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Team komplett: KJR-Jugendsozialarbeit an Schulen kommt voran

Kreisjugendrings sieht Jugendsozialarbeit an Grund- und Mittelschulen auf gutem Weg

Eichstätt. – Sehr erfreut zeigte sich der Vorsitzende des Kreisjugendrings Eichstätt (KJR), Manfred Muthig, dass mittlerweile alle „JaS-Stellen“ mit engagierten Mitarbeitern besetzt werden konnten, die die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) im Schulalltag übernehmen und wertvolle Ansprechpartner für Schüler sein können. Immerhin ist der Kreisjugendring mittlerweile an neun Schulen verteilt im ganzen Landkreis aktiv und hat dafür elf Sozialpädagogen angestellt.

„Team KJR“: Wie hier an der Mittelschule in Lenting treffen sich die Mitarbeiter*innen der „JaS“ – Jugendsozialarbeit an Schulen –  regelmäßig als Team des Kreisjugendrings zum fachlichen und organisatorischen Austausch. Nicht auf dem Bild: Rebecca Baumann-Ranzinger. Foto: oh

Dabei ist die Jugendsozialarbeit an Schulen auch im Landkreis kein ganz neues Konzept: Kerstin Gillessen ist als mittlerweile dienstälteste Kollegin bereits seit 2011 an der Mittelschule in Lenting aktiv und übt dort die Tätigkeiten der JaS gemeinsam mit Döne Utku aus. Dennoch hat sich inzwischen viel getan: Ebenso zu zweit sind Judith Miller und Rike Rötzsch an der Mittelschule in Gaimersheim. Im Laufe dieses Jahres sind Lydia Wasner-Stippel an der Mittelschule in Denkendorf, Annika Meyer an der Mittelschule Kipfenberg und Rita Bernet-Dörrich an der Mittelschule in Kösching zum KJR-Team dazugekommen.

Auch Jugendsozialarbeit an Grundschulen ausgebaut

Lange Zeit war Rebecca Baumann-Ranzinger in der Grundschule „Am Graben“ in Eichstätt die erste und einzige Jugendsozialarbeiterin im Grundschulbereich im Landkreis. Mittlerweile ist mit Anna Speer eine Kollegin im Stadtgebiet an der Grundschule St. Walburg dazu gekommen.  Erst kürzlich, nämlich mit Beginn des neuen Schuljahres, konnten die JaS-Stellen mit Angelika Stark in der Grundschule Denkendorf und Simon Hofer für die Grundschule Kösching, besetzt werden.

Schwierige Personalsuche

Die Personalsuche sei nicht ganz einfach gewesen, kann Peter Kracklauer, Geschäftsführer beim KJR, bestätigen. Auch hier mache sich der Fachkräftemangel im sozialen Bereich immer mehr bemerkbar. Hinzu kämen spezielle Anforderungen, „die das Berufsfeld mit sich bringt und einige doch recht bürokratische Auflagen des zuständigen Sozialministeriums, was die Personalanstellung, Beantragung und Berichtswesen betrifft“ gibt Kracklauer zu bedenken. Die jeweiligen Jugendämter koordinieren die JaS-Fachkräfte, die bei verschiedenen Trägern angestellt sind  und tragen die Gesamtverantwortung. Für den Landkreis Eichstätt ist die Fachbereichsleiterin im Amt für Familie und Jugend, Theresa Burger, für die fachliche und inhaltliche Gesamtkoordination zuständig.

Unterstützt werden die Mitarbeiter an den einzelnen Schulen auch von Klaus Bittlmayer, der als pädagogische Leitung beim KJR die regelmäßigen Teamtreffen für das JaS-Team des Kreisjugendrings moderiert und den Kollegen in organisatorischen und fachlichen Fragestellungen an den jeweiligen Schulen zur Seite steht. Das könne sehr vielseitig sein, meint der Sozialpädagoge. Ein Austausch von Informationen zur Organisation von sozialpädagogischen Maßnahmen gehöre genauso dazu, wie ein Fall-Coaching, die Beratung in konkreten, pädagogischen Fragestellungen oder bei besonderen Vorkommnissen in der Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen.

Austausch mit Schulleitung, Kommunen, KJR und Behörden

Um alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen und die Arbeit der JaS an der jeweiligen Schule gemeinsam zu reflektieren und zu planen, tritt mindestens einmal im Jahr der Fachbeirat zusammen. Hier treffen sich die JaS-Mitarbeiter und die Schulleitung mit den Vertretern der Kommune, des Schulamtes, des Jugendamtes und des Kreisjugendrings. Zu den wesentlichen Bestandteilen eines solchen Treffens gehören der Tätigkeitsbericht der Jugendsozialarbeit sowie Planungen und Vorhaben für die kommenden Monate.

Das Jugendamt koordiniert die JaS-Fachkräfte, die bei verschiedenen Trägern angestellt sind und trägt die Gesamtverantwortung. Für den Landkreis Eichstätt ist Theresa Burger als Fachbereichsleiterin für die fachliche und inhaltliche Gesamtkoordination zuständig. Die JaS ist eine niederschwellige Form der Jugendhilfe, die eigenständig und dauerhaft im Schulalltag verankert ist. Sie stellt eine ganzheitliche, lebensweltbezogene und lebenslagenorientierte Hilfe und Förderung für Schüler im Zusammenwirken mit der Schule dar.

Unabhängige Ansprechpartner

Die persönlichen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen sollen durch die Tätigkeiten der Jugendsozialarbeit gestärkt werden. Sie ist zugleich ein präventives Angebot der Jugendhilfe, mit einem spezifischen Beitrag zur Gestaltung der Schule als Lebensraum und arbeitet Hand in Hand mit der Schulleitung, den Lehrkräften oder der Schulpsychologie. Gerade, wenn es Probleme gebe, können die Jugendsozialarbeiter als unabhängige Dritte für die Schule, vor allem aber auch für die Schüler selbst oder auch ihre Eltern wichtige Ansprechpartner sein und Probleme weit über die Rolle eines einzelnen Lehrers hinaus begleiten und lösen helfen. Finanziert wird das Angebot durch Mittel der Bayerischen Staatsregierung, des Landkreises und des jeweiligen Schulaufwandsträgers, sprich: den Gemeinden oder der Stadt.

Schwerpunkt der Jugendsozialarbeit an Schulen ist die Einzelfallhilfe, Beratung und Hilfen für einzelne Kinder oder Jugendliche. Die JaS bietet für Eltern oder Lehrkräfte Unterstützung an. Sie will sozial benachteiligte Kinder oder Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern. Dadurch sollen deren Chancen auf Teilhabe und eine eigenverantwortliche sowie gemeinschaftsfähige Lebensgestaltung verbessert werden. Zu den Aufgaben gehören Beratung zu Fragen der Erziehung, zu Problemen in der Familie oder in der Schule, Vermittlung von Angeboten der Jugendhilfe und anderen Beratungsstellen außerhalb der Schule, Elterngespräche, Beratung bei Konflikten zwischen Lehrkräften und Schüler, Gruppenarbeit und Projektarbeit. Die JaS hilft, soziale Nachteile auszugleichen und individuelle Schwierigkeiten der Schüler zu verbessern.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter kjr-ei.de/index.php/traegerschaften/jas – ODER EINFACH HIER KLICKEN!
Quelle
Kreisjugendring Eichstätt
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