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Von „A“ wie Afghanistan bis „U“ wie Ukraine: Online-Sprachcafé der Malteser

Internationale Gruppe lernt online und ohne Druck zusammen Deutsch

Eichstätt. – Was bedeutet die Redewendung „einen Vogel haben“? Mit einem Quiz beginnt an einem kalten Freitagabend im Februar das Online-Sprachcafé der Malteser-Integrationsdienste. Rümeysa macht es sich mit einem heißen Tee vor dem Laptop gemütlich. Die 22-jährige Türkin ist froh, sich nach einer anstrengenden Woche in entspannter Atmosphäre auszutauschen – mit Menschen zwischen 20 und Mitte 50, aus Afghanistan, aus Kenia, der Türkei und der Ukraine, die inzwischen in Eichstätt und Umgebung wohnen.

Deutsch lernen und sich austauschen in entspannter Atmosphäre – diese Möglichkeit bietet das Online-Sprachcafé der Malteser. Foto: Wormwood/Pexels

Ins Leben gerufen wurde das Online-Sprachcafé vor fast zwei Jahren, um Geflüchteten im Bistum Eichstätt die Möglichkeit zu geben, trotz des Lockdowns Kontakte zu knüpfen und – ortsunabhängig – die deutsche Sprache zu üben. Auch nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen werde das Angebot sehr gut angenommen, wie die Malteser mitteilen. „Das liegt auch daran, dass es kein klassischer Sprachkurs ist, in dem es nur um Grammatik geht oder ein Lerndruck aufgebaut wird“, erklärt Kateryna. Die 27-jährige Studentin aus der Ukraine ist eine der Ehrenamtlichen, die das Projekt betreuen.

Keine Angst vor Fehlern

„Oft hat man ja in einer Fremdsprache Angst, zu viele Fehler zu machen, nicht verstanden zu werden. Das ist bei uns überhaupt nicht der Fall,“ ergänzt ihr Mitmoderator und Kommilitone Patrick, 24. Das bestätigt Rümeysa: „Uns wird hier das Selbstvertrauen gegeben, einfach mal ,draufloszureden’.“ Dazu trage auch die Heterogenität der Gruppe bei, denn jeder Teilnehmer mache andere Fehler, die dann gemeinsam besprochen werden könnten – aber nicht müssen. Auch für die Ukrainerin Oksana, 53, ist das wöchentliche Online-Sprachcafé zu einem wichtigen Termin geworden, an dem sie regelmäßig teilnimmt. Ihr gefalle besonders der interaktive und spielerische Ansatz, erklärt sie.

„Coole Gruppe“

Die Teilnehmenden haben immer auch die Möglichkeit, Fragen oder Themen, die sie gerade besonders interessieren, einzubringen, erklärt Moderatorin Kateryna: „Das motiviert natürlich zum Sprechen. Und es ist für alle bereichernd, zu erfahren, welchen Herausforderungen die anderen gegenüberstehen und wie sie damit umgehen.“ Durch den interkulturellen Austausch, die gegenseitige Unterstützung in Sachen Sprache und Integration und die ungezwungene Atmosphäre der wöchentlichen Treffen sind inzwischen Freundschaften entstanden. „Wir sind zu einer coolen Gruppe geworden“, freut sich Patrick.

Wer sich für das Online-Sprachcafé der Malteser interessiert, erhält alle Informationen und den Link zum Zoom-Meeting im Zuge der Anmeldung bei Gülsüm Giritli unter Telefon (0151) 67731846 oder per E-Mail (guelsuem.giritli@malteser.org).

Anmerkung: Dieser Text entstand unter Mitarbeit von Kateryna Rusyn. Die Sprachcafé-Moderatorin absolvierte in diesem Wintersemester ein Praktikum im Referat Presse beim Malteser Hilfsdienst im Bistum Eichstätt.

Quelle
Malteser Hilfsdienst Eichstätt
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