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1,5 Millionen Euro für Magerrasen & Co: Mitgliederversammlung des LPV

Landschaftspflegeverband Eichstätt informiert über Projekte die Landschaft im Landkreis Eichstätt

Eitensheim. – Die diesjährige Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands Landkreis Eichstätt (LPV Eichstätt) startete mit einem gemeinsamen Ortstermin auf einer Streuobstwiese des Obst- und Gartenbauvereins Eitensheim. Zur Einführung stellte dessen Vorsitzende, Stefanie Paulus, die Fläche und die Aktivitäten des Gartenbauvereins der interessierten Gruppe aus Bürgermeistern, Mitarbeitern des Bauhofs, Behördenvertretern, Naturschützern, Landwirten und privaten Verbandsmitgliedern vor. Daraufhin demonstrierte Peter Riegg, Mitarbeiter des LPV Eichstätt, Maßnahmen zur Pflege von Jungbäumen, wie sie auch in den Bauhofschulungen des Natürlich Bayern Projekts: „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“ zum Beispiel mit Klaus Knörr vom Eitensheimer Bauhof durchgeführt wurden.

Ortstermin auf einer Streuobstwiese: Die LPV-Mitgliederversammlung begann auf der Streuobstwiese des Obst- und Gartenbauvereins Eitensheim. Foto: LPV Eichstätt.

Im Anschluss an den spannenden Ortstermin ging es bei der regulären Mitgliederversammlung nicht minder interessant weiter: unter anderem stehen im Jahr 2022 45 Landschaftspflegemaßnahmen, die über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien vom bayerischen Freistaat mit bis zu 90 Prozent gefördert werden, auf dem Arbeitsprogramm des LPVs. Mit rund 400.000 Euro an Ausgaben rechnet Christina Geith, Geschäftsführerin des LPV, in diesem Jahr dafür.

„Gelder die wirklich in der Landschaft ankommen“

Seit der LPV im Jahr 2017 seine Arbeit aufgenommen hat, konnten durch den LPV bereits über 1,5 Millionen Euro in die maschinelle Pflege der Landschaft im Landkreis Eichstätt investiert werden. Diese ist zusätzlich zur Beweidung notwendig, um die wertvollen Magerrasen und freien Felsen sowie zusätzlich zum Beispiel auch Streuobstwiesen, Tümpel oder Hecken zu erhalten. „Das sind Gelder die wirklich unmittelbar in der Landschaft ankommen“, erklärt Christina Geith.

Besonders hervorzuheben sei dabei, dass die Arbeiten von örtlichen Landwirten ausgeführt werden und dadurch ein weiteres Standbein innerhalb der Landwirtschaft geschaffen und die regionale Wertschöpfung gestärkt wird. Zum Ausklang des Abends berichtet Tanja Schorer-Dremel, MdL und Vorsitzende des LPVs, vom bayerischen Streuobstpakt im Zuge dessen nicht nur bestehende Streuobstbestände erhalten, sondern vor allem auch zusätzliche Streuobstflächen angelegt werden sollen. Die Pflanzung von einer Million Streuobstbäumen hat sich die Staatsregierung hierfür als ehrgeiziges Ziel gesetzt.

„Miteinander und nicht gegeneinander arbeiten“

„Uns ist wichtig, dass wir an den Zielen des Streuobstpakts miteinander und nicht gegeneinander arbeiten“ schildert Schorer-Dremel. Aus diesem Grund seien Landschaftspflegeverbände bei diesem Vorhaben natürlich die perfekten Partner. Wie es gehen kann, zeigt auch ihr eigener Verband mit dem Natürlich Bayern Projekt „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“, das bereits im Zuge des Blühpakts Bayern zur Förderung von Insektenlebensräumen initiiert wurde. Grundlage für die zukünftige optimale Pflege der im Landkreis befindlichen Streuobstbestände bildet dabei ihre Bestandserfassung und Bewertung: 59 Hektar Fläche und über 3.300 Bäume wurden durch den LPV bereits erfasst.

Bei der Pflege konzentriert sich der LPV auf die 1.050 Altbäume. Bei diesen Großbäumen mit bis zu 15 Metern Höhe stoßen ehrenamtliche Helfer beim für die Bäume lebenserhaltenden Pflegeschnitt schnell an ihre Grenzen. „Hier ist oft aufwendige und auch gefährliche Pflege in Klettertechnik notwendig“ weiß Peter Riegg, der selbst auch ausgebildeter Baumwart für Streuobst ist. „Wir sind froh um jeden Obst- und Gartenbauverein, der diese Pflegearbeiten selbst durchführen kann und wollen aber diejenigen, die dazu selbst keine Möglichkeiten haben, mit Förderprojekten unterstützen“ führt er aus. Zum Abschluss hat er für die Zuschauer noch ein eindrucksvolles Video eines Pflegeschnitts von einem Großbaum dabei. Bald wird dieses auch für die Öffentlichkeit online abrufbar sein.

Quelle
LPV Eichstätt
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