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„Udo“ und die „Meeresfrüchtchen“

Sonderausstellung „Molassic“ und der Archaeopteryx-Sommer im Jura-Museum

Eichstätt. – Gestatten, Udo, Menschenaffe. Rund 11,6 Millionen Jahre ist er alt und stammt aus dem Ostallgäu – jedenfalls dem, was man heute darunter versteht. Denn Udo dürfte wohl weder den Allgäuer Dialekt gesprochen haben, noch würde man die Landschaft dort damals heute wieder erkennen. Die Sonderausstellung „Molassic Park. Eine Expedition zu Bayerns Menschenaffen, Urelefanten und subtropischen Wäldern“ entführt die Besucher in eine fremdartige Urzeitwelt, deren Überreste heute verschüttet unter München und dem Voralpenland liegen: Die Landschaft der Oberen Süßwassermolasse, einem wasserreichen Schwemmgebiet 17 bis 5 Millionen Jahre vor unserer Zeit – in der irgendwann auch Udo gelebt hat.

„Molassic“:  Michael Apel vom Biotopia-Naturkundemuseum, Joris Peters, Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, KU-Präsidentin Gabriele Gien, Paläontologin Madelaine Böhme und Museumsleiterin Christina Ifrim im Austausch über die Fossilienfunde. Fotos: Jura-Museum

Der urbayerische Menschenaffe ist so etwas wie der Star der Sonderausstellung, die seit Ende Mai und noch bis 6. November im Juramuseum auf der Willibaldsburg in Eichstätt zu sehen ist – und damit auch mitten im „Archaeopteryx-Sommer“, der auch in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen im Jura-Museum, im Museum Bergér, im Denkendorfer Dinopark, im Geo-Zentrum Solnhofen und im Fossilien- und Steindruckmuseum Gunzenhausen stattfindet, die sich an der gemeinsamen Aktion beteiligen. Die Veranstaltungsreihe steht in diesem Jahr unter dem Motto „Meeresfrüchtchen“: Dabei wird zum Beispiel am 10. Juli im Museum Bergér im Harthof bei Eichstätt gezeigt, wie versteinerte Austern einst Perlen herstellten oder am 12. Juli im Jura-Museum, welche spannenden Meerestiere es zu jener Zeit im Jurameer gab.

Doch zurück zu Udo: Er lebte damals in der Landschaft der Oberen Süßwassermolasse, einem wasserreichen Schwemmgebiet 17 bis 5 Millionen Jahre vor unserer Zeit – eine wilde, exotische Welt mit Zimtbäumen und Sumpfzypressen, durch die vier Meter große Hauerelefanten und Säbelzahnkatzen streiften. Außergewöhnliche Fossilien verschiedener Fundstätten in Bayern lassen in der Ausstellung jene Tier- und Pflanzenwelt wieder aufleben u in großformatigen Landschaftsrekonstruktionen des bekannten spanischen Paläokünstlers Mauricio Antón lebendig werden.

Highlight sind die vor wenigen Jahren entdeckten, aufsehenerregenden Funde des Menschenaffen „Udo“, die im Original gezeigt werden. In der Ausstellung erfährt man daher nicht nur, warum Udo als erster bisher bekannter Menschenaffe überhaupt wohl bereits aufrecht gegangen ist und wie anders Bayern damals war. Die Sonderausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Jura-Museums mit einer gültigen Eintrittskarte besichtigt werden. el

Mehr Informationen gibt es unter: www.jura-museum.de.

Mehr Infomrationen gibt es im Flyer zur Ausstellung hier als PDF zum Download – EINFACH HIER KLICKEN!

Vorhang auf für neues Riffaquarium im Jura-Museum

Quelle
Jura-Museum
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