AllgemeinJung und AktivNaturWissen

Von BMBF und UNESCO: KU erhält „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission zeichnen KU aus

Eichstätt. – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission haben an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ vergeben. Im Rahmen einer rein digitalen Festveranstaltung zeichneten am Mittwoch Andrea Ruyter-Petznek, Leiterin des Referats Bildung in Regionen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und der Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, Roman Luckscheiter, insgesamt 29 Initiativen für ihr herausragendes Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung aus – darunter auch die KU.

Schülern Freude am Gärtnern vermitteln und nebenbei durch Schulgärten für wesentliche Aspekte von nachhaltiger Entwicklung sensibilisieren – wie das funktioniert, haben im vergangenen Jahr angehende Lehrkräfte bei der „CampusAckerdemie“ an der KU erfahren. Foto: Schulte Strathaus/upd

„Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt verankert vorbildlich Bildung für Nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe an der Hochschule. Das zeigt sich nicht zuletzt an ihrer Auszeichnung als Fairtrade University, der nachhaltigen Bewirtschaftung der Universität und ihrem Nachhaltigkeitsmanagementsystem EMASplus“, heißt es dazu von der Deutschen UNESCO-Kommission. Die ausgezeichneten Initiativen erhalten den Preis dafür, dass sie Menschen mit innovativen Bildungsangeboten, Inhalten und Ideen erreichen und  Lernende dazu befähigen, aktiv und verantwortungsvoll an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.

„Die Katholische Universität ist seit vielen Jahren dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet und will Bildung für Nachhaltige Entwicklung kontinuierlich etablieren. Dabei wollen wir nicht nur an unsere eigenen Absolventinnen und Absolventen eine Gestaltungskompetenz vermitteln, mit der sie zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beitragen. Wir pflegen auch bewusst den wechselseitigen Austausch mit externen Partnerinnen und Partnern“, erklärt KU-Vizepräsident Prof. Dr Klaus Stüwe. Er ist im Präsidium der Universität zuständig für Nachhaltigkeitsthemen.

Als Nachhaltigkeitsbeauftragte der KU ergänzt Prof. Dr. Anne-Kathrin Lindau: „Wir verstehen Bildung für nachhaltige Entwicklung als strukturelles Handlungsfeld für unsere gesamte Institution – von der Lehre bis hin zu Forschung, Leitung und Campusmanagement. Dieser Blick auf die Gesamtinstitution war auch Grundlage für die Zertifizierung der KU nach EMASplus als erste Universität in Deutschland.“

Als einzige deutsche Universität ist die KU auch nach „EMASplus“ zertifiziert. Bereits seit neun Jahren betreibt die KU auf dem Dach der Eichstätter Mensa eine Photovoltaikanlage, die jährlich bis zu 20.000 Kilowattstunden Strom produziert. Für den restlichen Bedarf bezieht die Universität seit 2014 zu 100 Prozent Ökostrom aus Windkraftanlagen. Für Wärmenergie verzichtet die Universität nahezu vollständig auf fossile Quellen. Diese Politik ist ein Baustein für die erfolgreiche Re-Zertifizierung nach EMASplus, über die sich hier im letzten Jahr (v.l.) Vizepräsident Klaus Stüwe (Ansprechpartner für Nachhaltigkeit im Präsidium), Anne-Kathrin Lindau (Nachhaltigkeitsbeauftragte der KU), KU-Präsidentin Gabriele Gien, Johannes Baumann (Leiter Umweltmanagement) sowie (nicht auf dem Foto) die Nachhaltigkeitskoordinatorin Ina Limmer freuen durften. Foto: Klenk/upd

Fragen von Nachhaltigkeit seien fester Bestandteil in einer Vielzahl von Studiengängen der KU – etwa in den Masterstudiengängen „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und „Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung“ sowie dem zum Wintersemester startenden Bachelorstudiengang „Sustainability in Business and Economics“. Zudem haben alle Studierenden die Möglichkeit, das Zusatzstudium „Nachhaltige Entwicklung“ zu absolvieren. Denn Themen wie Klimawandel, Digitalisierung, globale Gerechtigkeit oder der Verlust von Artenvielfalt – all diese Themen sind über einzelne Fachbereiche hinaus mit der Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung eng verknüpft. Auch für Hochschuldozierende und Lehrkräfte bietet die KU Weiterbildungsangebote; Schulen in der Region werden von der KU zudem bei einer Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit unterstützt.

Wer sich in Sachen Nachhaltigkeit engagieren möchte, erhält zudem im „Green Office“ der KU sowie im BNE-Arbeitskreis Lehre konkrete Beratung – von der Vermittlung zu Experten der KU, dem Kontakt zu möglichen Kooperationspartnern in der Region bis hin zur Planung und Durchführung von Veranstaltungen und Projekten. Im Alltag engagieren sich auch viele Studierende der KU auf vielfältige Weise in Sachen Nachhaltigkeit: So bewirtschaften Studierende und Eichstätter Bürger gemeinsam den Garten des früheren Kapuzinerklosters als „Klimagarten Eichstätt“. Gegen Lebensmittelverschwendung engagiert sich der AK Foodsharing, der Produkte von Firmen abholt, die sonst in der Tonne landen würden, um sie der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. An der WFI wiederum besteht seit vielen Jahren der Verein „DenkNachhaltig!“, der abwechslungsreiche Projekte mit Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft durchführt.

Forschung zu Fragen von Nachhaltigkeit wiederum bündelt an der KU die Plattform „KU Sustainability Research Lab (KU. SRL). Diese will einen Beitrag für eine verantwortliche Wissenschaft leisten, die sich den drängenden und großen Fragen stellen soll, die weiterhin eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.

Weitere Informationen zum Engagement der KU in Sachen Nachhaltigkeit unter ku.de/nachhaltigkeit.

Hintergrund:

Im Jahr 2020 riefen die Vereinten Nationen die „Dekade des Handelns“ aus, um die globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen. Die UNESCO startete ihr Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen“ (kurz „BNE 2030“) im Anschluss an das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015-2019). Im neuen UNESCO-Programm „BNE 2030“ zeichnen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission Initiativen aus, die die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele fördern und Menschen befähigen, Veränderungen zu bewirken. Eine Auszeichnung bescheinigt erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerbern die Förderung qualitativ hochwertiger Bildungsangebote sowie wirkungsvolles und zukunftsorientiertes Engagement mit Tragweite für eine nachhaltige Entwicklung. Die ausgezeichneten Initiativen stellen sich auf der BNE-Akteurskarte vor. Sie profitieren von Austausch und Vernetzung in einem Netzwerk hochwertiger Bildungsinitiativen zur nachhaltigen Entwicklung.

Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter:
unesco.de/bildung/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung.

 

Quelle
upd
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"