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„Ereignisse erschüttern mich“: Landrat beruft Koordinierungsgruppe „Ukraine“ ein

Landkreis Eichstätt bereitet sich auf Aufnahme von Geflüchteten aus Ukraine vor

Eichstätt. – Die derzeitige Entwicklung in der Ukraine mobilisiert auch im Landkreis Eichstätt viele Kräfte: Bereits am vergangenen Freitag hat Landrat Alexander Anetsberger die Koordinierungsgruppe „Ukraine“ am Landratsamt im Rahmen des Katastrophenschutzes eingesetzt und kurz nach einer eilig terminierten Besprechung der oberbayerischen Landräte mit Regierungspräsident Konrad Schober entsprechende Vorbereitungen veranlasst: „Die Ereignisse in der Ukraine erschüttern mich. Wir werden die ukrainischen Kriegsflüchtlinge nicht im Stich lassen und als Landkreis alles dafür tun, um eine reibungslose Aufnahme und Unterbringung von Einzelpersonen wie auch von Familien hier bei uns sicherzustellen“, betont Anetsberger.

Der Landkreischef und die Mitglieder der Koordinierungsgruppe rechnen damit, dass in den kommenden Wochen viele Ukrainer einreisen werden – „im Fall der Fälle können wir schnell sehr viele unterbringen.“ Bereits am Freitag erfolgte eine entsprechende Anfrage an alle Landkreisgemeinden, um einen Überblick über vorhandene ukrainische „Communities“ sowie über schnell nutzbare dezentrale Strukturen zu erhalten.

Viele Angebote on Privatpersonen und Helferkreisen eingegangen

Schon am Wochenende habe es viele Angebote von Privatpersonen und Helferkreisen gegeben. Diese würden jetzt gesammelt und gebündelt, heißt es. Aktuell läuft am Landratsamt die Bestandsaufnahme der kurzfristig zur Verfügung stehenden Unterkünfte im Landkreisgebiet. Da aktuell nicht absehbar ist, wie viele Kriegsflüchtlinge im Landkreis ankommen werden, prüft der Landkreis eine kurzfristige Unterbringung in landkreiseigenen Liegenschaften oder Turnhallen. Auch pandemiebedingte Vorsichtsmaßnahmen für die Ankommenden können sichergestellt werden.

Hilfreich in der Logistik der Unterbringung seien hier auch die gesammelten Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2015/16, so der Landrat. Darüber hinaus wird aktuell geprüft, ob es weitere mögliche Aufnahme-Standortorte gibt, die schnell bereitgestellt werden können. Um sich einen Überblick über alle angebotenen Privatunterkünfte zu verschaffen, würden diese nun in eine Datenbank aufgenommen und unbürokratisch vermittelt. Anetsberger dankt schon jetzt all denjenigen, die sich bisher mit Hilfsangeboten gemeldet haben, für ihre Unterstützung.

Unkomplizierte Aufnahme für bis zu 180 Tage möglich

Grundsätzlich können ukrainische Flüchtlinge ohne Visum nach Deutschland einreisen und für bis zu 90 Tage (kann bei Bedarf auf 180 Tage verlängert werden) als „Besucher“ in Deutschland bleiben. Viele könnten bei Freunden, Bekannten oder Verwandten, oder in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen unterkommen. Asylanträge beziehungsweise Asylverfahren mit Unterbringung in den Asylunterkünften des Landkreises erwartet der Landkreis derzeit eher weniger. Hier wäre nach der derzeitigen Rechts- und Verfahrenslage auch zunächst die Regierung von Oberbayern für die Erstaufnahme zuständig. Das Landratsamt Eichstätt empfiehlt den Ankommenden, sich unbedingt im Einwohnermeldeamt der jeweiligen Gemeinde zu melden, um Kontakt- und Koordinierungsmaßnahmen zu erleichtern.

Bürger können sich mit allen Anfragen und Unterstützungsangeboten rund um die Ukrainekrise ab sofort unter der Mailadresse ukraine@lra-ei.bayern.de melden. Das Landratsamt baut aktuell auch Strukturen mit den Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden auf und stellt auf der Landkreishomepage https://www.landkreis-eichstaett.de/aktuelles/presseberichte/ukrainekrise zeitnah eine Zusammenfassung von FAQs rund um Unterstützungsmöglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

Quelle
Landratsamt Eichstätt/pp
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