 112 melden. Je früher ein Brand entdeckt wird, umso schneller kann er mit guter Aussicht auf Erfolg bekämpft werden;
– Ort des Feuers möglichst „genau“ angeben, dazu bekannte Objekte, Wegkreuzungen, oder auch Rettungspunkte der Rettungskette Forst benutzen.
Die Feuerwehren im Landkreis sollten sich vorbereiten:
– Kontrolle der Beladung für Vegetationsbrandbekämpfung (Feuerpatschen, Schaufeln, Rechen…)
– Geeignete leichte Persönliche Schutzausrüstung (Masken für Staub) bereitlegen und mitführen.
– Kontakte zu den Land- und Forstwirten mit den notwendigen Spezialmaschinen zur Einsatzunterstützung sowie deren konkrete Verfügbarkeit überprüfen.
– Unterstützung für den Wassertransport prüfen und aktualisieren (Landwirtschaft, Bauhöfe, Firmen etc.).
– Einsatztaktik besprechen (Gefahrenlage von schnell laufenden, windgetriebenen Feuern)
– Überregionale Einheiten – insbesondere auch solche für den Luftfahrzeugeinsatz, die im Rahmen der Amtshilfe angefordert werden sollen, frühzeitig über die vorgesehenen Stellen (ILS) kontaktieren und um Bereitstellung der entsprechenden Einsatzmittel ersuchen.
Land- und Forstwirte können vorbeugende Maßnahmen ergreifen:
– Löschmöglichkeiten am Fahrzeug mitführen (zum Beispiel Feuerlöscher)
– Maschinen und deren Motoren vor und nach der Arbeit überprüfen (zum Beispiel verschmutzte Filter, defekte Hydraulikschläuche etc. wechseln)
– während der Arbeit, Geräte und Maschinen beobachten und bei Problemen (steigenden Temperaturen, Warnungen etc.) die Arbeit unterbrechen, den trockenen Bereich verlassen und auf einem Weg oder einer unbewachsenen Stelle die Maschine kontrollieren.
– bei Verdacht auf ein Feuer ebenfalls sofort die Feuerwehr alarmieren.
– größere bzw. abgelegene Arbeitsbereiche bei der Feldarbeit bzw. im Wald mit einem Wasserfass begleiten.
Einheiten des Luftrettungsstützpunktes Eichstätt sind derzeit regelmäßig mit einem Luftbeobachter im Einsatz.
Das Landratsamt ruft deshalb zur Achtsamkeit auf, damit Brände erst gar nicht entstehen bzw. nach Entstehen schnell gelöscht werden können. Kreisbrandrat Lackner bedankt sich bei allen Einsatzkräften auf die immer Verlass sei – auch bei solch heißen Temperaturen. Besonderer Dank gelte auch den Partnern aus der Land- und Forstwirtschaft sowie den Gemeindebauhöfen für die Bereithaltung von Wasser- sowie Güllefässern.