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Wieder nach einer Ecke: VfB mit bitterer 0:1-Niederlage gegen SpVgg Ansbach

Eichstätter Regionalligist unterliegt nach turbulenter Anfangsphase in Regenspiel ohne viele Höhepunkte

Eichstätt. – Der Platzregen passte irgendwie zu einem über weite Strecken spielerisch auch recht trostlosen Spiel am heutigen Freitagabend. Mit 0:1 (0:1) unterlag der VfB Eichstätt dem Aufsteiger aus Ansbach und steckt mit acht Punkten aus neun Spielen nun bereits frühzeitig mitten im Abstiegskampf. Schuld daran ist auch eine unerwartete Schwäche: Gegentreffer nach Ecken.

Intensiv und umkämpft, aber spielerisch dürftig war das Spiel des VfB Eichstätt gegen die SpVgg Ansbach. Fabian Eberle (links) und sein VfB Eichstätt mussten sich am Ende Eric Weegern und seinen Ansbachern geschlagen geben. Fotos: Worsch.

Alles hatte so schwungvoll angefangen: Vom Anpfiff weg – und zu diesem Zeitpunkt auch noch bei schönem Wetter – stürmte der Aufsteiger um den quirligen Patrick Kroiß, der mit 29 Treffern als Torschützenkönig der Bayernliga Nord die Ansbacher maßgeblich mit in die Regionalliga geschossen hatte, gleich los und hätte früh in Führung gehen können. Zunächst aber rettete der grätschende Luca Trslic bei einem Querpass von Kroiß noch zur Ecke. Wenig später war es VfB-Torhüter Junghan, der gegen den nach einem Waffler-Fehler enteilten Kroiß zu spät kam (5.) – eigentlich ein klarer Strafstoß, wie auch Gäste-Coach Christoph Hasselmeier laustark forderte. Schiedsrichter Lothar Ostheimer aber entschied anders.

Mit dem Regen verflacht das Spiel

Zwischendurch wurde auch der VfB durch einen Kopfball von Daniel Haubner erstmals gefährlich, den Gästekeeper Sebastian Heid nicht festhalten konnte, und so konnte VfB-Stürmer Fabian Eberle im Nachfassen noch einmal Kügel bedienen, der den Ball aus spitzem Winkel aber letztlich deutlich über das Tor setzte. Anschließend war es wieder die Spielvereinigung, die mit schnell und geradlinig vorgetragenen Kontern auf die Führung stürmte. Zunächst hatte Alexander Moratz gerade noch einen Schuss des durchgebrochenen SpVgg-Stürmers Michael Sperr geblockt, dann war es wieder Kroiß, der einen herrlichen Konter selbst einleitete und nach überlegter Ablage des durchgebrochenen Bastian Herzner von der Strafraumgrenze versenken wollte. Aber er scheiterte an Waffler, der den Flachschuss auf der Linie blockte.

Auf der Gegenseite forderte man beim VfB nach einem Eberle-Schuss Strafstoß wegen vermeintlichen Handspiels – auch hier blieb die Scheidsrichterpfeife stumm. So quirlig, aufregend und wild die Anfangsphase war, so sehr verflachte das Spiel in der Folgezeit. Der VfB stand nun besser und ließ wenig zu, entwickelte aber selbst kaum Gefahr für das Gästetor. Und weil nach einer halben Stunde ein anhaltender Platzregen einsetzte, waren wohl alle Beteiligten froh, als endlich Halbzeit war.

Weder das Wetter noch das Spiel wurden allerdings in der zweiten Pause wirklich besser. Ein halbwegs gefährlicher Flachschuss von Kroiß von der halbrechten Seite am linken VfB-Pfosten vorbei (49.) blieb lange Zeit die einzige sehenswerte Szene. Lediglich der mitgereiste Ansbacher Fanblock „Rezat-Bande“ ließ sich vom erneut einsetzenden Regen die Stimmung nicht verderben und sang pausenlos durch das Liqui-Moly-Stadion. Das Spiel indes hatte wenig Aufregendes zu bieten und war vielmehr von Fouls und ungewohnt vielen Ballverlusten auf beiden Seiten geprägt. Ein Schuss von Sebastian Graßl von der rechten Seite über das kurze Eck blieb die einzige annähernd gefährliche Szene der Hausherren.

Und dann kam die 76. Minute, als der VfB wie schon Desöfteren in dieser Spielzeit nach einem Eckball in Rückstand geriet, was VfB-Trainer Mattes gehörig auf die Palme brachte: Kroiß, der in der zweiten Halbzeit aber eher blass blieb, schnappte sich den Ball und brachte die Ecke von der linken Seite auf den langen Pfosten, wo der umsichtige Gäste-Kapitän Tobias Dietrich sträflich freigelassen hochstieg und aus wenigen Metern ungehindert einköpfte. Der Rest waren weitere Eckbälle für Ansbach und wenige sinnvoll vorgetragene VfB-Angriffe, die von den Gästen aber ohne größere Probleme „wegverteidigt“ wurden, wie Hasselmeier das auch lautstark rufend einforderte. Seine Mannschaft tat ihm den Gefallen und entführte nicht unverdient drei Punkte gegen offensiv harmlose, nach der Anfangsphase aber weitgehend gleichwertige Eichstätter, die wieder einmal nach einer Standardsituation in Rückstand gerieten, diesmal aber nach der Gästeführung nicht mehr zurückschlagen konnten.

„Heimspielwochen“ gehen weiter

Der VfB Eichstätt, der in der letzten Saison noch so beeindruckend gestartet war, rutscht damit nach neun Spieltagen frühzeitig in den Tabellenkeller ab. Mit bisher nur einem Punkt aus den ersten zwei von fünf Heimspielen – inklusive des Pokalspiels gegen den TSV Rain, gegen den man in der Liga am Dienstag unentschieden gespielt hatte – in Folge binnen drei Wochen, geht man durchaus mit einer kleinen Hypothek in die nicht einfache Aufgabe gegen Türkgücü München am nächsten Wochenende. In den letzten Jahren haben Markus Mattes und sein Team in solchen Situationen oft überraschend gewonnen. Bleibt abzuwarten, ob das auch diesmal gelingt. Zur Eichstätter Volksfestzeit gewinnen die Grünweißen ohnehin in steter Regelmäßigkeit. Und auch auf dem Transfermarkt dürfte sich wenige Tage vor Ende der Transferperiode noch etwas tun.

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Junghan – Moratz, Trslic, Waffler, Wolfsteiner – Lamprecht, Haubner, Federl, Graßl (80. Erten) – Kügel (74. Stoßberger), Eberle.

SpVgg Ansbach: Heid – Weeger, Basyerlein, Abadjiew (90. Belzner) – Manz, Dietrich, Sauerstein (61. Kestel) – Herzner (89. Seefried), Sperr, Kroiß (90.+2 Stolz)

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer

Tore:  0:1 Dietrich (76.).

Gelbe Karten: VfB: Trslic, Wolfsteiner. SpVgg: Dietrich, Herzner, Kroiß, Sauerstein.

Besondere Vorkommnisse:

Zuschauer: 540

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