Eichstätt. – Eigentlich ist es eine Chance für den VfB Eichstätt. Denn mit einem Sieg im Nachholspiel am morgigen Dienstagnachmittag könnte man wichtige Punkte auf das rettende Ufer gutmachen. Im Lager des Tabellenletzten aus Eichstätt aber sorgt das Spiel auch für Ärger – genau wegen jener Ansetzung. Dabei ist das Spiel nach der erneuten Niederlage beim FV Illertissen enorm wichtig für die zuletzt gebeutelten Eichstätter.
Ein offenbar „verärgerter“ Verbandsspielleiter habe das am 3. Oktober abgesagte Heimspiel des VfB gegen den TSV Buchbach umgehend neu angesetzt – und zwar so, dass es nicht nur für den gastgebenden VfB, sondern auch für die Gäste vom TSV Buchbach nichrt so ganz einfach sein dürfte, rechtzeitig zum Treffpunkt vor dem Spiel zu kommen. Denn selbst der Anpfiff um 16 Uhr ist an einem „normalen“ Arbeitstag für Berufstätige kaum zu schaffen – noch viel weniger also für die Spieler und Trainerteams, aber auch die ehrenamtlichen Helfer, die ja noch viel früher vor Ort sein müssen. So oder so: Morgen um 16 Uhr wird gespielt im Liqui-Moly-Stadion und in der Regionalliga Bayern. Um die Liga zu halten aber, sollte der VfB Eichstätt unbedingt das Nachholspiel mit derr ungewöhnlichen Anstoßzeit gegen den TSV Buchbach gewinnen.
Und das, obwohl die Vorzeichen nicht unbedingt gut aussehen: Während der VfB zuletzt am Freitag beim FV Illertissen mit einer 1:3-Niederlage die Heimreise antreten musste, konnte Buchbach zu Hause gegen die SpVgg Ansbach mit 4:2 gewinnen. Der VfB ist damit nicht nur Tabellenletzte, weil der SV Heimstetten sein Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II doch etwas überraschend mit 5:3 gewinnen konnte, sondern aktuell auch bereits sieben Punkte von den Relegationsplätzen und acht Punkte vom „rettenden Ufer“ entfernt.
Mit einem Erfolg gegen den TSV könnte man also nicht nur den Trend von vier Niederlagen in Folge in der Liga brechen, sondern auch den Abstand erheblich verkürzen und die „Rote Laterne“ am Tabellenende wieder abgeben. Allerdings muss man dabei auf Philipp Federl verzichten, der wegen seiner fünfte Gelben Karte gesperrt ist. Vermutlich wird auch Luca Trslic passen müssen, denn der 19-Jährige musste mit einer Knieverletzung in Illertissen ausgewechselt werden. Verstehen müsse man die Neuansetzung nicht und auch in Buchbach werde man nicht glücklich darüber sein, so Sepp Schiebel. Vielleicht sorgt ja die Verärgerung für einen zusätzlichen Energieschub – fragt sich nur, für welches der beiden Teams.
Diesen Energieschub ließ man beim VfB zuletzt vermissen. Auch im zehnten Aufeinandertreffen gegen den bayerisch-schwäbischen FV Illertissen gelang der Elf von Trainer Markus Mattes kein Erfolg, wobei dieser doch so dringend nötig gewesen wäre. Nach seiner Verletzungspause stand Fabian Eberle wieder zur Verfügung und mit seinem fünften Saisontreffer traf er in der Schlussminute zur Ergebniskosmetik zum 3:1 Endstand. Illertissens neuer Trainer, Holger Bachthaler, war nach Spielende sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben vor allem in der ersten Hälfte richtig guten Fußball gespielt. Nach dem 2:0 war klar, dass Eichstätt noch einmal Druck ausüben wird. Diese Phase haben wir überstanden und auch verdient gewonnen.“ Markus Mattes haderte vor allem mit den beiden Gegentoren vor der Halbzeit: „Da haben wir dilettantisch verteidigt und wurden dafür bestraft. Nach der Systemumstellung waren wir deutlich besser im Spiel, aber das 0:3 brachte das endgültige Aus.“
Die Gastgeber übernahmen von Beginn an die Initiative und konnten auch spielerisch überzeugen. Bis auf einen Schuss von Yannik Glessing, den Felix Junghan abwehren konnte, stand die VfB-Abwehr zunächst sehr stabil (16.). Dies änderte sich in der 31. Minute: Eine Freistoßflanke von Nicola Della Schiava köpfte der einlaufende Nico Fundel zur 1:0-Führung ein. Der VfB wurde nun zwar aktiver, tat sich aber einmal mehr schwer, sich gefährlich in Szene zu setzen. Als ein Eckball von der rechten Seite abgewehrt wurde, flankte Glessing aus dem Halbfeld noch einmal zur Mitte, Della Schiava reagierte am schnellsten und traf aus wenigen Metern zum 2:0 (44.). Noch vor dem Halbzeitpfiff hoffte man beim VfB vergeblich auf einen Elfmeter. Philipp Federl war vor Torhüter Malwin Zok am Ball und dieser räumte Federl ab. Schiedsrichter Kenny Abieba wertete die Situation als Foulspiel von Federl und zeigte ihm zusätzlich noch seine fünfte Gelbe Karte.
Mattes reagierte zur Halbzeit und wechselte auf zwei Positionen: Daniel Haubner kam für Markus Waffler und Timo Meixner ersetzte Tobias Stoßberger. Illertissen zog sich zurück, während der VfB nun deutlich wirkungsvoller agierte. Einzig: es fehlte an Torchancen. Die Gastgeber erhöhten in der 72. Minute sogar auf 3:0. Luca Trslic wurde sehr hart von Glessing angegangen, und dessen Querpass vollendete der kurz zuvor eingewechselte Hannes Pöschl ohne Mühen zum dritten Treffer. Der VfB steckte nicht auf und nach Flanke von Dominik Wolfsteiner traf Fabian Eberle per Direktabnahme nur den Querbalken (80.). In der Schlussminute wurde ein Kopfball von Federl noch von der Torlinie geschlagen, Eberle wurde dabei angeschossen und der Ball landete zum 3:1 Endstand im Gehäuse der Gastgeber. Mehr war aber nicht mehr drin. Gegen Buchbach soll es nun besser werden.
