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In der 89. Minute: Trslic sorgt für späten Ausgleich

VfB Eichstätt und TSV Rain trennen sich mit verdientem 1:1-Unentschieden

Eichstätt. – Es war alles andere als ein fußballerischer Leckerbissen. In einem intensiven Spiel aber sicherte sich der VfB Eichstätt gegen den TSV Rain durch ein spätes Tor von Luca Trslic immerhin noch ein 1:1-Unentschieden (0:1). Nach jüngsten etwas abrupten Abgängen hofft man beim VfB nach einem bisher nicht ganz einfachen Saisonstart nun noch auf späte Neuzugänge.

Eine „enge Kiste“ war nicht nur dieses Duell zwischen Dominik Wolfsteiner (links) und seinem VfB Eichstätt und Johannes Müller vom TSV Rain, sondern auch das gesamte Spiel, das keinen Sieger verdient hatte. Fotos: Traub

Am Ende haderte Lucas Schraufstetter dann doch ein wenig mit dem verpassten Sieg seiner Mannschaft. Dennoch habe sich der VfB den Ausgleich durch die kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit verdient, so der ehemalige VfB-Kicker, der nach einem Jahr in Pipinsried inzwischen für den heutigen Gegner, den TSV Rain, aufläuft. In der Tat hatte der VfB sich in der zweiten Halbzeit als aktiveres Team den Ausgleich ein gutes Stück weit verdient. Abgezeichnet aber hatte sich der Treffer lange Zeit nicht. „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Rain macht es in der Defensive gut“, so VfB-Trainer Markus Mattes, der aber auch nach dem späten Ausgleich durchaus Sorgenfalten auf der Stirn hatte. Ein Grund dürfte auch in seiner heutigen Analyse zu finden sein: Es sei schließlich nicht überraschend, dass man sich beim VfB spielerisch schwer tue und sich viel erarbeiten müsse, so sein Fazit.

In der Tat: Nicht nur der VfB, sondern beide Mannschaften taten sich auch heute im Spielaufbau sehr schwer, Chancen blieben bereits in der ersten Halbzeit Mangelware. Die besten gab es gleich nach der Anfangsphase – und die erste echte Gelegenheit führte auch sofort zum Treffer für die Gäste: Nach einer offenbar einstudierten Müller-Ecke wurde der Ball am kurzen Pfosten per Hacke verlängert und so war Lukas Gerlspeck zur Stelle und köpfte zum 0:1 ein (9.). Wenig später jubelten die 520 Zuschauer bereits – doch Schiedsrichter Steffen Ehwald gab den Spielverderber: Der vermeintliche Ausgleich durch Philipp Federl ebenfalls nach einem hohen Ball tauchte wegen einer Abseitsstellung nicht auf der Anzeigetafel auf.

Last-Minute-Treffer: Luca Trslic jubelt hier nach seinem erlösenden Treffer zum 1:1 kurz vor Schluss.

Beide Mannschaften neutralisierten sich in einer intensiv geführten Partie weitgehend. Das Mittel der Wahl waren überwiegend lange Bälle, die aber selten wirklich gefährlich wurden. Nach einer guten halben Stunden spielte sich Daniel Dewein auf Seiten des TSV einmal schön durch, drang in den Strafraum ein, doch seinen Außenristschuss aus rund 16 Metern hatte VfB-Schlussmann Felix Junghan letztlich sicher (32.). Ebenso einen schön angesetzten Volleyschuss von Jannik Schuster aus gut 20 Metern wenig später (39.). Und so ging es letztlich mit einer nicht unverdienten Führung der Gäste in die Pause.

Wie schon in den jüngsten Partien zeigte sich der VfB aber in der zweiten Hälfte verbessert. Trainer Markus Mattes schickte nach dessen Verletzugspause erstmals wieder Sebastian Graßl für Johannes Fiedler aufs Feld. Der VfB wurde nun aktiver und hatte in Person von Fabian Eberle auch eine erste gute Gelegenheit, als der Torjäger eine Flanke von der rechten Seite nicht ganz erreichte (53.). Ähnlich knapp verpasste Federl nach einer guten Stunde eine Flanke von links (63.) – letztlich aber keine echte Gefahr für das TSV-Tor.

Mattes brachte nun auch noch Dominik Wolfsteiner für den blassen Emanuel Gstettner (65.). Auf echte Chancen warteten die Zuschauer im Liqui-Moly-Stadion weiter vergeblich – auch als Eberle Julian Kügel bediente, bei dem aber ein paar Zentimeter fehlten. Weil auch weiterhin die nötige Klarheit im Offensivspiel beider Mannschaften heute abging, schien die Uhr bereits ohne weitere Aufreger abzulaufen.

Kampf war Trumpf heute im Liqui-Moly-Stadion – hier grätscht Deniz Erten Fabian Ott ab.

Doch auch wenn in dieser Spielzeit vieles auf Seiten des VfB noch recht zäh und verkrampft wirkt – es bleibt dabei: Mit den Grünweißen muss man immer rechnen – selbst in einem Spiel, in dem man bis dahin, kaum Torgefahr ausgestrahlt hatte: Nach einem Gewühl und Querschläger im Strafraum von der linken Seite war Luca Trslic zur Stelle und drückte den Ball aus zentraler Position aus wenigen Metern doch noch über die Linie (89.). Und so ärgerte sich nicht nur Lucas Schraufstetter über den verpassten Sieg, sondern auch TSV-Trainer Martin Weng.

Beim VfB aber hatte nicht nur Markus Mattes bei der Pressekonferenz die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn. Nach dem Weggang von Fabian Neumayer, der als spielender Co-Trainer zu seinem Heimatverein SV Menning zurückgekehrt ist, habe nun auch überraschend Stammkraft Fabio Pirner seine Wechselabsicht erklärt, wie man beim VfB bestätigt. Er stand heute bereits nicht mehr im Kader. Und so arbeitet man beim Eichstätter Regionalligisten selbst an weiteren, späten Neuzugängen. Zuletzt hatte man bereits zwei weitere Trainingsgäste. Viel Zeit zum Durchatmen bleibt ohnehin nicht: Am Freitag empfängt man im zweiten von insgesamt fünf Heinspielen in Serie  bereits Aufsteiger SpVgg Ansbach (18 Uhr).

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Junghan – Gstettner, Trslic, Waffler, Lamprecht – Fiedler, Haubner, Federl – Kügel, Eberle, Stoßberger.

TSV Rain: Schmidt – Benz, Gerlspeck, Mayer, Schuster, Triebel – Dewein, J. Müller, Schraufstetter, Schröder – S. Müller

Schiedsrichter: Steffen Ehwald

Tore:  0:1 Gerlspeck (9.), 1:1 Trslic (89.).

Gelbe Karten: VfB: Fiedler; TSV: S. Müller, Triebel, Schraufstetter, Dewein.

Besondere Vorkommnisse:

Zuschauer: 520

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