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Littbarski trifft: VfB verliert durch späte Tore in Fürth

Eichstätter Regionalligist unterliegt „kleinen Kleeblättern“ nach langer Führung

Eichstätt. – Eine äußerst bittere 1:3-(0:0)-Niederlage hat der VfB Eichstätt am Wochenende am 21. Spieltag in der Regionalliga Bayern bei der SpVgg Greuther Fürth II hinnehmen müssen und ist dadurch wieder auf einen Relegationsplatz abgerutscht. Durch einen Kopfballtreffer von Alexander Moratz aus der 49. Spielminute führte der VfB in einer temporeichen Begegnung dabei bis weit in die Schlussphase hinein. Erst in der 83. Minute traf Lucien Littbarski mit einem unhaltbaren Schuss in den Winkel zum 1:1-Ausgleich, ehe den nun wie entfesselt aufspielenden Gastgebern noch zwei weitere Treffer zum insgesamt verdienten 3:1-Sieg gelangen.

Diesmal nicht zufrieden: VfB-Cheftrainer Markus Mattes haderte mit den späten Toren. Foto: Traub

Ein enttäuschter VfB-Trainer Markus Mattes haderte natürlich mit dem Spielverlauf: „Diese Niederlage ist extrem bitter, da wir ein gutes Auswärtsspiel gezeigt haben. Wir hatten zwar in der ersten Halbzeit leichte Vorteile, aber das 0:0 geht so in Ordnung. Nach unserer 1:0-Führung konnten wir die sich uns bietenden Freiräume einfach nicht nutzen, und ab der 70. Minute nahm der Druck der spielerisch sehr guten Fürther Mannschaft immer mehr zu. Schade, dass unsere Kräfte nicht mehr gereicht haben. Fürth hat dies gnadenlos ausgenutzt und letztendlich auch verdient gewonnen.“

Littbarski-Sohn an die Querlatte, Eberle mit Fallrückzieher

Vor nur 222 Zuschauern in Burgfarrnbach kam der VfB dabei von Beginn an wie schon in den letzten Spielen gut in die Partie, während sich die Gastgeber zunächst auf Konter beschränkten. Einen Freistoß aus 18 Meter von Fabian Eberle entschärfte der gute Torhüter Dimitrios Gkoumas (02.). Der 19-jährige Lucien Littbarski, Sohn von Weltmeister Pierre Littbarski, traf wenig später mit einem gefühlvollen Schuss von der Strafraumkante für die „kleinen Kleeblätter“ nur die Querlatte (07.) Der VfB übernahm nun mehr die Spielkontrolle und kam auch zu guten Möglichkeiten. Nach einer herrlichen Flanke von Florian Lamprecht scheiterte Julian Kügel mit seinem Kopfball aus fünf Metern an Gkoumas, und auch bei einem Fallrückzieher von Eberle war der Torhüter zur Stelle.

Der VfB drängte, belohnte sich aber nicht mit der Führung. Nach einer Ecke von Daniel Haubner folgte dann sogar die Vierfachchance für den VfB. Am Ende aber lenkte Gkoumas den Schuss von Emanuel Gstettner mit den Fingerspitzen über den Querbalken. Aber auch Fürth kam zu Chancen. So scheiterte erneut Littbarski an Felix Junghan, und beim Nachschuss stand Devin Angleberger im Abseits. Kurz vor dem Pausenpfiff musste Johannes Golla nach einem Konter in höchster Not vor dem einschussbereiten Willi Kamm retten.

Ex-Fürther Moratz köpft VfB in Führung

Die zweite Halbzeit begann ganz nach dem Geschmack des VfB. Daniel Haubner brachte eine Ecke zur Mitte, der aufgerückte Alexander Moratz – letzte Saison noch in Diensten der Fürther – köpfte den VfB mit 1:0 in Führung (49.). Ex-Profi und Trainer der Fürther, Petr Ruman, wechselte in der Folge gleich dreimal und sorgte somit für frischen Wind im Fürther Offensivspiel.

Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, aber dem VfB gelang es nun nicht mehr, gefährlich vor das Tor zu kommen. Stattdessen erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl, während beim VfB ab der 70. Minute die Kräfte schwanden. In den Mittelpunkt spielte sich nun der junge Littbarski, der zunächst Felix Junghan zu einer Glanzparade zwang, als dieser einen Distanzschuss noch abwehren konnte. In der 83. Minute war Junghan dann doch geschlagen: Littbarski nahm einen Abpraller aus 18 Metern direkt ab und wie an der Schnur gezogen schlug sein Linksschuss rechts im Torwinkel zum 1:1 ein.

Der Profinachwuchs wollte nun noch mehr – und bekam das auch: in der 88. Minute gelang Fürth die 2:1.Führung: Routinier Daniel Adlung bereitete über Rechtsaußen vor, seine flache Hereingabe landete bei Oliver Fobassam Nawe, der mit einem Flachschuss aus wenigen Metern erfolgreich war. Fünf Minuten gab der gute Unparteiische noch oben drauf, aber das Tor erzielten mit dem letzten Angriff die Gastgeber. Der VfB hatte alles nach vorne geworfen, Enes Zengin legte quer auf Nico Grimbs, der gegen die entblößte VfB-Abwehr keine Mühe hatte und den 3:1-Endstand markierte.

Nach zuletzt 13 Punkten aus fünf Partien war dies natürlich ein kleiner Rückschlag für den VfB, der angesichts der Führung bis kurz vor Schluss umso weher tat. Bereits am kommenden Samstag um 14 Uhr hat der VfB aber die Gelegenheit, gegen den TSV Aubstadt wieder in die Erfolgsspur zu kommen und seine zuletzt enorm starke Heimbilanz weiterzuführen. Sepp Schiebel

Das Spiel in Kürze:

VfB: Junghan – Golla (90+4 Trslic), Moratz, Gstettner, Lamprecht – Federl, Graßl (81. Halbmeyer), Haubner – Kügel, Eberle, Meixner (72. Stoßberger)

SpVgg Greuther Fürth II: Gkoumas, Baumgärtel, Pfeil (72. Grigoriadis), Zebrauskas (72. Kratzer), Anglesberger (60. Littig), Grimbs, Ismail (82. Nawe), Adlung, Kamm, Littbarski (89. Zengin), Dietz

Schiedsrichter: Martin Speckner

Tore: 0:1 (49.) Alexander Moratz, 1:1 (83.) Lucien Littbarski, 2:1 (88.) Oliver Fobassam Nawe, 3:1 (90+5) Nico Grimbs

Gelbe Karten: VfB: Federl (5.), Halbmeyer – Fürth II: Zebrauskas, Kamm, Ismail

Besondere Vorkommnisse:

Zuschauer: 222

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