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„Stadt, Land, Fluss, Getier“: Ökologisches Schreibprojekt präsentiert sich an KU

Morgen um 19 Uhr Lesung zum ökologischen Schreibprojekt von Andrea Grill und Anja Utler – Eintritt frei

Eichstätt. – Der Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, das Green Office und das Kulturreferat der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) laden am morgigen Mittwoch, 20. Juli, ein zur Lesung „Stadt, Land, Fluss, Getier – Ein ökologisches Schreibprojekt von Andrea Grill und Anja Utler“. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Foyer des Gebäudes Marktplatz 7 (Eichstätt). Der Eintritt ist frei.

Das literarische Projekt hat sich zum Ziel gemacht, (Öko-)Systeme jenseits der Natur-Kultur-Dichotomie, der Trennung zwischen diesen beiden Welten, greifbar zu machen. Dabei sollen auch neue sprachlich-bildliche Zugriffsformen genutzt werden, um die verschiedenen Akteure innerhalb von Sprach- und Ökosystemen und deren Vernetzung poetisch sichtbar zu machen. Ihre Schreibkooperation, die sich initial mit dem ‚Fluss‘ befasste, haben die Autorinnen inzwischen um die Auseinandersetzung mit weiteren Ökosystemen ergänzt, von denen sie berichten werden.

An die literarische Darbietung anschließend wird sich eine Öffnung für Fragen des Publikums zum Schreibprojekt der Dichterinnen geben, die von Prof Dr. Friederike Reents (KU) zusammen mit Vertreterinnen des Green Office und des Kulturreferats der KU moderiert wird.

Zu den Dichterinnen:
Andrea Grill (*1975), Dichterin, Schriftstellerin, Evolutionsbiologin, übersetzt nicht nur aus mehreren europäischen Sprachen, sondern verwebt naturwissenschaftliche Zusammenhänge in Lyrik und Prosa, so etwa in ihren beiden Gedichtbände Safari, innere Wildnis (2014) und Happy Bastards (2011) und dem Roman Das Schöne und das Notwendige (2010). Die in Österreich geborene Dichterin studierte zunächst in Salzburg und lebte einige Jahre in Cagliari (Sardinien). Im Rahmen ihrer biowissenschaftlichen Auseinandersetzungen widmete sich Grill in ihrer Magisterarbeit den Tagfaltern Griechenlands, die Schmetterlinge Sardiniens waren dann Gegenstand ihrer Promotion in Amsterdam (2003). Grill wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis (2011) und dem Anton-Wildgans-Preis (2021).

Anja Utler (*1973), Dichterin, Übersetzerin und Essayistin, beschäftigt sich innerhalb ihrer Werke mit dem wechselseitigen Einfluss von Körpern (und Geistern) unter dem Aspekt des Wohlergehens und bezieht dabei auch nicht-menschliche Entitäten mit ein. Nach ihrem Studium in Regensburg, Norwich (England) und St. Petersburg (Russland) promovierte sie 2003 über die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im Werk russischer Lyrikerinnen wie Marina Cvetaeva oder Anna Achmatova. Neben essayistisch-theoretischen Auseinandersetzungen publiziert Utler Lyrik, die vielfach ausgezeichnet wurde, wie etwa ihr Gedichtband münden – entzüngeln (2004), der den Leonce-und-Lena-Preis 2021 wurde Utler mit dem Ernst Meister-Preis für Lyrik ausgezeichnet. Ihr neuster Band mit dem Titel sie kommen sehen. Lobgesang erschien 2020.

Quelle
upd
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