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Weitner Engineering World vorn: Endspurt beim Stadtradeln

Eichstätter „Stadtradel-Star“: Oliver Haugg hat für drei Wochen Autoschlüssel abgegeben

Eichstätt. – Es geht in den Endspurt für die Eichstätter Stadtradler. Noch bis 1. Juli läuft die Aktion, bei der Kommunen in ganz Deutschland jeweils drei Wochen lang öffentlichkeitswirksam für den Klimaschutz in die Pedale treten – unter anderem ein Team aus der Eichstätter Pfahlstraße, die ohnehin gerade wegen einer Baustelle gesperrt ist. Darunter auch ein „Stadtradel-Star“.

Stadtradeln-Star Oliver Haugg (links) übergibt den Autoschlüssel an Lars Bender, den Leiter der Tourist-Information Eichstätt. Foto: Eichiner/Stadt Eichstätt

Drei Wochen komplett autofrei: Diesen Versuch wagt der diesjährige Eichstätter „Stadtradel-Star“ Oliver Haugg und hat dem Leiter der Eichstätter Tourist-Information Lars Bender zu Beginn der Aktion symbolisch den Autoschlüssel übergeben. Den sogenannten „Stadtradel-Stars“ kommt bei der Aktion, die fürs Radfahren werben soll, eine besondere Rolle innerhalb der Kommune zu: Sie verzichten während der drei Wochen (11. Juni bis 1. Juli 2022) auf jegliche Autofahrten – und zwar komplett: auch als Mitfahrer. Parallel dazu sollen sie auch über die Erfahrungen während der Aktion im Stadtradeln-Blog berichten. Als kleine Motivationsspritze gibt es eine wasserdichte Fahrradtasche im Stadtradel-Design von Ortlieb.

Weniger Teilnehmer als im letzen Jahr

Insgesamt 364 Radfahrer haben sich für die Aktion registriert, 289 von ihnen sind auch aktiv geradelt beziehungsweise haben ihre Ergebnisse bereits hochgeladen. Wenn einige der übrigen Teilnehmer das noch nachholen, dürften die Zahlen im Endspurt noch einmal erheblich ansteigen: Bisher haben die 20 gemeldeten Teams insgesamt 43.270 Kilometer zurückgelegt und dabei rechnerisch rund sieben Tonnen Kolhendioxid eingespart. Das ist allerdings bis dato durchaus ein erheblicher Rückgang im vergleich zum letzten Jahr: Damals waren es in der Abschlussbilanz der 505 Teilnehmer in 33 Teams gut 113.000 Kilometer.

Team Weitner Engineering World vort DAV und Bepo

Das dürfte neben der geringeren Teilnehmerzahl zum Teil auch daran liegen, dass besonders intensive Teilnehmer wie etwa die Triathleten des SV Marienstein, die im vergangenen Jahr mit 428 Kilometern im Schnitt pro Kopf die meisten Kilometer zurückgelegt hatten, in diesem Jahr zwar fleißig trainieren, aber eben nicht gemeldet sind. Vorne liegt derzeit das Team von Weitner Engineering World, das mit 70 Radlern in den ersten zwei Wochen bereits rund 12.766 Kilometer zurückgelegt hat – gefolgt vom Team des DAV mit 7.939 Kilometern. Auf den dritten Rang kommt derzeit mit vergleichsweise nur 28 Teilnehmern die Truppe der Bepo, die bisher 4.757 Kilometer gemeldet. Wenn das Ergebnis aus dem letzten Jahr annähernd erreicht werden soll, braucht es allerdings noch eine erhebliche Kraftanstrengung auf dem letzten Drittel.

Ein Grund mehr für Haugg und die anderen Stadtradler, sich im letzten Drittel noch einmal gehörig anzustrengen. Hauggs Team Pfahlstraße liegt mit vier Teilnehmern bei bisher 149 Kilometern. Dem Inhaber des gleichnamigen Augenoptik-Geschäftes, geht es aber auch nicht rein um Kilometerleistung, sondern generell ein Umdenken. Er ist Teil des Teams „Baustelle Pfahlstraße“, dem auch Petra Föttinger („Die Masche“), Benedikt Berreth („39 Spirits & Cigars“) und Luis Hausmann (Oliver Haugg Augenoptik). „Uns war es ein Anliegen, dass der Einzelhandel sich zeigt“, erzählt Haugg. Ihnen gehe es darum, zu erfahren, wie es sich anfühlt, mehr Rad zu fahren und das Auto auch mal bewusst stehen zu lassen. „Außerdem wollen wir unser Gemeinschaftsgefühl stärken. Und dazu lohnt es sich, einfach mal etwas zusammen zu machen. Sich gemeinsam für die Gesundheit und die Umwelt zu engagieren ist eine Win-Win-Situation für uns alle.“

Der aktuelle Zwischenstand vom heutigen Freitagmittag:

Das Team-Ranking:

Herausforderung beim Einkaufen

Haugg reizt es als Stadtradel-Star darüber hinaus, herauszufinden, ob das Rad das Auto ersetzen kann: „Ich möchte für mich untersuchen, ob das Rad aus Gründen der Bequemlichkeit oft einstaubt oder auch wegen dem scheinbaren Argument: ,Ich habe keine Zeit mit dem Rad zu fahren‘ stehen bleibt.“ Außerdem gehe es ihm darum, zu sehen, ob er mit dem Rad nicht auch sehr schnell vorankomme – und der Aspekt, die Umwelt zu schonen und die Gesundheit zu fördern, es ihm wert seien, etwas länger für eine Wegstrecke zu benötigen. Außerdem: „In den drei Wochen möchte ich mir auch ein Bild davon verschaffen, wie radfreundlich unsere Kommune geworden ist.“ Mit einigen ersten Herausforderungen wurde der Stadtradel-Star schon konfrontiert – zum Beispiel beim Einkaufen: „Ich stelle jetzt schon fest, dass ein Lastenrad angeschafft werden müsste und ein Parkplatz dazu vorhanden sein sollte, um einen Sack Erde oder einen Kasten Bier sicher nach Hause zu radeln.“

Eine Woche müssen er und die anderen noch gemeinsam im Rahmen der Aktion strampeln: Die Eichstätter Stadtradel-Aktion läuft noch bis 1. Juli. Wer sich kurzentschlossen noch in den Sattel schwingen und währenddessen einsteigen will, kann dies jederzeit tun und sich über www.stadtradeln.de/registrieren. Bei Rückfragen kann man sich an Susanne John-Sparaga von der Tourist-Information Eichstätt wenden (Telefon 08421/6001-400, E-Mail Susanne.John-Sparaga@eichstaett.de).

Gut 113.000 Kilometer gestrampelt

Quelle
Stadt Eichstätt
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