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2:0 für die Effizienzmaschine: VfB Eichstätt gewinnt gegen Rosenheim

Mattes-Elf gewinnt gegen Schlusslicht und sichert beinahe schon die Klasse

Eichstätt. – Der Heimauftakt ist eingefahren, der perfekte Start ins Jahr 2022 geglückt: Nach dem 4:1-Auswärtserfolg bei der Spielvereinigung Unterhaching hat der VfB Eichstätt auch seine Heimpremiere in der Regionalliga Bayern für sich entschieden: Es war einerseits der von vielen erwartete Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten aus Rosenheim. Doch das 2:0 (0:0) war wie von Trainer Markus Mattes erwartet hart erkämpft gegen einen Gegner, der lange auf Augenhöhe agierte, aber letztlich durch ein Strafstoßtor von Sebastian Graßl auf die Verliererstraße kam.

Erneut erfolgreich war Stürmer Dominik N’gatie (links) wie schon in Unterhaching nun auch mit seinem 2:0 gegen Rosenheim. Fotos: Traub

Manches war neu in diesem ersten Heimspiel für den VfB in diesem Jahr, der aufgrund zahlreicher Ausfälle (wir berichteten) auf mehrere Stammkräfte verzichten musste. Und so hatte VfB-Trainer Markus Mattes erneut Luca Oehler auf die linke Defensivseite und Sebastian Graßl ins Mittelfeld beordert. Defensiv funktionierte das erneut gut, offensiv aber tat man sich wie schon häufiger in dieser Saison schwer gegen das Tabellenschlusslicht, das in der Anfangsphase immer wieder über den aus aus Unterhaching gekommenen Winterneuzugang Julien Richter antrieb und spielerisch auf dem nicht ganz einfach zu bespielenden Platz in der ersten Hälfte mehr überzeugte.

Beide Teams verpassen Konterchancen

Die erste Chance aber gehörte Sebastian Graßl, der nach einem Querpass frei halbrechts vor Gästekeeper Alin Goia auftauchte und versuchte, ihn zum umspielen, aber letztlich den Ball vertendelte (6.). In der Folgezeit kam Rosenheim besser ins Spiel und nach einer Viertelstunde durch Nico Schiedermeier auch zur ersten Schusschance, der zentral im Strafraum an den Ball kam, aber die Kugel nicht voll erwischte. So war es oft: Rosenheim spielte, blieb aber letztlich zu harmlos – so auch in der 21. Minute: Ein Pirnerfreistoß an der Mittellinie geriet zu kurz und die Gäste konterten gekonnt über die linke Seite, wo Dominik Bacher frei vor VfB-Torhüter Felix Jugnhan auftauchte, ihn umspielen wollte, aber den Ball letztlich vertendelte.

Ähnliche Szene dann auf der anderen Seite und ebenfalls fast das 1:0 für den VfB: Nach einem schönen Lauf über die linke Seite gelangte die Hereingabe des quirligen Oehler zu Dominik N’gatie, der ebenfalls am Torwart vorbei wollte, aber nach außen abgedrängt wurde. Seine Flanke im zweiten Anlauf erreichte dann über Umwege wieder Oehler, der mit einem satten Linksschuss aus rund 20 Metern das lange Eck verfehlte.

Beide Teams neutralisierten sich nun weitgehend – allerdings mit deutlich aktiveren und spielstärkeren Gästen. Vor der Pause wackelte der VfB Eichstätt wieder, als die mutig anrennenden Gäste gleich mehrere Gelegenheiten leichtfertig vergaben. Einen immer länger werdenden Ball von Schiedermeier aus dem Mittelfeld konnte Junghan gerade noch über die Latte lenken, und als der VfB-Schlussmann links im Strafraum wenig später schon umspielt war, fand ein Rosenheimer Querpass in den Strafraum keinen Abnehmer.

Kompakt und zweikampfstark präsentierten sich einmal mehr Julian Kügel (rechts) und sein VfB Eichstätt – Tim Kießling (links) bekommt das hier zu spüren.

So ging es torlos in die Pause, aus der der VfB nun wesentlich engagierter und aktiver herauskam. In der 51. Minute prüfte Trslic nach einem Kopfball den Gästekeeper, aber der abtauchende Goia hatte letztlich keine Mühe. Die beste Chance hatten wieder die Gäste: Erst vergaben sie eine schöne Schusschance aus zentraler Position nach einer Ecke kläglich, dann spielten sie schön Laurin Demolli links im Strafraum frei, dessen Schuss aber zu unplatziert war, sodass Junghan per Fußabwehr klären konnte (57.).

Klarer Elfer, umstrittene Vorgeschichte

Das Tor fiel dann auf der anderen Seite – und hatte eine nicht ganz unumstrittene Vorgeschichte: Bei einem hohen Ball prallten zwei Spieler per Kopf aneinander und wälzten sich unter Schmerzen am Boden, Schiedsrichter Johannes Hamper aber kümmerte das auch nach mehreren Sekunden nicht weiter. Er ließ das Spiel einfach weiterlaufen, und so kam es zu einem Duell im Strafraum, in dem der Rosenheimer Malik Salkic einen Heber mit der Hand klärte – Strafstoß. Nach der Behandlungspause und massiven Rosenheimer Protesten verwandelte Graßl sicher flach links zur 1:0-Führung, die sich der VfB in der Folgezeit dann auch mehr und mehr verdiente.

Die Gastgeber standen nun sicherer und hatten mehr vom Spiel. Rosenheim hatte nun bis auf einen Schlenzer von Nico Schiedermeier am linken Kreuzeck vorbei weiter wenig klare Torszenen auf seiner Seite. Dafür wurde der VfB nun immer wieder gefährlicher. In der 71 Minute etwa hatte sich Julian Kügel über links durchgesetzt, doch seinen Querpass kurz vor dem Tor konnte ein Rosenheimer gerade noch klären. Wenig später tauchte der enteilte N’gatie nach einem Konter frei vor Goia auf, legte sich aber den Ball zu weit vor.

Hochzufrieden kann Markus Mattes mit dem Start 2022 sein. Nach dem begeisternden 4:1-Sieg in Rosenheim fuhr sein Team heute einen Arbeitssieg ein.

Neumayer verpasst Vorentscheidung, N’gatie macht sie

Der kurz zuvor eingewechselte Neumayer verpasste wenig später das sichere 2:0, als er einen Querpass aus kurzer Distanz vor dem leeren Rosenheimer Gehäuse nicht richtig traf (83.). Dann aber machte die Mattes-Elf kurz vor Schluss doch noch alles klar: Nach einem schönen Konter traf Kügel zunächst den Pfosten, den Abstauber aber versenkte N’gatie dann zur Vorentscheidung (89.). Das war aber auch gut so, denn wenig später hatte Rosenheim noch einmal die dicke Chance zum eigenen Treffer: Mit einem herrlichen Drehschuss von der Strafraumgrenze düpierte Sam Zander die gesamte VfB-Abwehr, traf aber nur die Latte (94.)

So blieb es beim letztlich verdienten 2:0-Erfolg für das cleverere Team: den VfB Eichstätt. Und so war vieles neu, aber eben auch vieles wie so oft in dieser Saison: Der VfB Eichstät ist und bleibt eine Effizienzmaschine, die spielerisch bisweilen manches vermissen lässt, aber dem Gegner das Leben regelmäßig extrem schwer macht, geduldig spielt und aus ihren Möglichkeiten extrem viel macht. Der perfekte Start ins Jahr 2022 ist trotz vieler Ausfälle mit sechs Punkten aus zwei Spielen geglückt für den VfB, der nun sein Minimalziel Klassenerhalt mit 37 Punkten schon fast eingefahren hat. Auch so gesehen bleibt alles vorerst beim Alten.

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Junghan – Oehler (64. Stoßberger), Akmestanli, Waffler, Lamprecht – Fiedler, Graßl, Trslic (77. Neumayer), Pirner – Kügel, N’gatie (90.+2 Mayer)

TSV 1860 Rosenheim: Goia – Benz, Kießling, Salkic, Wallner – Richter (83. Kamuf), Schiedermeier (72. Kuchler), Bacher, Demolli, Mensah (20. Zander) – Bacher (77. Majanovic), Fenninger

Schiedsrichter: Johannes Hamper, Markus Görtler, Fabian Gratzke

Tore: 1:0 (59.) Graßl, 2:0 (89.) N’gatie

Gelbe Karten: VfB: Kügel, Pirner, Neumayer – Rosenheim: Richter, Wallner, Kießling

Zuschauer: 300

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