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Rauchbomben und ein 0:3: VfB verliert gegen Haching

Eichstätter Regionalligist unterliegt „Co-Tabellenführer SpVgg Unterhaching verdient

Eichstätt. – „Auswärtssieg“, so sangen es die Fans der SpVgg Unterhaching immer wieder während des Regionalligaduelles heute Nachmittag beim VfB Eichstätt. Sie waren es auch, die für den ersten echten Aufreger des Spiels sorgten: Nachdem Gästefans Rauchbomben gezündet hatten, musste das Spiel gleich zu Beginn zunächst unterbrochen werden. Am Ende aber stand tatsächlich jener „Auswärtssieg“: Mit 0:3 unterlag der heimische VfB Eichstätt letztlich verdient überlegenen Hachinger Gästen.

Keinen Befreiungsschlag, sondern eine weitere herbe Niederlage gab es für Markus Waffler und seinen VfB Eichstätt heute gegen die SpVgg Unterhaching. Fotos: Traub

Der Co-Tabellenführer war dann doch eine Nummer zu groß: Der VfB Eichstätt unterliegt der SpVgg Unterhaching auf eigenem Platz mit 0:3 (0:0), die damit auch weiter punktgleich mit den ebenfalls siegreichen Würzburger Kickers (6:3 gegen den FC Augsburg II) an der Tabellenspitze bleibt. Der VfB Eichstätt liegt dagegen auf Platz 18 weiter tief im Tabellenkeller und braucht unbedingt Erfolgserlebnisse.

Dabei machten die Gastgeber in der ersten Halbzeit mit Fünferkette und intensiver Arbeit gegen den Ball den Hachingern durchaus das Leben schwer. Sandro Wagners Team machte zwar das Spiel, aber konnte sich selten klar durchsetzen. Nach einer Viertelstunde forderte das Team um Cheftrainer Sandro Wagner nach einem Foul an Boipelo Mashigo im Strafraum Elfmeter – allerdings ebenso vergeblich wie nach 23 Minuten bei einer Doppelchance: Nach einer Hereingabe von rechts traf zunächst der eingesprungene Patrick Hobsch den Ball nicht richtig, seine Bogenlampe wollte Mashigo einköpfen, prallte dabei aber mit dem herauseilenden Felix Junghan im VfB-Tor zusammen.

Kügel kommt für verletzten Eberle

Es blieb vorerst beim 0:0 in einem Spiel mit vielen „Nicklichkeiten“ und Unterbrechungen, die bereits gleich zu Beginn begonnen hatten, als Fans im Hachinger Block mehrere Rauchbomben gezündet hatten und Schiedsrichter Maximilian Riedel das Spiel kurz unterbrochen hatte – die erste von vielen Unterbrechungen im ersten Durchgang. Nach einer halben Stunde hatte der VfB dann seine erste kleine Druckphase und die erste nennenswerte Gelegenheit, als Stoßberger von rechts flankte und Fabian Eberle knapp über das kurze Eck köpfte (30.). Wenig später aber musste Eberle sein Startelf-Comeback nach einem Zusammenprall und heftigen Schmerzen am linken Knie verletzungsbedingt bereits wieder beenden und vom Platz getragen werden – das sah nicht gut aus.

Für ihn kam Julian Kügel. Der hatte dann auch gleich die Riesenchance zur Führung, als er nach einer Stoßberger-Flanke von rechts freistehend zum Kopfball kam, den Ball aber neben den linken Pfosten platzierte (43.). Fast im Gegenzug hätte Haching dann beinahe zurückgeschlagen, aber Junghan parierte den Heber von Simon Skarlatidis aus kurzer Distanz herausragend (44.). Kurz vor dem Pausenpfiff bewahrte dann die Latte den VfB nach einem schönen Freistoß von Mashigo aus 25 Metern vor dem Rückstand. Mit etwas Verspätung nach der Rauchbomben-Zwangspause ging es somit mit einem 0:0 in die Pause, das sich der VfB gegen dominante Hachinger durch hohen Einsatz erarbeitet hatte.

Hobsch verwandelt sicher

Nach dem Wiederanpfiff aber dann doch die schnelle Führung für die favorisierten Gäste: Nach einem elfmeterwürdigen Foul von Junghan, der Mathias Fetsch im Strafraum von den Beinen holte, verwandelte Patrick Hobsch den Strafstoß zur verdienten Führung (51.). Der VfB hielt weiter dagegen, aber musste nach einer guten Stunde weitere Rückschläge verkraften: Erst versetzte Simon Skarlatidis per Übersteiger die VfB-Abwehr und schlenzte dann den Ball flach rechts unten zum 0:2 ins lange Eck (63.). Dann musste auch noch Sebastian Graßl nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz (65.).

Wenig zu lachen, sondern eher Sorgenfalten haben derzeit Chef-Trainer Markus Mattes und Co-Trainer Florian Grau, die ihr Team vor dem Auswärtsspiel in Schweinfurt wieder aufrichten wollen.

Haching bestimmte nun endgültig das Geschehen, der VfB kämpfte weiter gegen die Niederlage an, wurde aber selten gefährlich. Hobsch hingegen hätte nach einer Skarlatidis-Ecke beinahe mit seinem zweiten Treffer alles entschieden, als Junghan seinen Kopfball aus sechs Metern per herrlicher Parade um den Pfosten lenkte (75.). In der 86. Minute machte Haching in einem inzwischen recht einseitigen Spiel gegen dennoch nie aufgebende Eichstätter dann aber den Deckel drauf. Nach einem Einwurf und einem Zweikampf auf der halbrechten Seite gelangt der Ball vor die Füße von Anspach, der den Ball aus 20 Metern flach und unhaltbar rechts unten versenkte.

Heimschwäche macht Sorgen

In der 89. Minuten noch einmal die Chance auf den Ehrentreffer für die Gastgeber: Julian Kügel zog in halbrechter Position im Strafraum mit rechts ab und traf mit seinem schönen Querschuss den linken Außenpfosten. Mehr aber war nicht mehr drin für aufopferungsvoll kämpfende Eichstätter, die gegen abgezockte Hachinger durch einen Elfmeter in Rückstand gerieten sowie erst Eberle, dann Graßl und schließlich das Spiel verloren.

Mit nur zehn Punkten aus bereits neun Spielen auf eigenem Platz zeigt der VfB weiter eine Heimschwäche, die es umbedingt abzustellen gilt, wenn man die Abstiegszone wieder verlassen will. Zum Vergleich: Letzte Saison war man mit 30 Punkten aus 19 Spielen noch deutlich heimstärker. Noch besser wäre, man würde auf fremdem Platz in Fahrt kommen. Denn bisher hat der VfB erst vier Spiele auswärts absolviert – dabei allerdings auch erst einen Zähler geholt. So oder so – in den nächsten sind bei den Grün-weißen gute Nerven gefragt.

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Junghan, Lamprecht, Trslic, Waffler, Moratz, Golla – Wolfsteiner, Graßl, Federl, Stoßberger – Eberle.

SpVgg Unterhaching: Vollath, Zentrisch, Pisot, Welzmüller, Waidner – Ehlich, Maier, Skarlatidis ,Mashigo – Hobsch, Fetsch.

Schiedsrichter: Maximilian Riedel

Tore:  0:1 Hobsch (51.), 0:2 Skarlatidis (63.), 0:3 Anspach (86.).

Besondere Vorkommnisse: Spielunterbrechung wegen Rauchbomben im Hachinger Fanblock (4.) – Gelb-Rote Karte für Sebastian Graßl (64.).

Zuschauer: 610

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