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Vier Schulen dabei: Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“

Quartett aus dem Landkreis Eichstätt nimmt teil

Eichstätt/München. – Spätestens seit Pandemiezeiten tut sich viel in Sachen Digitalisierung von Schule. Ein neues Projekt soll nun die Nutzung digitaler Endgeräte in der Schule untersuchen. Mit dabei, ein Quartett von Schulen aus dem Landkreis Eichstätt, wie Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW) bestätigt: „Mit dem Pilotversuch ‚Digitale Schule der Zukunft‘ soll die individuelle Nutzung von mobilen Endgeräten im gesamten schulischen Leben, Lernen und Arbeiten erprobt und evaluiert werden. Ich freue mich, dass sich auch Schulen aus dem Landkreis Eichstätt beworben und vier davon vom Bayerischen Kultusministerium für die Teilnahme an dem Projekt ausgewählt wurden.“

Digitale Lernwelten stehen – wie hier beim 2. Symposium des Instituts für Digitale Bildung in im April Eichstätt – nun auch in einem bayernweiten Pilotprojekt im Fokus, an dem vier Schulen im Landkreis teilnehmen. Foto: Zengerle

Symposium zu digitalen Lernwelten im April in Eichstätt

Auch in Eichstätt wird intensiv am Thema Digitalisierung von Schule geforscht – unter anderem an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), beim Institut für digitales Lernen oder der Stiftung für Digitale Bildung, die in Eichstätt ein Büro unterhält. Einen Überblick über den aktuellen Stand der digitalen Möglichkeiten an Schulen bot das 2. Symposium der Stiftung Digitale Bildung. Unter dem Leitthema „Schule erfolgreich digital transformieren“ diskutierten am 7. April Experten aus wissenschaftlicher Forschung und schulischer Praxis Ergebnisse und Erfahrungen im Rahmen der Tagung im IBB-Hotel in Eichstätt. Drei Anbieter von Lernsoftware – Bettermarks, Brainix und Cornelsen – stellten ihre Produkte vor und zogen jeweils ein sehr positives Fazit ihrer Erfahrungen und eine hohe Zufriedenheit bei Schülern, Lehrern und Eltern. Lehrkräfte berichteten über den Einsatz von Lernsoftware, über kreative Wege zur digitalen Ausstattung von Schulen und die Anziehungskraft von didaktisch modern konzipierter Software auch für selbstständiges Lernen zu Hause. Das erzählen von Geschichten, das sogenannte „Storytelling“ hob etwa KU-Didaktikprofessor Heiner Böttger neben „Gamification“, also Übungen in spielerischer Form, sowie dem impliziten Lernen als eine der „Säulen einer digitalen Lernwerk-Architektur“ hervor. Aber wie sieht es in der Praxis damit angesichts so vieler Schularten, Fächer und Produkte in Zukunft aus? Das soll das neue Pilotprojekt nun weiter vertiefen.

Schulen in Altmannstein, Eichstätt, Kösching und Pförring dabei

Das  Sonderpädagogische Förderzentrum „Schule an der Altmühl“ in Eichstätt, die Ignaz-Günther-Mittelschule Altmannstein, die Realschule Kösching und die Mittelschule Pförring werden bei der Organisation und anschließenden Durchführung des Pilotversuchs im Schuljahr 2022/23 mit Materialien und Fortbildungsangeboten vom Kultusministerium unterstützt. „Die Nutzung mobiler Endgeräte gehört bereits jetzt zur Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler, außerdem sind Tablets und Notebooks ein fester Bestandteil des Unterrichts an vielen bayerischen Schulen“, erläutert Gottstein, die selbst jahrzehntelang als Realschullehrerin und -rektorin aktiv war. „Im 1:1-Ausstattungskonzept mit Schülerendgeräten werden diese beiden Elemente nun gebündelt. Dabei sollen Erkenntnisse für einen pädagogischen Gesamtansatz gewonnen und Beschaffungsverfahren erprobt sowie zeitgemäße Konzepte zum Lernen und zur Lehrerfortbildung eingeführt werden.“

Zuschuss für Geräte und halbe Million für digitale Schulbücher und Apps

Freut sich über die vier teilnehmenden Schulen im Landkreis Eichstätt: MdL Eva Gottstein. Foto: oh

Die Evaluation erfolgt durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). Jede teilnehmende Schule kann zwei Klassen auswählen, die vollständig mit eigenen Tablets, Notebooks oder „Convertibles“, einer Art Zwischending zwischen beiden, den von der Schule vorgegebenen technischen Mindestkriterien entsprechend, ausgestattet werden. Der maximale Förderbetrag pro Gerät liegt bei 300 Euro, die Anschaffung erfolgt durch die Erziehungsberechtigten in Abstimmung mit der Schule.

„Zusätzlich stellt das Bayerische Kultusministerium für die Erprobung eine halbe Million Euro für digitale Bildungsmedien wie Lizenzen für digitale Schulbücher oder Apps zur Verfügung“, so die Abgeordnete. Auch spezifischen Fortbildungsbedarfen der Lehrkräfte solle möglichst passgenau Rechnung getragen werden. Um sich mit anderen Schulen im Rahmen des Pilotversuchs zu vernetzen, wird eine Austauschplattform auf der Plattform „mebis“ vom Landesmedienzentrum Bayern eingerichtet, auf der sich die teilnehmenden Schulen mit Materialien und Konzepten aktiv einbringen können. „Bei der digitalen Schulentwicklung stehen im Mittelpunkt: Unterricht weiterentwickeln, IT-Infrastruktur optimieren, digitale Expertise stärken, Schule digital organisieren und Schule kooperativ gestalten“ – so beschreibt Gottstein die Handlungsfelder der digitalen Schule der Zukunft. „Ich bin mir sicher, dass im nun anlaufenden Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse dazu gewonnen werden können – im Lernen mit analogen ebenso wie mit digitalen Medien und Werkzeugen.“

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Quelle
Büro Eva Gottstein
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