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VfB überrollt Heimstetten – Nächste Station: Relegation

5:0-Sieg für Steib-Elf hilft nur bedingt weiter – Klassenerhalt nur noch über Relegation möglich

Eichstätt. – Nächste Station: Relegation. Das ist einen Spieltag vor Schluss bereits klar. Wer noch Angst um den direkten Abstieg hatte, kann die also nun begraben. Wer noch gehofft hatte, dass der VfB Eichstätt sich vielleicht noch direkt retten würde, wurde heute leider auch enttäuscht. Und das lag nicht etwa am VfB selbst. Die Elf von Jürgen Steib zeigte einen couragierten Auftritt und siegte auch in dieser Höhe verdient mit 5:0 (1:0) gegen den bereits zuvor abgestiegenen SV Heimstetten. Enttäuschung gab es allenfalls nach dem Spiel beim Blick auf die anderen Ergebnisse: Sowohl die SpVgg Ansbach als auch die DJK Vilzing gewannen als direkte Konkurrenten ebenfalls ihre Spiele, und so ist das letzte Saisonspiel am kommenden Wochenende eben kein Finale, sondern schon beinahe bedeutungslos. Für den VfB Eichstätt geht es stattdessen in die Abstiegsrelegation.

Eine breite Brust durften heute wieder Julian Kügel und sein VfB Eichstätt zeigen – hier bejubelt der Flügelstürmer sein zweites Tor. Am Ende stand es 5:0. Fotos: Traub

Von Beginn an ließ der VfB keinen Zweifel daran, dass heute unbedingt ein Sieg her sollte gegen bereits abgestiegene Heimstettener, die sich zwar zu Beginn noch vehement wehrten, nach der frühen Führung durch hoch pressende Eichstätter, spätestens aber in der zweiten Halbzeit weitgehend überfordert wirkten. Nach einem ersten Warnschuss durch Julian Kügel (4.) in die Arme von Gästetorhüter Maximilian Riedmüller hatte Jonas Fries mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze die erste gute Möglichkeit für die Gastgeber (6.) – Riedmüller aber konnte den Ball noch aus dem rechten Winkel ins Toraus lenken.

Kopfballstafette bringt Führung

Dann aber war es so weit: Einen langen Ball von Luca Trslic von der Mittellinie verlängerte erst Philipp Federl per Kopf ins Zentrum, dann Eberle ebenfalls per Kopf vor das Tor, wo der einlaufende Kügel die Kopfballstafette aus kurzer Distanz ins Netz vollendete (7.). Der VfB ruhte sich nicht auf der Führung aus, sondern spielte weiter nach vorne, wurde aber bis auf einen Volleyschuss von Fabian Eberle, der weit über das Tor ging, zunächst nicht mehr wirklich gefährlich. Das Spiel verflachte vorerst ein wenig und Heimstetten meldete sich mit einigen zaghaften eigenen Offensivbemühungen im Spiel an.

In der Abwehr aber blieb das Team anfällig – vor allem, wenn es beim VfB einmal schnell und direkt ging – so wie in der 26. Minute, als erst Kügel links den freien Eberle im Strafraum bediente, der sofort zurück ins Zentrum auf den heraneilenden Haubner ablegte, der wiederum den Ball aus 14 Metern mit einem satten Schuss zentral an die Latte jagte. Da wäre Riedmüller chancenlos gewesen. Es blieb ein einseitiges Spiel, in dem sich VfB-Torhüter Florian Rauh kaum auszeichnen konnte, sondern allenfalls im Aufbauspiel gefragt war. Nach einer halben Stunde bediente Wolfsteiner mit einem langem Ball Kügel, der zurück auf Haubner ablegte. Der Mittelfeldmotor steckte gekonnt steil auf Fabian Eberle durch, der aus acht Metern den Ball nicht mehr am herauseilenden Riedmüller (31.) vorbeibrachte.

Seinen feinen Fuß bewies einmal mehr der heute starke Daniel Haubner.

Heimstetten zeigte nun phasenweise, dass sie durchaus einige technisch feine Fußballer in den eigenen Reihen haben. In der Offensive aber fehlte jede Durchschlagskraft, und immer wieder lud man den VfB auch mit gravierenden Fehlpässen zu gefährlichen Kontern ein – so wie in der 39. Minute, als Haubner sich im Zweikampf durchsetzte und einfach völlig frei vor Riedmüller auftauchte. Sein harmloser Abschluss aber landete in den Armen des SV-Schlussmanns. Kurz vor der Pause war es Julian Kügel, der sich links im Strafraum durchtankte, sein Rechtsschuss aber war letztlich kein Problem für Riedmüller – aber dennoch weit gefährlicher als alles, was Heimstetten in der ersten Hälfte gezeigt hatte. So ging der VfB in einer bis dahin nicht besonders hochklassigen Partie mit einer hochverdienten, aber nur knappen Führung in die Pause.

Kügel und Eberle schnüren den Doppelpack

Nach Wiederbeginn dann aber die schnelle Erlösung: Fabian Eberle mit einem Passversuch in den Strafraum, der noch abgelenkt wurde, die Heimstettener Abwehr offenbarte einmal mehr massive Abstimmungsschwierigkeiten, Haubner schnappte dem zögerlichen Riedmüller den Ball noch vor den Füßen weg, legte zurück auf Eberle, der den Ball hoch und zentral zum 2:0 ins leere Tor versenkte (48.). Nun war endgültig der Bann gebrochen, der VfB gewann immer mehr Sicherheit, der Tabellenvorletzte fügte sich mehr und mehr in sein Schicksal – spätestens, nachdem Julian Kügel mit seinem zweiten Treffer heute nachlegte: Der kurz zuvor für Jonas Fries eingewechselte Sebastian Graßl spielte den Ball steil auf Kügel, der den Ball nach einem Doppelpass mit Haubner im Strafraum wieder zurück bekam. Der einmal mehr indisponierte Jasper Maljojoki in der SV-Defensive griff nicht an, und so ließ Kügel sich nicht lange bitten und versenkte die Kugel mit einem trockenen Flachschuss links neben den Pfosten: 3:0 (54.).

Herrlich dann das Solo von Daniel Haubner, der sich an der Mittellinie im Zweikampf durchsetzte und sich dann nach einem Doppelpass mit Florian Lamprecht erneut durchtankte. Sein Querpass im Strafraum auf Federl vor dem leeren Tor aber wurde gerade noch abgefangen (60.). Ein langer Ball reichte in der 64. Spielminute, um die gesamte Gästeabwehr auszuhebeln. Drei Schwarz-weiße schauten überrascht zu, wie Fabian Eberle sich den Ball schnappte, an Riedmüller vorbeilegte und ins leere Tor schoss: 4:0.

Federl mit dem Schlusspunkt

Der eingewechselte Timo Meixner kam in der 69. Minute bei einem Haubnerfreistoß per Kopf nur um Zentimeter zu spät. So dauerte es eben noch zwei Minuten länger, bis das 5:0 fiel: Timo Meixner bediente nach schöner Einzelleistung und Doppelpass mit Haubner Federl. Der Kapitän ließ sich diese Chance nicht nehmen und versenkte den Ball nahe des Elfmeterpunkts flach links unten neben dem Pfosten (71.). Das Spiel war längst gelaufen und in der Schlussphase tat sich nicht mehr viel, ehe der VfB nach fünf Niederlagen in Serie endlich wieder einen Sieg feiern durfte – dazu auch noch einen überzeugenden.

Über den klaren 5:0-Erfolg durften sich Interims-Trainer Jürgen Steib und Kapitän Philipp Federl nach dessen Tor und Auswechslung freuen. Jetzt wartet die Relegation. Fotos: Traub

Sportlich letztlich wertloser, aber moralisch wichtiger Sieg

Letztlich war der mit Blick auf die Tabelle zwar weitgehend wertlos: Dadurch, dass sowohl die SpVgg Hankofen-Hailing ihr Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II mit 2:3 verlor und damit abgestiegen ist und gleichzeitig die Konkurrenten um den ersten Nichtabstiegsplatz, die SpVgg Ansbach (5:2 gegen den FC Augsburg II) und DJK Vilzing (1:0 gegen den TSV Buchbach), ihre Spiele gewannen, bleibt es beim Fünf-Punkte-Rückstand ans rettende Ufer. Für den VfB ist damit schon einen Spieltag vor Schluss alles klar ist: Es geht in die Relegation.

Auch wenn man sich heute auch eine Niederlage hätte leisten können – der überzeugende Sieg war nicht nur für Trainer-Rückkehrer Jürgen Steib ein wichtiger Erfolg, sondern auch für sein Team, das damit Selbstvertrauen für die entscheidenden Spiele in der „Verlängerung“ der Saison tanken konnte, in der sich dann entscheidet, ob es in der kommenden Saison in der Bayernliga oder eben doch in der Regionalliga weitergeht. Die Gegner klären sich hier noch am letzten Spieltag. Für den VfB steht zum Abschluss ein sportlich irrelevantes Gastspiel beim SV Wacker Burghausen an. Die entscheidenden Spiele kommen danach.

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Rauh – Lamprecht, Trslic (73. Waffler), Moratz, Trslic, Golla – Kügel (63. Meixner), Fries (53. Graßl), Federl (73. Halbmeyer), Haubner (85. Meixner), Wolfsteiner (68. Stoßberger) – F. Eberle.

SV Heimstetten: Riedmüller (70. Knauf) – Günzel, Maljojoki (56. Manole), Sengersdorf, Ezeala – Weser, Awata, Steimel, Micheli – Riglewski, Vrenezi

Schiedsrichter: Jürgen Steckermeier

Tore: 1:0 (7.) Kügel, 2:0 (48.) Eberle, 3:0 (54.) Kügel, 4:0 (64.) F. Eberle, 5:0 (71.) Federl

Gelbe Karten: VfB: Fries – SV: Weser

Besondere Vorkommnisse:

Zuschauer: 600

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