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Rosenstöcke und „Lebensinsel“: „Tag der offenen Gartentür“ in Hofstetten

Viele Besucher erleben Gartenwelten in Hofstetten

Hofstetten. – Bunte Gartenwelten konnten die Besucher des traditionellen „Tags der offenen Gartentür“ am vergangenen Wochenende erleben. Zu dem besonderen Tag hatten der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Eichstätt und der Gartenbau- und Landschaftspflegeverein nach Hofstetten eingeladen. Schon zwei Wochen früher als in Bayern üblich, öffneten in verschiedenen Orten Oberbayerns Gärten ihre Türen für interessierte Besucher. Grund für den früheren Termin ist der laut Bezirksverband frühere Blühzeitpunkt in den betroffenen Gebieten.

Kleine Gartenparadiese: In kleinen Gruppen stehen Besucher im Garten von Familie Pauleser und bewundern das zentral gelegene Rosenbeet mit den ersten sich öffnenden Blüten welche schon einen wunderbaren Duft verströmten. Fotos: Pauleser

Schon bei der offiziellen Eröffnung am Morgen hatten sich viele Gäste im Garten von Familie Zinsmeister eingefunden und wurden vom Altlandrat und 2. Vorsitzenden des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, Anton Knapp, begrüßt. Dieser richtete auch gleich Dankesworte an die beteiligten Akteure: „Ohne die Bereitschaft der Gärtnerinnen und Gärtner, ihre Pforten für die Öffentlichkeit zu öffnen, den Gärten im Vorfeld besonderer Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und am Veranstaltungstag für Fragen und Gespräche bereit zu stehen, wäre ein solcher Tag undenkbar.“ Auch der 2. Bürgermeister der Gemeinde Hitzhofen, Martin Schroll, freute sich über diese Möglichkeit und wünschte allen Besuchern einen gelungenen Tag mit vielen schönen Eindrücken aus Hofstetten.

So individuell wie die Gärtner waren auch die von ihnen gestalteten Flächen: Im Naturgarten von Familie Zinsmeister waren viele von Hella Zinsmeisters geschaffenen Töpferkreationen stilvoll in Szene gesetzt, auch nach mehrmaligen Durchschweifen des Geländes konnte man immer wieder neue Kunstwerke entdecken. Aber nicht nur die menschlichen Besucher fühlten sich in den Garten wohl, Schmetterlinge flatterten von Blüte zu Blüte, Wildbienen summten um die verschiedenen dekorativen Nisthilfen, im Teich tummelten sich Kaulquappen, und in einem Sandhaufen hatte eine Eidechse ihre Kinderstube errichtet.

Durch vielfältig bepflanzte Tröge und Kübel wurden in vielen Bereichen farbliche Akzente gesetzt wie hier im Garten von Sabine Weigt und Markus Schermer.

300 Risenstöcke und eine schöne Zwergulme

Nur ein paar Meter weiter konnten die Besucher den klassisch gestalteten Rosengarten von Familie Pauleser bewundern. Neben Blumenrabatten mit 300 Rosenstöcken und deren Begleitstauden befand sich auf dem Grundstück noch ein vielseitiger Gemüsegarten und ein gepflegter Spielrasen für die Enkelkinder. Im Vorgarten zog eine malerisch gewachsene Zwergulme als kleinwüchsiger Hausbaum das Interesse der Besucher auf sich. Die Besonderheit im dritten Privatgarten von Markus Schermer und Sabine Weigt war eine Hecke aus schmalen Obstspindelbäumen als Sichtschutz-Alternative zu den gängigen Buchen-, Buchs-, Kirschlorbeer oder Thujenhecken. Apfel, Birne Zwetschge, Kirsche, Aprikose, Pfirsich – eine Grundstücksbegrenzung, die auch noch schmackhaftes Obst liefert, begeisterte viele Besucher. Kreativ gestaltete Pflanzgefäße und Beete zeigten, dass man auch in einem relativ kleinen Siedlungsgarten viele Gestaltungsmöglichkeiten hat.

Liebevoll gestaltete öffentliche Blühflächen begeisterten die Besucher wie diese Lebensinsel am Ortsrand, die nicht nur optisch äußerst ansprechen ist, sondern auch Nahrung und Unterschlupf für verschiedenen Insekten, Eidechsen und Vögel bietet.

„Lebensinsel“ für die Artenvilefalt

Der örtliche Kindergarten hatte an diesem Tag seine Pforte nicht nur für kleine Besucher geöffnet. Verschiedene Naturerlebnisbereiche inspirieren Kinder und auch Erwachse dazu, die Natur genauer zu betrachten: Totholzelemente als Käferhabitat, ein Kräuterhügel für Wildbienen und Eidechsen und eine Kaulquappenentwicklungsstation. Die alten Obstbäume und verschiedene Beerensträucher laden zum Naschen ein. Die Gestaltung des Gartens und die Einbindung der Spielbereiche haben bestimmt die ein oder andere Idee für den eigenen Hausgartenbesitzer geliefert.

Eine grüne Oase ist der Pfarrgarten mit seinen alten und neuen Obstbäumen und naturnahen Wiesenbereichen. Zusammen mit dem denkmalgeschützten Pfarrhaus, worin Bücherei und Dorfladen untergebracht sind, ist so ein Ort der Geselligkeit und Entspannung mitten im Dorf vorhanden. Erwähnenswert sind auch die verschiedenen Lebensinseln im Ort – öffentliche, insektenfreundlich gestaltete Grünflächen die von Privatleuten gepflegt werden und das Ortsbild aufwerten.

Schon am Morgen bei der Eröffnung des Tages hatten sich viele Garteninteressierte in Hofstetten eingefunden.

Über 700 Besucher in Hofstetten

Einen Ausflug in die Vergangenheit konnte man bei dem Besuch des Jura-Bauernhofmuseum machen. Das liebevoll restaurierte Bauernhaus mit Nebengebäuden bietet Einblicke in das bäuerliche Leben zwischen 1910 und 1930 und wird vom Landkreis Eichstätt als Sachaufwandsträger unterhalten. Neben einer kleinen Hühnerschar, verschiedenen landwirtschaftlichen Geräten und eingerichteten Innenräumen konnten Besucher den traditionellen Bauerngarten mit Staketenzaun besichtigen. Das umfangreiche Angebot und das schöne Wetter lockten am „Tag der offenen Gartentür“ über 700 Besucher nach Hofstetten. „Es war ein sehr gelungener Tag mit vielen interessanten Gesprächen und Eindrücken. Ich hoffe, dass sich die Besucher an der Schönheit und Individualität der Gärten und Blühflächen erfreut haben und die ein oder andere Idee für den eigenen Garten mit nach Hause nehmen konnten,“ so das Fazit von Anne Fröhlich, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Eichstätt.

Workshop im Jura-Bauernhofmuseum: „Sträuße binden leicht gemacht“

Quelle
Landratsamt Eichstätt
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